Fidor Bank verabschiedet sich von o2-Kunden
Da war die Welt bei o2-Banking noch in Ordnung
Screenshots: Henning Gajek / teltarif.de
Heute ist der letzte Tag des o2-Banking, das bisher von der Fidor-Bank abgewickelt wurde, angebrochen. Schon gestern erhielten alle o2-Banking-Bestandskunden eine Abschieds-E-Mail, worin sich die Konto führende Fidor-Bank noch einmal für die Unannehmlichkeiten entschuldigte und die letzten Abläufe erläuterte.
Banking Angebot von Fidor wird eingestellt
Das aktuelle o2-Banking-Angebot - ein Service der Fidor Bank - wird wie angekündigt zum 30. Juni eingestellt. Alle Kunden waren zuvor ausführlich per E-Mail, SMS und über die Banking-App auf diese Schließung vorbereitet worden, verbliebene Fragen sollten sich über eine FAQ [Link entfernt] klären lassen. SEPA-Überweisungen sind nur noch heute bis 14 Uhr möglich. Zahlungen oder Daueraufträge sind seit heute nicht mehr möglich. Das Ein- oder Auszahlen von Bargeld über die praktische Funktion von "Barzahlen.de" war nur bis gestern möglich.
Bankkarten gesperrt
Da war die Welt bei o2-Banking noch in Ordnung
Screenshots: Henning Gajek / teltarif.de
Heute morgen erhielten die Kunden die Meldung, dass ihre "Bankkarte" endgültig gesperrt sei und man sie doch bitte vernichten oder zurücksenden wolle. Der Text der E-Mail suggeriert, dass man eine neue Karte bestellen und das Konto weiter nutzen könne - das ist jedoch nicht mehr der Fall. Wer noch fehlende Kontoauszüge herunterladen möchte, hat dazu per Web-Browser
[Link entfernt]
bis "Mitte August" Gelegenheit. Als Verifikation wird ein 6-stelliger Code auf die mit dem Konto verbundene Handynummer gesendet. Diese SMS kommt mitunter recht spät oder gar nicht und kann dann erneut angefordert werden.
Keine Aussage zu Hintergründen
Warum das Verhältnis zwischen o2 und der Fidor-Bank getrennt wurde, wurde nur verklausuliert mitgeteilt: "o2 Banking wurde von den Kunden gut angenommen. Jedoch gab es unterschiedliche Auffassungen zwischen Fidor und uns mit Blick auf die Ziele und Strategien, die man verfolgen will. Daher haben die Fidor Bank und o2 gemeinsam beschlossen, ihre Ziele und Strategien unabhängig voneinander zu verfolgen." Die Fidorbank war 2016 an die französische Großbank BPCE verkauft worden. Die hatten aber kein Gefallen daran und bieten die Bank seit 2018 zum Verkauf an. Seitdem sei unklar, wie es bei Fidor weiter gehen soll, teilweise kam es zu ärgerlichen System-Ausfällen, von denen glücklicherweise o2-Banking Kunden wohl nie betroffen waren (soweit bekannt).
Neues o2-Angebot mit der Comdirect Bank
Wer weiter auf Bankdienstleistungen unter der Marke "o2" setzen möchte, muss selbst aktiv werden und kann sich für das "neue" o2 Banking anmelden. Das Konto ist kostenlos und wird mit neuer App, einer kostenlosen Girocard (im Volksmund "EC"-Karte genannt) und einer Visa-Kreditkarte (Bonität vorausgesetzt) ausgeliefert. Neuer Partner ist dann die zur Commerzbank-Gruppe gehörende Comdirect-Bank (25451 Quickborn).
Wer sich für das neue Konto entscheidet, muss eine komplette Identitätsprüfung und einen Bonitätscheck durchlaufen und erhält eine komplett andere (neue) Kontonummer. Wer sich heute noch entscheidet, kann noch einen Startbonus und ein Startdatenguthaben abstauben. Inzwischen ist auch eine Identifizierung per Video-Telefonie über die neue o2-Banking-App für Android [Link entfernt] oder iOS [Link entfernt] möglich.
Altes Konto verschwindet fast komplett
Gelder, die irrtümlich an die alte Bankverbindung überwiesen werden, werden von der Fidor-Bank als "unzustellbar" zurückgeschickt, Lastschriften (z.B. für Miete, Strom, Handyrechnung etc.) würden "zurückgegeben" (wie wenn das Konto nicht gedeckt ist) und könnten Mahnungskosten auslösen. Aufgrund der geltenden Rechtslage muss die "alte" Bank alle Konto-Daten bis zu 10 Jahren sicher aufbewahren.