Quartalszahlen

Telefónica o2: Weniger Kunden im Festnetz, Mobilfunk als Zugpferd

Unternehmen gibt Dividendenvorschlag für Geschäftsjahr 2013 bekannt
Von Rita Deutschbein

Telefónica o2: Weniger Kunden bei DSL & Festnetz, Zugpferd bleibt Mobilfunk Telefónica legt Quartalsbilanz vor
Bild @ Fotolia 29915709 S, Telefónica
Telefónica Deutschland (o2) hat das vorläufige Ergebnis für das dritte Quartal 2013 veröffent­licht und in diesem Zuge auch den Dividenden­vorschlag für das Geschäfts­jahr 2013 bekannt gegeben. Demnach soll der nächsten ordentlichen Haupt­versammlung für das laufende Geschäfts­jahr eine Bar-Dividende in Höhe von etwa 525 Millionen Euro vorgeschlagen werden. Das entspricht einer Erhöhung gegenüber der Dividende des Geschäfts­jahres 2012. Unterstützt wird die geplante Dividende durch den starken Free Cash Flow (FCF), der aus dem Betriebs­ergebnis generiert werden konnte. Dies geht aus dem vorläufigen Ergebnis für den Berichts­zeitraum Januar bis September 2013 hervor.

"Wir können in einem äußerst dynamischen Wettbewerbs­umfeld weiterhin gute Fort­schritte bei der Umsetzung unserer Strategie verzeichnen", sagt René Schuster (CEO). Rachel Empey (CFO) fügt hinzu: "Die konstante Nachfrage nach Smartphones und den dazugehörigen Daten­diensten eröffnet uns schon jetzt zahlreiche Wachstums­chancen und wir treffen die entsprechenden Investitions­entscheidungen. Gleichzeitig halten wir an unserer attraktiven Aktionärs­vergütung fest."

Mobilfunkgeschäft treibt Unternehmen voran

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Im mobilen Postpaid-Segment registrierte Telefónica Deutschland 55 000 neue Anschlüsse. Dies bedeutet einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorquartal (60 000 Neuanschlüsse). Postpaid-Kunden binden sich insgesamt aber etwas länger an das Unternehmen: Die Abwanderungs­rate entwickelte sich mit 1,3 Prozent, also 0,1 Prozentpunkte weniger als im Vorjahres­quartal, weiterhin positiv.

Bei den Prepaid-Anschlüssen wurde ein deutliches Wachstum verzeichnet. Die Zahl der Neuanschlüsse lag bei 110 000 im Vergleich zu den 27 000 im Vorquartal, was hauptsächlich auf Fonic und andere Zweitmarken zurück­zuführen war. Der durch­schnittliche Umsatz pro Kunde (ARPU) im Mobilfunk­geschäft ging im dritten Quartal 2013 gegenüber dem Vorjahr (bereinigt um den Effekt der im Dezember 2012 gekürzten Mobilfunk­terminierungs­entgelte - MTR) um 4,4 Prozent auf 13,40 Euro zurück. Auf MTR-bereinigter Basis sank der ARPU im Postpaid-Segment im Vorjahres­vergleich um 6,6 Prozent und belief sich im dritten Quartal auf 20,40 Euro. Der im Vorquartal verzeichnete Rückgang von 6,9 Prozent konnte damit leicht verbessert werden.

Kundenschwund bei Festnetz und DSL

Die Zahl der gesamten Endkunden­anschlüsse stieg im dritten Quartal dieses Jahres auf 24,3 Millionen an. Im Vergleich mit dem Vorjahresquartal bedeutet dies eine Steigerung von 0,4 Prozent. Der Anstieg ist vor allem aus der gesteigerten Zahl der Mobilfunk­anschlüsse zurück­zuführen (19,57 zu 19,11 Millionen). Bei den Festnetz­anschlüssen sank die Zahl der Anschlüsse hingegen von 2,29 Millionen auf 2,14 Millionen. Bei den Internet­anschlüssen konnten nun 2,5 Millionen Anschlüsse registriert werden, 7,2 Prozent weniger als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Auch die Zahl der Pay-TV-Anschlüsse ging zurück - im dritten Quartal dieses Jahres sind es 42 000 im Vergleich zu den 65 000 des Vorjahres. Mehr neue Anschlüsse gab es jedoch bei den Wholesale-Anschlüssen (enbündelte Anschlüsse, die an dritte Betreiber angeboten werden). Hier kamen im dritten Quartal 3 000 Neuanschlüsse hinzu.

Umsatzerlöse und OIBDA

Die Umsatzerlöse von Telefónica Deutschland beliefen sich in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres auf 3,67 Millionen Euro und allein im dritten Quartal bei 1,2 Millionen Euro, ein Rückgang von 5,2 Prozent bzw. 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Umsatzerlöse aus Mobil­funk­dienst­leistungen beliefen sich in den ersten neun Monaten 2013 auf 2,25 Millionen Euro und im dritten Quartal auf 765 Millionen Euro.

Ein Plus gab es bei den Umsatzerlösen aus Mobilfunk-Hardware. Diese beliefen sich in den ersten neun Monaten dieses Jahres auf 482 Millionen Euro - 2,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Neue Hardware wurde aber seltener gekauft, weshalb im dritten Quartal die Hardware-Verkäufe gegenüber dem Vorjahres­zeitraum um 11,0 Prozent zurück gingen.

Beim Festnetz verzeichnete Telefónica Deutschland Umsatzerlöse von 938 Millionen Euro in den ersten neun Monaten 2013. Das entspricht einem Rückgang von 9,5 Prozent im Vorjahres­vergleich. Begründet wird dies unter anderem durch den Rückgang der DSL-Kundenbasis. Daneben wurden die Erlöse in diesem Bereich durch einen weiteren Umsatz­rückgang im margenschwachen Voice-Termi­nierungs­geschäft beeinträchtigt.

Das Betriebs­ergebnis vor Abschreibungen (OIBDA) betrug 864 Millionen Euro im Neun­monats­zeitraum 2013 und 292 Millionen Euro im dritten Quartal 2013. Die OIBDA-Marge ging zwischen Januar und September 2013 im Vorjahresvergleich um 0,6 Prozentpunkte zurück und belief sich auf 23,5 Prozent.

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