Ausprobiert

Samsung Galaxy Note 4 im Hands-On: Metall-Rahmen und Display-Pracht, aber wenig Neues

Das Galaxy Note 4 ist nun offiziell. Wir haben das neue Smartphone ausprobiert und vor allem das Design und die Funktionen unter die Lupe genommen. Was es Neues gibt und was sich kaum verändert hat, lesen Sie im Kurz-Test.
Von der IFA in Berlin berichtet Rita Deutschbein

Super-AMOLED-Display mit 515 ppi Super-AMOLED-Display mit 515 ppi
Bild: teltarif.de
Heute hat Samsung zum Auftakt der IFA-Pressetage das Galaxy Note 4 vorgestellt. Wir hatten im Anschluss an das heutige Event die Möglichkeit, uns das neue Smartphone anzuschauen. Welche Neuheiten Samsung im Note 4 integriert hat, verraten wir im ersten Hands-On.

Die vier Neuerungen des Note 4

Das Galaxy Note 4 bringt im Wesentlichen vier Neuerungen mit: das Design, die Kamera, neue S-Pen-Funktionen sowie ein verbessertes Display. Rein optisch lässt sich das neue Note zwar auf den ersten Blick in die Familie der Riesen-Smartphones von Samsung einordnen, doch besitzt es nun statt eines Kunststoffrandes, der lediglich Metall vortäuscht, einen echten Rahmen aus Metall. Damit folgt der südkoreanische Hersteller dem Trend des Galaxy Alpha, das als erstes Smartphone des Unternehmens ebenfalls einen Metallrahmen besitzt.

Super-AMOLED-Display mit 515 ppi Super-AMOLED-Display mit 515 ppi
Bild: teltarif.de
Durch den Rahmen entsteht der Eindruck von mehr Stabilität. Insgesamt liegt das Galaxy Note 4 bequem in der Hand und macht einen wertigen Eindruck. Das Design der Rückseite wurde leicht verändert. Es erinnert zwar immer noch an Leder, wirkt nun aber etwas grober. Die Akkuabdeckung des neuen Smartphones kann entfernt und die Batterie somit gewechselt werden. Möglich ist dies, da Samsung weiterhin auf Polycarbonat als Material für die Rückseite setzt und diese nicht ganz aus Metall gefertigt hat.

Samsung Galaxy Note 4

Mit 5,7 Zoll hat sich die Display-Diagonale im Vergleich zum Vorgänger nicht verändert. Doch löst das Super-AMOLED-Display nun in QHD-Qualität auf. Satte 2 560 mal 1 440 Pixel stellt der Screen dar und bietet somit die gleiche Auflösung wie das LG G3 und eine Pixeldichte von 515 ppi. Durch die AMOLED-Technologie strahlen die Farben und Schwarzwerte wirken tief und sind nicht verwaschen. Auch beim Galaxy Tab S setzt Samsung auf eine hohe Auflösung in Zusammenarbeit mit der AMOLED-Technologie und erreichte dadurch im Test hervorragende Ergebnisse.

Die Kamera löst 16 Megapixel auf. Die Kamera löst 16 Megapixel auf.
Bild: teltarif.de
Die Kamera löst nun 16 Megapixel statt wie beim Vorgänger 13 Megapixel auf und wird darüber hinaus von einem optischen Bild­stabilisator unterstützt. Im Zuge des Hands-Ons war es uns leider nicht möglich, die Leistung der Kamera sowie des 3,7 Megapixel auflösenden Pendants an der Front, das Selfies auch im Panorama-Modus aufnehmen kann, auszuprobieren. Ebenfalls konnten wir nicht prüfen, ob der 3 220-mAh-Akku wie versprochen schnell geladen werden kann. Samsung nennt die entsprechende Funktion Fast Charging.

Ausprobieren konnten wir aber, ob das System flüssig läuft. Samsung liefert das Note 4 mit Android 4.4 Kitkat mit TouchWiz-Oberfläche im Flat-Design aus. Angetrieben wird das Gerät von einem 2,7-GHz-Quad-Core-Prozessor zusammen mit 3 GB Arbeits­speicher. Rein von der technischen Ausstattung hat sich im Vergleich zum Note 3 also kaum etwas verändert. Das System läuft flüssig und Apps werden ohne Verzögerung geöffnet. Der Snapdragon-Prozessor sowie der vergleichsweise große Arbeits­speicher sorgen dafür, dass auch Multitasking ohne Ruckler funktioniert.

Software-Erweiterungen und S-Pen-Funktionen

Samsung Galaxy Note 4 mit S Pen Der S Pen soll noch schneller Aktionen auslösen.
Bild: teltarif.de
Samsung hat beim Galaxy Note 4 eine Reihe neuer Funktionen integriert, die sich im Alltag erst beweisen müssen. Als erstes Note verfügt das Galaxy Note 4 über einen Fingerabdruck-Sensor, der mittels Fingerabdruck das Smartphone entsperrt sowie das Anlegen mehrerer Profile ermöglicht. Erstmals hat Samsung einen solchen Sensor im Galaxy S5 eingeführt. Auch einen UV-Sensor bringt das neue Handy mit, der Nutzer vor zu hoher Sonneneinstrahlung warnen soll. Ob es sich dabei um ein hilfreiches Feature oder doch nur um Spielerei handelt, muss - wie bereits erwähnt - ein ausführlicher Test zeigen.

Der S Pen bietet nun noch mehr Anwendungs­möglichkeiten und soll den Nutzer animieren, häufiger mit ihm zu arbeiten. Er lässt sich laut Samsung wie eine Maus verwenden und ermöglicht es, mehrere Daten, Bilder etc. auf einmal zu markieren und zu verschieben. Ebenfalls neu ist die Funktion „Snap Note“: Nimmt der Nutzer ein Foto beispiels­weise von einer beschriebenen Tafel auf, wird die Tafel mit dem wichtigen Text ausgeschnitten, begradigt und steht dann als beschreib­bare Notiz bereit. Äußerlich hat sich der S Pen jedoch nicht verändert. Er besteht aus Plastik und ist für lange Notizen etwas zu dünn, um bequem in der Hand zu liegen. Die Spitze ist nun aber sensibler, sodass mit dem S Pen intuitiver - eben wie mit einem Stift - geschrieben werden kann.

Schade ist, dass das Note 4 nur einen USB-2.0-Anschluss mitbringt und auf den schnelleren 3.0-Port verzichtet wird. Weiterhin werden auch Bluetooth 4.1 sowie NFC unterstützt. Ins Internet geht das Galaxy Note 4 wahlweise über WLAN a/b/g/n/ac oder über UMTS/HSPA+ bzw. LTE Cat 6. Mobil sind damit Datenraten von bis zu 300 MBit/s möglich, auch wenn diese Technik in Deutschland bislang noch nicht verfügbar ist. Der vom Galaxy S5 bekannte Download-Booster findet sich auch im Note 4. Er erlaubt es, WLAN und Mobilfunk zu koppeln und somit eine schnellere und stabilere Internet­verbindung für Downloads herzustellen. In einem Test haben wir uns diese Funktion bereits näher angesehen.

Fazit des ersten Hands-Ons

Sowohl optisch als auch in den Funktionen hat Samsung im Vergleich zum Vorgänger einiges verändert. Dennoch macht das Note 4 auf den ersten Blick einen vertrauten Eindruck, da die allgemeine Form des Gerätes beibehalten wurde. Das Galaxy Note 4 wirkt stabil und lässt sich in gewohnter Note-Weise bedienen. Bei den Funktionen entdeckten wir viele Beispiele, die uns bereits von anderen Herstellern bekannt sind. Dazu gehören die Anwendung Snap Note, die LG im G3 in ähnlicher Weise integriert hat und die Möglichkeit von Panorama-Selfie-Aufnahmen, die auch das Huawei Ascend P7 bietet. Dennoch ist das Gesamtpaket beim Note 4 auf den ersten Blick rund und lässt Vorfreude auf den ausführ­lichen Test aufkommen, auch wenn die Prozessor-Leistung im Vergleich zum Note 4 keine großen Sprünge gemacht haben scheint. In den Handel soll das Galaxy Note 4 im Oktober kommen.

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