Nokia Lumia 920 im Test: Dicker Brocken mit viel Technik
Ab Montag ist es so weit, das Nokia Lumia 920 wird an die ersten Kunden ausgeliefert. Das neue Smartphone aus Finnland greift dabei in der absoluten Oberklasse an und muss sich dort sowohl gegen das iPhone, die Android-Superphones wie das Samsung Galaxy S3 oder das HTC One X sowie die Konkurrenten aus dem Windows-Phone-Lager behaupten. Das Nokia Lumia 920 mit Windows Phone 8 versucht dabei vor allem mit viel Technik zu zu punkten - die ist jedoch nicht ganz billig, Nokia spricht als unverbindliche Preisempfehlung immerhin 649 Euro aus. Im Test des Nokia Lumia 920 wird sich zeigen, ob das Handy das Geld wert ist.
Nokia Lumia 920 im Test
Bild: teltarif.de
Die Optik des Nokia Lumia 920 haben wir bereits kürzlich
beim Unboxing vorgestellt. Der Neuling aus Finnland
kommt dabei im Design ähnlich daher wie die alten Lumia-Modelle, aber mit den
Varianten Rot und Gelb in sehr knalligen Farben - Geschmackssache. Mit
10,7 Millimeter und satten 185 Gramm ist das Lumia 920 allerdings
schon ein gewaltiger Brocken. Manch einer findet das gut ("Wirkt echt wertig!"),
manch anderer nicht ("Geht das nicht auch dünner und leichter?"). Trotz der
Größe liegt das Handy jedoch gut in der Hand, die Verarbeitung
ist hervorragend - nichts wackelt oder knarzt, Bohrungen und Anschlüsse sind
sauber ausgeführt, nennenswerte Spaltmaße gibt es nicht.
Technische Ausstattung kann sich sehen lassen
Nokia Lumia 920 mit Windows Phone 8
Bild: teltarif.de
Das Display des Nokia Lumia 920 misst
4,5 Zoll und löst 1 280 mal 768 Pixel im Seitenverhältnis von
15:9 auf. Die Pixeldichte beträgt 332 ppi. Der Bildschirm ist von einer Schicht
Gorilla Glass geschützt. Farben und Kontraste stellt das Display sehr gut dar,
und auch die Helligkeit - leider bei Windows Phone 8 noch immer nur in
drei Stufen verstellbar - ist ausgezeichnet. Nokia hat das Display zudem mit
einem Polarisationsfilter versehen, um auch bei grellem Sonnenlicht eine
gute Wiedergabe zu gewährleisten. Mangels grellem Sonnenlicht in diesen tristen
Novembertagen lässt sich das allerdings noch nicht verlässlich prüfen. Saisonal
allerdings zu begrüßen: Der Touchscreen
lässt sich auch mit Handschuhen bedienen, allerdings muss dann ab und an etwas
fester auf den Bildschirm gedrückt werden.
Als Prozessor verwendet Nokia beim Lumia 920 den 1,5 GHz schnellen Qualcomm Snapdragon S4, der auch im HTC 8X zum Einsatz kommt. 1 GB RAM und großzügige 32 GB Massenspeicher sind an Bord, einen Slot für eine Speicherkarte gibt es nicht. Windows Phone 8 läuft auf dem Nokia-Handy ohne Ruckler oder merkliche Ladezeiten, Hardware und Software scheinen gut aufeinander abgestimmt. In Sachen Mobilfunk zeigt sich Nokia vorbildlich: Neben HSPA+ unterstützt das Lumia 920 auch LTE, und zwar auf allen derzeit genutzten Frequenzen. Die Gesprächsqualität ist sehr gut, Umgebungsgeräusche werden wirksam unterdrückt.
Akku laden mit und ohne Kabel
Kamera von Carl Zeiss
Bild: teltarif.de
Der 2 000 mAh starke Akku des Nokia
Lumia 920 kann wahlweise über den Micro-USB-Port oder mit Hilfe eines
separat erhältlichen, kabellosen Induktions-Ladegerätes durch einfaches
Auflegen. Letzteres ist bequem, dauert aber aufgrund der Leistungsverluste
länger als über USB. Die verbaute Ladespule ist wegen dem Platzbedarf in
Verbindung mit dem großen Akku zudem mit dafür verantwortlich, dass das
Lumia 920 doch ein bisschen mehr auf den Rippen hat als andere Smartphones.
Der Akku ist stark genug, um den Lumia-Nutzer auf jeden Fall über den Tag zu
bringen, selbst bei intensiver Nutzung. Wer sparsam mit der Energie umgeht,
kann auch zwei Tage schaffen, im reinen Standby sicher auch mehr. Die von Nokia
versprochenen 460 Stunden Standby dürften jedoch wie üblich zu hoch
gegriffen sein.
Auf der zweiten Seite lesen Sie, wie sich Nokia mit seinem exklusiven Software-Sortiment abheben will.