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PDF-Apps für Android: PDFs lesen, kommentieren und bearbeiten

Bearbeiten von PDF-Dateien auf dem Smartphone möglich
Von Hans-Georg Kluge

Wer nicht nur PDF-Dateien anzeigen möchte, sondern auf seinem Tablet oder Smartphone auch erstellen möchte, hat dafür einige Möglichkeiten. Die einfachsten Apps erlauben, mit der Handykamera aufgenommene Bilder als PDF-Dateien zu speichern. So können Rechnungen gespeichert oder Artikel in Zeitungen eingescannt werden. Die Qualität eines echten Scanners kann zwar meist nicht erreicht werden, aber für die meisten Zwecke sollte dies ausreichen - soweit die integrierte Handykamera ausreichend gute Bilder macht. Als echter Ersatz für einen Scanner eignen sich diese Apps übrigens nur bedingt. Einerseits ist die Erfassungsgeschwindigkeit gering. Andererseits ist die Qualität selbst einer 8-Megapixel-Kamera für etwa DIN-A4 große Dokumente nicht ausreichend, um eine ansprechende Schriftdarstellung zu gewährleisten - die Qualität reicht nur für Schnappschüsse. Da die Originale offen liegen müssen, müssen nicht-plane Vorlagen geglättet werden, bevor ein Foto verzerrungsfrei erstellt werden kann. Das kann auch sehr gelenkige Menschen überfordern.

Mit dem CamScanner lässt sich ein Android-Smartphone in einen mobilen Scanner umwandeln. Mit dem CamScanner lässt sich ein Android-Smartphone in einen mobilen Scanner umwandeln.
Bild: CamScanner, teltarif.de / Screenshot: teltarif.de
Der Camscanner for Android erlaubt die nachträgliche Optimierung der aufgenommenen Bilder. So können der Kontrast erhöht oder trapezförmige Verzerrungen entfernt werden. Leider können dreidimensonale Verzerrungen nicht geglättet werden. Liegt eine Seite also gebogen vor, kann das Ergebnis darunter deutlich leiden. Für kleinere Dokumente wie Visitenkarten, Einkaufszettel oder Rechnungen eignet sich das Verfahren jedoch ganz gut. Problematisch waren im Test der App vor allem mehrseitige Dokumente. Für einen mehrseitigen Zeitschriftenartikel benötigten wir pro Seite eine gute Minute. Für Spione oder Ungeduldige ist dieses Verfahren also nicht geeignet.

PDF-Dateien bearbeiten und aufteilen

Einige Apps erlauben, vorhandene PDFs zu bearbeiten. Mit der App PDF Utility können Dateien in mehrere Einzeldateien aufgeteilt werden. Es können auch mehrere Dateien aneinandergehängt werden. Der PDF Builder [Link entfernt] soll ähnliches leisten und auch das Microsoft Format XPS unterstützen. Leider scheint diese App sehr wählerisch zu sein, was die Unterstützung von Geräten anbelangt. Auf keines von vier verschiedenen bei uns vorhandenen Android-Tablets und -Smartphones ließ sich die App installieren.

Aktuell unterstützen nur wenige Apps die verlustfreie Konvertierung von Office-Dokumenten in das PDF-Format. Die bekannten mobilen Office-Lösungen für Android überzeugen gerade bei komplexen Dokumenten oftmals nicht. Mit Smartoffice [Link entfernt] und dem TextMaker [Link entfernt] von Softmaker lassen sich Office-Dateien allerdings in PDF umwandeln. Letztere Office-Lösung hinterließ auch im teltarif.de-Test einen guten Eindruck.

Fazit

Nur wenige der hier vorgestellten Apps sind kostenlos. Für die meisten fällt ein kleiner Betrag von bis zu drei Euro an. Lohnenswert ist dieser Betrag in vielen Fällen dennoch: Wer öfter mit PDF-Dateien umgehen muss, freut sich über die zusätzlichen Funktionen, wie Anmerkungen oder die Verwaltung von Dateien, gegebenenfalls auch die Verbindung mit Cloud-Speichern. Wer nur hin und wieder ein PDF anzeigen möchte, kommt aber auch mit dem kostenlosen Adobe Reader zurecht.

Je nach Anwendungszweck sind auch die Apps zum Erstellen von PDFs ihr Geld wert. Allerdings darf nicht erwartet werden, dass diese Apps so umfassend und universell zur Erstellung eines PDFs geeignet sind wie Adobe Acrobat oder verschiedene Freeware-PDF-Ersteller. Ob die Kamera-Scanner-Apps wirklich das halten, was sie versprechen, muss jeder Nutzer für sich selbst herausfinden - dafür stehen oft auch kostenlose Versionen bereit. Als Alternative bieten sich hier Cloud-Dienste an, die aufgenommene Fotos in die Cloud laden. Die Nachbearbeitung zum PDF erfolgt dann auf dem Notebook. Die intensive Arbeit mit PDF-Dokumenten kommt aber erst auf Tablets wirklich in Fahrt. Smartphones mit kleiner Display-Diagonale eignen sich als PDF-Lesegeräte kaum.

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