Internetverkauf

Razzia bei Samsung: EU-Kommission nimmt Ermittlungen auf

Die EU-Kommission macht bei Samsung und Philips wegen Verdachtes auf unerlaubter Absprachen eine Razzia. Die Unternehmen würden verdächtigt, den Internetverkauf von Elektronikprodukten behindert zu haben.
Von Marleen Frontzeck-Hornke mit Material von dpa

Samsung im Visier der EU-Kommission Samsung im Visier der EU-Kommission
Bild: dpa
Der Elektronik-Riese Samsung ist von EU-Ermittlungen wegen des Verdachts unerlaubter Absprachen in der Branche betroffen. Das Unternehmen kooperiere in vollem Umfang mit der Europäischen Kommission, sagte ein Sprecher heute der dpa. Weitere Angaben machte er nicht. EU-Ermittler hatten Geschäftsräume von Elektronikunternehmen in mehreren EU-Staaten durchsucht. Namen wurden nicht genannt.

Die Unternehmen würden verdächtigt, den Internetverkauf von Elektronikprodukten behindert zu haben, teilte die EU-Kommission mit. Dabei wurden anscheinend bestimmte Produkte nur in limitierter Form feilgeboten. Das könnte zu höheren Preisen für die Verbraucher führen. Die betroffenen Unternehmen seien in der Herstellung, im Vertrieb und im Verkauf von Elektronikprodukten und kleinen Haushaltsgeräten tätig, erklärte die Kommission.

Verdacht auch gegen Philips

Samsung im Visier der EU-Kommission Samsung im Visier der EU-Kommission
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Auch den Hersteller Philips hat die EU-Kommission unter Verdacht und ermittelt gegen diesen europaweit. Sollten sich die Vorwürfe gegen die beiden Hersteller erhärten und es zu Kartellverfahren kommen, dann müssen Samsung und Philips mit hohen Bußgeldern rechnen. Diese können in der Regel bis zu 10 Prozent des Jahresumsatzes betragen. Üblicherweise wird dieser Rahmen aber nicht ausgeschöpft.

Samsung ist in der vergangenen Zeit durch einige Vorfälle in die Negativ-Schlagzeilen geraten. So ist der südkoreanische Hersteller aus der Benchmark-Topliste geflogen, da er anscheinend geschummelt hat. Das andere Thema betrifft den von Samsung eingeführten Region-Lock. Diesen hat der Hersteller allerdings abgeschafft. Die Sperre soll sich künftig mit nur einem Telefonat deaktivieren lassen.

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