Oppo Enco X: Wireless Ohrstecker mit ANC im Ear-on
Smartphone-Hersteller Oppo hat kürzlich neue kabellose Buds vorgestellt. Besonderheit der Audiolieferanten ist die Möglichkeit, Außengeräusche zu unterdrücken. Die "Enco X" wurden in Zusammenarbeit mit der Hifi-Marke Dynaudio entwickelt.
Ein Oppo-exklusives "DBEE 3.0 Akustiksystem" (Dual-concentric Balance Enhanced Engine), das ursprünglich in MP3-Player verwendet wurde, soll zur Soundqualität beitragen. Die Kopfhörer sind in den Wahlfarben Schwarz und Weiß zum Preis von 179 Euro verfügbar. Der Händler Amazon bietet die Enco X derzeit zum vergünstigten Preis von 139,99 Euro an.
Wir haben uns das neue Headset in einem Ear-on angeschaut bzw. angehört. Außerdem vergleichen wir das Design der Enco X mit dem der AirPods Pro von Apple.
Oppo Enco X: Erster Eindruck, Design, Qualität und Case
Oppo Enco X im geöffneten Case
Bild: teltarif.de
Das Case der Oppo Enco X hat Ähnlichkeit mit dem der AirPods Pro von Apple.
Auf der Front des Lade-Etuis ist ein kleiner Punkt zu sehen, der sich beim Öffnen aktiviert
und entweder einen ausreichenden (grün) oder einen geringen Ladestand (gelb) anzeigt.
Das Case der Oppo Enco X ist eiförmig und nur minimal größer als das der Apple AirPods Pro, womit der Transport aber nicht minder komfortabel ist. Oppo ist die Schließklappe des Cases besser gelungen als Apple, denn beim chinesischen Hersteller wackelt im Gegensatz zu Apples Lösung nichts. Das lässt das Oppo-Case hochwertiger erscheinen.
Zum Aufladen gibt es einen USB-C-Anschluss, an der Seite einen Pairing-Button, mit dem die erste Kopplung
des Smartphones via Bluetooth realisiert werden kann. Induktives Laden wie das AirPods-Pro-Case unterstützt das Haus der Enco-X-Buds nicht.
Oppo Enco X: Kleine, dezente Ohrstecker
Bild: teltarif.de
Beim Herausnehmen aus dem Case erweisen sich die Enco X als kompakte Ohrstecker mit angenehm kurzen Stiel.
Oppo liefert drei verschiedene Aufsätze mit. Ab Werk sind die mittleren angebracht, die bei uns auch auf Anhieb passten
und gut in der Hörmuschel abschlossen.
Die Enco X können problemlos über Bluetooth mit dem Smartphone gekoppelt und genutzt werden, Oppo empfiehlt die App Hey Melody für erweiterte Funktionen, die im Play Store von Google für Android heruntergeladen werden kann. Wir haben die App auf einem realme 7 Pro installiert.
Die App fungiert als Schaltzentrale. Dort lassen sich die Ladestände der Buds und der Schale anzeigen und mittels eines Soundtests herausfinden, ob die gewählten Aufsätze passen. Auch der Test zeigte die mittleren als für unsere Ohren passend an.
In der App lassen sich die Touch-Funktionen der Buds individualisieren, beispielsweise doppeltes Tippen für das Springen zum nächsten Musiktitel,
Wischen von unten nach oben über den Stiel zwecks Lautstärkeregulierung.
Die Touch-Unterstützung bietet darüber hinaus auch die Option, die mehrstufige Geräuschunterdrückung zu regulieren.
Voreingestellt für "Tippen und Halten" sind der Transparenz-Modus, der Umgebungsgeräusche durchlässt, und
maximale Geräuschunterdrückung, um Entsprechendes zu filtern.
Auch die Ladeschalen weisen Ähnlichkeiten auf: AirPods Pro (l.) und Oppo Enco X
Bild: teltarif.de
Zwei weitere Optionen sind das Ausschalten der Geräuschunterdrückung und
eine Variante für "mittlere" Unterdrückung. Maximal ist die Aktivierung zweier Optionen gleichzeitig möglich. Sind zwei angewählt, muss erst eine Option deaktiviert werden, um eine andere nutzen zu können.
Ear-on und Sound-Test
Die Buds saßen mit den mittleren Aufsätzen wie bereits erwähnt gut und fest im Ohr. Während des Gehens hatten wir zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, die Encos könnte herausfallen. Auch mögliche unangenehme Nebeneffekte durch die Tritte auf dem Boden konnten wir nicht feststellen - anders als bei unseren Erfahrungen mit den AirPods Pro. Den Effekt während des Gehens bei aktivierter Geräuschunterdrückung nehmen wir bei den Apple-Steckern intensiver und nicht selten auch störender wahr.
Die Oppo Enco X liefern einen klaren Sound, genügend Bass, Musikgenuss machte uns im kurzen Ear-on Spaß.
Die Touch-Funktionen Wischen, um die Lautstärke zu regulieren, Titel wechseln klappten präzise.
Leichtes Klopfen genügt, um die Befehle auszuführen, was positiv auffällt, weil somit
das Risiko unangenehmen Drucks im Ohr durch die Klopfgeräusche verringert wird.
Apple AirPods Pro (l.) und Oppo Enco X im Vergleich
Bild: teltarif.de
Die Geräuschunterdrückung auf maximaler Stufe macht das, was sie soll. Geräusche dringen natürlich trotzdem durch, falls man
die Lautstärke nicht gänzlich aufdrehen will, um alles zu eliminieren. In einem geschlossenen Raum konnten wir unser Gegenüber auf etwa halber Lautstärke
mit aktiviertem Noise-Cancelling-Feature nicht mehr verstehen, der Transparenz-Modus sorgte für das Gegenteil.
Dazu genügt nur ein Tipp auf den Stiel des Steckers (bei uns der rechte) und kurzes Halten. Ein Signal deutet auf den geänderten
Modus hin. Das Signal könnte - wie auch Hinweistöne bei den AirPods Pro - gerne leiser sein. Was in einer verkehrsreichen
Umgebung weniger ein Problem ist, dürfte in ruhigeren Momenten durchaus den ein oder anderen stören.
Wir haben die Enco X auch mit einem iPhone 11 Pro Max ausprobiert. Die Kopplung funktionierte problemlos und auch die vordefinierten Touch-Befehle klappten. Die HeyMelody-App haben wir im App Store von Apple aber noch nicht finden können. Aus diesem Grund können keine Einstellungen vorgenommen werden. Auf Nachfrage beim Hersteller teilte uns dieser mit, dass die iOS-App voraussichtlich im ersten Halbjahr 2021 erscheinen wird.
Fazit des Ear-ons
Die Oppo Enco X hinterlassen im Rahmen des Kurztests einen guten Eindruck. Das Case ist hochwertig verarbeitet, die Stecker sitzen gut in den Ohren, die Geräuschunterdrückung macht einen guten Job. Die Touchfunktionen an den Stielen der Buds reagieren auf Befehle präzise.
Kritik gibt es beim Einstecken der Ohrstecker in das Case. Werden sie mit der jeweiligen Hand aus den Ohren genommen, können sie erst eingesetzt werden, wenn sie in der Hand gedreht werden, weil eine andere Position vorgesehen ist. Schnelles einstecken klappt vermutlich erst, wenn man sich daran gewöhnt, ganz organisch ist der Vorgang des Zurücksteckens in das Case nicht.