o2: 5G-Internet mit bis zu 500 MBit/s in mehr als 60 Städten
5G-Sender von o2
Foto: Telefónica
Telefónica hat im Herbst vergangenen Jahres als dritter deutscher Mobilfunk-Betreiber mit der Vermarktung seines 5G-Netzes begonnen. Der Start in lediglich fünf Städten war eher bescheiden. Jetzt wird das Netz sukzessive ausgebaut. Wie der Münchner Netzbetreiber mitteilte, hat das Unternehmen jetzt seine 1500. 5G-Antenne in Betrieb genommen. Diese steht nach Angaben des Unternehmens in Bielefeld. In mehr als 60 Städten ist das Netz mittlerweile verfügbar.
Alle bisher in Betrieb genommenen 5G-Sender von o2 funken im Frequenzbereich um 3600 MHz. Diesen bezeichnet Telefónica als besonders "leistungsstark". Das bezieht sich auf das verfügbare Frequenzspektrum und die daraus resultierenden hohen Datenübertragungsgeschwindigkeiten. Bis zu 500 MBit/s im Downstream bietet o2 derzeit in seinen 5G-Tarifen an.
Allerdings sind die physikalischen Ausbreitungsbedingungen auf derart hohen Frequenzen eher schlecht. Der Versorgungsradius einer Basisstation ist oft auf wenige hundert Meter beschränkt. Somit ist ein flächendeckender Netzausbau auf 3600 MHz unrealistisch. Telekom und Vodafone setzen daher für 5G seit 2020 auch niedrigere Frequenzen ein. Telefónica hat angekündigt, den gleichen Schritt zu gehen.
5G auf 700 und 1800 MHz
5G-Sender von o2
Foto: Telefónica
5G von o2 soll es künftig auch im Frequenzbereich um 700 MHz geben. Dieses früher für die terrestrische Fernsehversorgung genutzte Spektrum ermöglicht eine gute Flächenversorgung. Dafür sind die maximalen Datenübertragungsraten auf dem Niveau, wie wir es aus den LTE-Netzen bereits kennen. Vorteil bei 5G: Wenn das Netz im Standalone-Betrieb funkt, sind die Latenzzeiten deutlich geringer als über 4G.
Im Frequenzbereich um 1800 MHz will Telefónica die aus den Netzen von Telekom und Vodafone bereits bekannte DSS-Technik einsetzen. Dabei nutzen LTE und 5G parallel das gleiche Spektrum. Dieses Verfahren kann in Ballungszentren für einen zügigen 5G-Ausbau eingesetzt werden, weil der Ausbau per Software-Update möglich ist. Für 5G auf 3600 MHz muss hingegen der jeweilige Standort umgebaut und mit neuen Antennen aufgerüstet werden.
Telefónica hat erneut betont, bis zum Jahresende 30 Prozent der Bevölkerung Deutschlands mit 5G versorgen zu wollen. Bis 2025 soll der Standard in "ganz Deutschland" zur Verfügung stehen. Das ist ein ehrgeiziges Ziel, das - auch von Telekom und Vodafone - für LTE noch nicht überall erreicht wurde.