Kurz-Test

Samsung Galaxy Note Edge im Hands-On: Wenn das Display ne Biege macht

Da läuft was nicht gerade - Diesen Eindruck erweckt das Galaxy Note Edge von Samsung. Und wirklich hat das Display eine leichte Biegung und bietet dadurch neue Anwendungs­möglich­keiten. Wir haben das Galaxy Note Edge in einem ersten Test ausprobiert.
Von Rita Deutschbein

Samsung Galaxy Note Edge im Hands-On: Wenn das Display ne Biege macht Samsung Galaxy Note Edge
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Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Das Galaxy Note 4 ist das Highlight von Samsung auf der IFA 2014, wie der Hersteller auf dem gestrigen Event nicht müde wurde zu betonen. Doch während die neue Note-Generation vor allem in den Funktionen, dem Display und der Kamera optimiert wurde, ging ein weiterer Kandidat nahezu unter. Das Galaxy Note Edge wurde auf dem Presse-Event eher beiläufig erwähnt, obwohl das neue Smartphone im Vergleich zum Note 4 eine Besonderheit bietet: Ein Display, das sich um den Smartphone-Rand biegt. Wir haben uns das Note Edge angesehen und verraten, ob uns das neue Display-Konzept überzeugen konnte.

Das Display mit Knick

Samsung Galaxy Note Edge

Samsung Galaxy Note Edge im Hands-On: Wenn das Display ne Biege macht Samsung Galaxy Note Edge
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Eines vorweg: Das Galaxy Note Edge ist nahezu identisch ausgestattet wie das Galaxy Note 4, das wir ebenfalls in einem kurzen Test begutachtet haben. Der Hauptbildschirm hat eine Diagonale von 5,6 Zoll und wird durch die Biegung auf 5,7 Zoll vergrößert. Auch die Auflösung haben das Note 4 und das Note Edge gemein - 2 560 mal 1 440 Pixel und somit in QHD-Qualität lösen beide auf. Gepaart mit der SuperAMOLED-Technologie ergibt sich eine brillante Darstellung, die durch satte Farben und tiefe Schwarzwerte besticht. Durch die Größe des Gerätes muss die Hand etwas gestreckt werden, um das Smartphone Halten zu können. Dennoch gelang uns dies auch ohne große Anstrengungen und die Hand verkrampfte nicht. Die lederähnliche Oberfläche der Rückseite verhindert, dass das Note Edge aus der Hand rutscht.

Der gebogene Part des Displays funktioniert unabhängig vom Hauptscreen und zeigt Informationen oder Shortcuts zu wichtigen oder gerade gestarteten Anwendungen. Je nach Einstellung kann beispielsweise ein Wecker angezeigt, die Bedienelemente eines Videoplayers und der Kamera dargestellt werden oder eine Liste von wichtigen Apps. Die Seitenleiste hat dabei ein eigenes Bedienkonzept und ließ sich in unseren ersten Versuchen recht intuitiv bedienen. Allerdings sind die Einstellungs­möglich­keiten vielfältig, sodass Nutzer sicherlich einige Zeit brauchen, bis sie alle Funktionen entdeckt haben. Wie Samsung angekündigt hat, soll die SDK bereits in Kürze für Entwickler zugänglich gemacht werden. Der gebogene Display-Part soll somit künftig noch mehr Anwendungen bieten. Durch die Biegung ist der Power-Button nach oben gewandert und befindet sich nun am oberen Rand des Gerätes - ein Fakt, der für uns erst einmal gewöhnungs­bedürftig war, da der Power-Button sonst seitlich zu finden war.

Auch das Note Edge kommt mit S Pen

Samsung Galaxy Note Edge im Hands-On: Wenn das Display ne Biege macht Die Wölbung von oben
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Dem Note-Namen folgend verfügt auch das Note Edge über den Stylus namens S Pen. Dieser reagiert nun genauer auf Eingaben, da die Sensibilität der Spitze von 1 024 auf 2 048 Druckstufen gesteigert wurde. Und wirklich kann der S Pen wie ein Stift gehalten und Texte auf dem Touchscreen verfasst werden - bislang musste die S-Pen-Spitze beim Schreiben vergleichsweise gerade auf dem Screen aufliegen. Optisch hat sich der Stift im Vergleich zum Stylus des Vorgängers Note 3 nicht verändert. Durch die dünne Bauweise verkrampft sich die Hand recht schnell beim Halten. Der Stift ist somit nur etwas für kurze Texte.

Die Funktionen des S Pen hat Samsung erweitert, sodass dieser nun viele Aufgaben wie eine Computermaus meistert. Es können Darstellungen oder Texte ausgeschnitten werden, der Nutzer kann mehrere Dateien auf einmal ausschneiden und das ganze mit dem S Pen verschieben. Hand in Hand mit diesen Anwendungen geht die neue Funktion Snap Note, bei der das Note Edge Textabschnitte auf einem Foto erkennt, diese ausschneidet und begradigt und als beschreibbare Notiz speichert. So kann beispielsweise die Tafel im Hörsaal einer Uni fotografiert und die Informationen auf dieser mit eigenen Anmerkungen ergänzt werden.

Technische Ausstattung und neue Funktionen

Samsung Galaxy Note Edge im Hands-On: Wenn das Display ne Biege macht Einstellungen für die Seitenleiste
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Wie das Note 4 ist auch das Galaxy Note Edge für Multitasking ausgelegt. Damit dieses ohne Verzögerungen abläuft, besitzt das Smartphone einen 2,7-GHz-Quad-Core-Prozesssor mit 3 GB Arbeitsspeicher. Beim ersten Ausprobieren konnten wir beim Scrollen durch die Homescreens oder Texte keine Aussetzer feststellen. Ebenso öffneten sich Apps zügig und ohne Wartezeiten. Beim Betriebssystem setzt Samsung auf Android 4.4 Kitkat, auf das die typische TouchWiz-Oberfläche im Flat-Design gelegt wurde. Der Speicher ist wahlweise mit 32 oder 64 GB Kapazität wählbar und lässt sich erweitern.

Auch für die Internet-Verbindung ist das Note Edge identisch zum Note 4 ausgestattet. WLAN a/b/g/n/ac sowie UMTS/HSPA+ und LTE Cat 6 stehen bereit und der vom Galaxy S5 bekannte Download-Booster ist installiert. Ebenfalls an Bord sind NFC, Bluetooth 4.1 sowie GPS und Glonass. Allerdings mutet es seltsam an, dass Samsung bei seinen neuen Smartphones auf USB 3.0 verzichtet und stattdessen den langsameren USB-2.0-Port verbaut hat.

Samsung Galaxy Note Edge im Hands-On: Wenn das Display ne Biege macht 16-Megapixel-Kamera und Leder-Optik
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Die 16-Megapixel-Kamera mit optischem Bildstabilisator und die 3,7 Megapixel auflösende Frontkamera, die Selfies auch im Panorama-Modus aufnehmen kann, konnten wir noch nicht testen. Ebenfalls nicht ausprobieren konnten wir die Akku-Leistung. Anders als das Note 4 bietet die Batterie des Galaxy Note Edge nur 3 000 mAh Kapazität, soll sich aber via Fast Charging ebenfalls sehr zügig laden lassen. Wie das Note 4 bietet auch das Note Edge einen Fingerabdruck-Sensor sowie einen Schrittzähler und UV-Sensor. Wie diese im Alltag abschneiden, muss ein ausführlicherer Test zeigen.

Wann das Galaxy Note Edge verfügbar sein und was es kosten wird, sagte Samsung nicht. Ebenfalls wurde nicht erwähnt, ob das Smartphone überhaupt nach Deutschland kommen wird. Der Hersteller bestätigte die Verfügbarkeit lediglich für nicht näher bestimmte ausgewählte Märkte.

Fazit des Galaxy Note Edge im Kurz-Test: Interessantes Bedienkonzept

Das Galaxy Note Edge ist unserer Meinung nach das interessantere der beiden neuen Note-Modelle - nicht zuletzt durch sein außergewöhnliches Bedienkonzept. Die Biegung am Display ermöglicht vielfältige Erweiterungen, wobei unklar ist, ob der Anwender diese auf Dauer auch wirklich ausnutzen wird. Technisch ist das Note Edge identisch zum Galaxy Note 4. Lediglich der Akku bietet eine etwas geringere Kapazität. Spannend bleibt die Preisfrage: Samsung wird die UVP des Note Edge sicherlich höher ansetzen, als die des Galaxy Note 4.

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