Grenzübergreifend

Roaming-Angebote der Mobilfunk-Anbieter

So telefonieren Sie mit Tarif-Optionen der Netzbetreiber im Urlaub günstig
Von Steffen Herget

Kosten entstehen im Ausland beim Telefonieren und SMS verschicken, aber auch bei eingehenden Anrufen. Auch diese Kosten können durch die Optionen der Netzbetreiber gesenkt werden. Mit dem Reisevorteil von E-Plus ist man in den Vorteilsländern für 29 Cent pro Minute erreichbar, dies ist geringfügig höher als der Standardtarif. Bei Vodafone kosten im Reiseversprechen eingehende Gespräche einmalig 75 Cent, dafür aber bis zur 61. Gesprächsminute keinerlei Minutenpreis. So rechnen sich eingehende Telefonate gegenüber dem Roaming-Standardtarif ab der vierten Gesprächsminute. In den Nicht-EU-Ländern, in denen die Option gilt, liegt der Kunde sogar schon ab der ersten Minute vorne, vergleicht man die Kosten im Normaltarif von beispielsweise 1,02 Euro pro Minute für in der Türkei angenommene Gespräche.

Bei o2 kosten 100 Inklusivminuten für die Nutzung im Ausland mit der Option My Europe Top 8 Euro. Diese 100 Minuten gelten für im Ausland eingehende Gespräche, daraus ergibt sich ein rechnerischer Minutenpreis von günstigen 8 Cent, wenn das Paket genau ausgenutzt wird. Ab 30 Minuten eingehender Telefonate lohnt sich My Europe Top gegenüber den 26 Cent pro Minute des regulären Tarifs. Die Option gilt in insgesamt 43 Ländern inklusive der Schweiz. Kommt man allerdings über die 100 Minuten hinaus, liegen die Kosten für angenommene Gespräche bei 39 Cent pro Minute. Auch abgehende Gespräche kosten 39 Cent pro Minute, SMS schlagen mit 29 Cent pro Stück zu Buche.

Rufumleitungen vor dem Urlaub deaktivieren

Abseits der Tarif-Optionen sollten auch andere Möglichkeiten zur Kostenreduzierung genutzt werden. Auf jeden Fall sollte vor der Abreise die Rufumleitung zur Mailbox deaktiviert werden. Tut man dies nicht, werden Gespräche von Deutschland ins Ausland und von der Mailbox wieder zurück geführt, beide Richtungen müssen dann auch bezahlt werden. Eine Ausnahme bildet E-Plus, dort wird die Mailbox-Umleitung deaktiviert, wenn das Handy im Ausland eingeschaltet ist. Wird das Telefon ausgeschaltet, werden Anrufer direkt in Deutschland auf die Mailbox umgeleitet, der Umweg über das Ausland fällt weg. Auch andere Rufumleitungen, beispielsweise zur heimischen Festnetznummer, sollten deaktiviert werden, um teure Nebeneffekte zu vermeiden.

Fazit: Optionen buchen kann sich lohnen

Die Zusatz-Optionen der vier Netzbetreiber können also durchaus sinnvoll sein, um im Urlaub mit relativ geringem Aufwand die Kosten in überschaubaren Grenzen zu halten. Wichtig ist, sich immer bewusst zu sein, welche Modalitäten die gebuchte Option genau hat, ob sie in dem jeweiligen Zielland gültig ist und wie die Nutzung sich für das persönliche Telefonie-Verhalten lohnt.

Diejenigen, die sich regelmäßig und für längere Zeit im Ausland aufhalten, sollten jedoch immer auch andere Möglichkeiten im Auge haben. Beispielsweise können ausländische Prepaid-Karten Sinn machen, vor allem dann, wenn immer wieder dasselbe Land bereist wird. Auch SIM-Karten von Reise-Discountern können sich lohnen, um günstige Anrufe aus der Fremde zu tätigen. Nutzer von Smartphones wie dem T-Mobile G1 oder Apple iPhone sollten sich zusätzlich vor Reiseantritt bei ihrem Anbieter informieren, wie die Konditionen zu Datendiensten unterwegs aussehen.

Artikel aus dem Themenspecial "Reise und Roaming"