Handy-Preisverfall

Samsung Galaxy S21 vs. iPhone 12: So stark sinkt der Preis

Samsungs S-Klasse ist teuer, Apples Ober­klasse-iPhones sind eben­falls bei weitem keine Schnäpp­chen. Wer eines dieser Handys sein Eigen nennen will und warten kann, wird teils mit einem deut­lichen Preis­ver­fall belohnt.
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Der Smart­phone-Markt ist hart umkämpft. Preis­drü­cker mit Premium-Ausstat­tung buhlen um die Gunst der Käufer. Smart­phones mit Preisen in schwin­del­erre­genden Höhen sind aber nicht minder gefragt. Und die Vergan­gen­heit hat mehr­fach bewiesen, dass Premium-Smart­phones der Platz­hir­sche nicht lange auf ihren saftigen Preisen sitzen bleiben. Gerade der Preis­ver­fall von Android-Smart­phones ist ein großes und vor allem nach dem Markt­start sich schnell einstel­lendes Thema. Teil­weise sind deut­lich güns­tigere Ange­bote schon nach wenigen Wochen möglich. Aber auch dann sollte man sich nicht gleich zum Kauf verleiten lassen, für jedes Smart­phone-Modell gibt es so gut wie den rich­tigen Zeit­punkt, es zum güns­tigsten Preis zu ergat­tern.

Der als stabil geltende iPhone-Preis bröckelt mitt­ler­weile auch in seiner Stand­haf­tig­keit. Trotzdem haben die hohen Preise noch mehr "Biss" und wollen nicht so schnell nach­geben, wie es beispiels­weise bei den Premium-Galaxys von Samsung der Fall ist. Das Smart­phone mit dem stabilsten Preis ist das iPhone aber dennoch nicht.

Im nach­fol­genden Bericht beschäf­tigen wir uns zunächst mit dem Preis­ver­fall von Samsungs Galaxy-S21-Serie und Apples iPhone-12-Reihe. Die Daten wurden uns freundli­cher­weise vom Vergleichs­portal idealo zur Verfü­gung gestellt. Die Prognosen sind anhand der Preis­ent­wick­lung der Vorgänger in den elf Monaten nach der Markt­ein­füh­rung erstellt worden. Die tatsäch­liche Preis­ent­wick­lung kann natür­lich von den Voraus­sagen abwei­chen.

Anschlie­ßend beschäf­tigen wir uns mit weiteren Smart­phone-Modellen und geben eigene Prognosen zu deren Preis­ent­wick­lung. Preis-Spitze der S-Serie: Das Samsung Galaxy S21 Ultra Preis-Spitze der S-Serie: Das Samsung Galaxy S21 Ultra
Bild: teltarif.de

Preis­ver­fall: Samsung Galaxy S21 und Co.

Als Ausgangs­lage für die Prognosen dienen neben der Preis­ent­wick­lung der Vorgänger-Serie aus Galaxy S20 und Co. die Start­preise von Galaxy S21 5G (849 Euro), Galaxy S21+ 5G (1049 Euro) und Galaxy S21 Ultra 5G (1249 Euro) jeweils in der kleinsten Vari­ante mit 128 GB interner Spei­cher­kapa­zität.

Mit Modellen wie der Galaxy-S20-Serie haben wir in der Vergan­gen­heit schon einige Über­raschungen hinsicht­lich der Preis­ent­wick­lung erlebt. Die Smart­phones sind attraktiv, weil sie zu den besten auf dem Markt gehören, nur mag nicht jeder bis zu 1000 Euro und mehr für ein Handy ausgeben. Die Markt­regu­lie­rung sorgt aber dafür, dass die Smart­phones auch bald denje­nigen gefallen könnten, die sich eine Ober­grenze gesetzt haben, was sie für ein mobiles Telefon ausgeben möchten.

Datenblätter

Dafür muss man nicht mal ewig warten, wie die Analysen des Vergleichs­por­tals idealo zeigen. Das bedeutet, dass das Smart­phone auch nach einem ordent­lichen Preis­ver­fall weiterhin aktuell ist. Samsung und Apple gehören außerdem zu den Smart­phone-Herstel­lern, die ihren Geräten langen Support verspre­chen, was die Aktua­lität der Geräte auch nach einer gewissen Markt­prä­senz weiter stützt.

Samsung hatte in diesem Jahr seine Prognose für Sicher­heits­updates für viele seiner Modelle aus dem Port­folio auf vier Jahre hoch­geschraubt, bei Apple werden iPhones teil­weise noch länger unter­stützt.

Wer das iPhone 12 oder das Samsung Galaxy S21 auch erst nach einem halben Jahr oder nach einem Jahr kauft, muss also nicht befürchten, dass er ein Auslauf­modell bekommt.

Samsung Galaxy S21: Bis zu 38 Prozent sparen

Samsung war in diesem Jahr mit der neuen Serie etwas früher dran als sonst. Galaxy S21, Galaxy S21+ und Galaxy S21 Ultra befinden sich seit Ende Januar im Verkauf.

Wer auf der Seite von idealo die aktu­ellen Preise der drei Galaxys ermit­telt, stellt fest, dass sich diese bereits von der unver­bind­lichen Preis­emp­feh­lung des Herstel­lers aus Südkorea distan­ziert haben. So ist das Galaxy S21 bereits zum Preis von 699 Euro zu haben, das Galaxy S21+ für 801 Euro und das Galaxy S21 Ultra für rund 1027 Euro (Alle Preise vom 10. Mai ohne Berück­sich­tigung von Market­place-Ange­boten). Das Galaxy S21 von hinten Das Galaxy S21 von hinten
Bild: teltarif.de
Beim Kauf des Galaxy S21+ und Galaxy S21 Ultra sind also jetzt schon jeweils über 200 Euro Ersparnis im Vergleich zur UVP drin. idealo prognos­tiziert einen weiteren Preis­ver­fall für die Modelle: So sollen nach einem Zeit­raum von sechs Monaten nach dem Markt­start, also ab etwa Ende Juli, Erspar­nisse von jeweils über 30 Prozent beim Kauf von Galaxy S21 und Galaxy S21+ drin sein - knapp genauso viel (29 Prozent) werden beim Ultra für die verstri­chene Zeit von sechs Monaten ange­nommen.

Nach zehn Monaten wird laut idealo der tiefste Preis in dem analy­sierten Zeit­raum erreicht. Der Preis­ver­fall für das Galaxy S21 liegt demnach bei 38 Prozent, womit das Spar­poten­zial gegen­über der UVP bei bis zu 326 Euro groß ist. Für das Galaxy S21 Plus werden 37 Prozent und für das Galaxy S21 Ultra 35 Prozent in Aussicht gestellt.

Apple iPhone 12

iPhone 12 im Vergleich mit S21

Das iPhone 12 mit 64 GB internem Spei­cher kostet bei Apple nach wie vor 899 Euro. Bei anderen Händ­lern ist das Modell für 786 Euro zu haben. Das entspricht einer aktu­ellen Ersparnis von 113 Euro gegen­über der UVP des Herstel­lers aus Kali­for­nien.

Teures Ding: das iPhone 12 Teures Ding: das iPhone 12
Bild: teltarif.de
Der Preis­ver­fall ist nicht vergleichbar mit dem der Galaxys, denn das iPhone 12 ist bereits seit Oktober vergan­genen Jahres auf dem Markt. idealo prognos­tiziert einen iPhone-12-Preis­ver­fall von 19 Prozent (etwa 171 Euro) nach zehn Monaten. Im Vergleich mit der Prognose für das Galaxy S21 nach zehn Monaten ist das die Hälfte (s. Grafik).

Die Prognosen für das iPhone 12 basieren auf den Preis­ent­wick­lungen der Modelle iPhone 8, iPhone XR und iPhone 11. Demzu­folge könnte es möglich sein, dass das iPhone 12 nach einem Jahr auf dem Markt, also ab dem kommenden Oktober, für 670 Euro zu bekommen ist. Prognose: So starken fallen die Preise für Galaxy S21 und iPhone 12 Prognose: So starken fallen die Preise für Galaxy S21 und iPhone 12
Grafik: idealo

iPhone 12 Pro und Max im Preis­ver­fall

Die noch teureren Modelle iPhone 12 Pro und iPhone 12 Pro Max sind nicht vor dem Preis­ver­fall geschützt. Die idealo-Prognosen für die Modelle basieren auch wieder auf der Preis­ent­wick­lung der Vorgänger iPhone X, iPhone XS und iPhone 11 Pro.

Die Grafik veran­schau­licht neben den Prognosen für das iPhone 12 auch den erwar­teten Preis­ver­fall von iPhone 12 Pro und iPhone 12 Pro Max. Nach zwölf Monaten könnte demnach der Preis für das iPhone 12 Pro von 1149 Euro auf 840 Euro fallen. Die UVP des iPhone 12 Pro Max mit 128 GB Spei­cher liegt bei 1249 Euro. Nach einem Jahr auf dem Markt könnte die UVP um 26 Prozent fallen, was einem Preis in Rich­tung 900 Euro gleich­kommt.

Die aktu­ellen Preise für das iPhone 12 Pro und das iPhone 12 Pro Max jeweils in der kleinsten Spei­cher­aus­füh­rung liegen bei rund 1058 Euro bezie­hungs­weise bei rund 1171 Euro.

Die idealo-Prognosen zeigen, wie instabil Smart­phone-Preise sind. Bei den Galaxys kann es sich in jedem Fall lohnen, nicht sofort zum offi­ziellen Release zuzu­schlagen. iPhone-Inter­essierte brau­chen etwas mehr Geduld. idealo-Prognose: iPhone-12-Serie im Preisverfall idealo-Prognose: iPhone-12-Serie im Preisverfall
Bild: idealo
Oftmals fallen die Preise auch zu bestimmten Akti­ons­zeit­räumen, Beispiele sind "Black Friday", Amazon "Prime Day" und "Stan­dards" wie die Vorweih­nachts­zeit. Ein weiterer Indi­kator ist das Erscheinen von neuen Modellen. Dann sind die "alten" zwar schon gut ein Jahr auf dem Markt, wie erwähnt sind Samsungs Premium-Modelle und die iPhones aber unter anderem aufgrund von gutem Hersteller-Support weiterhin attraktiv.

Smart­phone-Designs wie Punch-Hole bei Samsung und Bade­wannen-Notch bei Apple werden häufig auch über mehrere Gene­rationen beibe­halten, sodass auch die Optik der älteren Modelle nicht rück­ständig erscheint.

Fold­ables & weitere Androids

Fold­ables: Extrem-Beispiel Samsung

Auf dem Markt tummeln sich Fold­ables verschie­dener Hersteller. Der Preis­ver­fall von Samsungs Galaxy Z Fold 2 5G ist ein extremes Beispiel dafür, dass man manchmal einfach eine gewisse Zeit verstrei­chen lassen sollte, statt sehr teure Geräte unmit­telbar zum Release zu kaufen.

Ende September vergan­genen Jahres ging das Galaxy Z Fold 2 5G zum happigen Preis von 1949 Euro in den Verkauf. Keine zwei Monate später berich­teten wir von einem Preis­ver­fall von über 600 Euro. Anfang Februar ging der Preis zwar wieder etwas hoch, eine Ersparnis von über 500 Euro im Vergleich zur unver­bind­lichen Preis­emp­feh­lung von Samsung war aber weiterhin drin. Samsung Galaxy Z Fold 2 5G Samsung Galaxy Z Fold 2 5G
Bild: teltarif.de
Derzeit kostet das Foldable im Tablet-Smart­phone-Format rund 1179 Euro - eine Diffe­renz von 770 Euro gegen­über der UVP. Mitt­ler­weile soll der Nach­folger Galaxy Z Fold 3 in den Start­löchern stehen. Mögli­cher­weise ist nach dessen Release ein noch­maliger Preis­ver­fall des dann als Vorgänger beti­telten Galaxy Z Fold 2 5G drin.

Die Preis­sta­bilen: OnePlus 9 (Pro)

OnePlus 9 und OnePlus 9 Pro gehören zu den wenigen Andro­iden, die ihre Start­preise über die Zeit hinweg ganz gut vertreten können. Ange­bote gibt es zwar immer wieder - auch von OnePlus selbst -, nur sind diese nicht mit denen von anderen Herstel­lern vergleichbar. Erst nach dem Erscheinen der Nach­folger hat man das Gefühl, die Preise fallen spürbar.

Die beiden Modelle mit der Hassel­blad-Kamera-Koop sind seit Ende März auf dem Markt, mit Start­preisen für das OnePlus 9 von 700 Euro und für das OnePlus 9 Pro von 900 Euro. Daran hat sich noch nicht viel getan, rund 30 Euro Ersparnis sind derzeit beispiels­weise auf den Preis für das OnePlus 9 Pro aktuell drin.

Die Vorgänger OnePlus 8 und OnePlus 8 Pro sind schon über ein Jahr auf dem Markt. Mögli­cher­weise geben die aktu­ellen Preise eine Prognose hinsicht­lich des zu erwar­tenden Preis­ver­falls der 2021er-Serie.

Die Start­preise für OnePlus 8 und OnePlus 8 Pro waren im vergan­genen Jahr mit ab 700 Euro bezie­hungs­weise ab 900 Euro zu denen der neuen Modelle iden­tisch. Das OnePlus 8 ist derzeit zum Preis von rund 440 Euro zu bekommen, das Pro-Modell für rund 694 Euro. Bei OnePlus-Smart­phones kann es sich also durchaus lohnen, zu warten, bis die neuen Modelle auf den Markt kommen, sofern man auf einen ansehn­lichen Preis­ver­fall beim Smart­phone-Kauf aus ist.

OnePlus geht mit seiner Update-Politik trans­parent um, und stellt zwei Jahre Android-Updates und drei Jahre Sicher­heits­updates in Aussicht. Ein aktu­elles Gerät bekommt man so auch mit dem Kauf des Vorgän­gers noch.

Weiterhin gehören OnePlus-Smart­phones zu den ersten Modellen, die in der Regel für Beta-Tests neuer Android-Versionen frei­geschaltet werden. Ein Grund ist das puris­tische OS, das ohne viel Schnick­schnack und eigene Anpas­sungen des Herstel­lers aus China auskommt.

Oppo Find X3 Pro und Xiaomi Mi 11

Xiaomi Mi 11 (l.), Oppo Find X3 Pro (hinten) und OnePlus Pro (r.) Xiaomi Mi 11 (l.), Oppo Find X3 Pro (hinten) und OnePlus Pro (r.)
Bild: teltarif.de
Sowohl Oppo Find X3 Pro als auch Xiaomi Mi 11 sind zwei aktu­elle Smart­phones, die in diesem Jahr veröf­fent­licht wurden. Beide setzen unter anderem auf die Leis­tung des Ober­klasse-Snap­dra­gons vom Typ "888" des Chip­her­stel­lers Qual­comm.

Das Oppo Find X3 Pro ist seit April zum Preis von 1149 Euro zu haben. Sieht man von Market­place-Ange­boten ab, hat sich nach rund sechs Wochen Verfüg­bar­keit noch nicht viel geän­dert. Auf Grund­lage der Preis­ent­wick­lung des Vorgän­gers Oppo Find X2 Pro lässt sich eine Prognose stellen, wo die Preis-Reise künftig hingehen könnte.

Zum Start im März 2020 kostete das Find X2 Pro 1199 Euro. Im November vergan­genen Jahres berich­teten wir von einer Ersparnis-Möglich­keit von über 500 Euro gegen­über der UVP. Derzeit wird das Oppo Find X2 Pro zu Preisen von rund 766 Euro gehan­delt, was einem Verfall von 433 Euro entspricht. Der Preis ist zwar wieder etwas hoch gegangen, aber weiterhin gut gedrückt. Auf dieser Grund­lage ist es durchaus möglich, dass sich auch die Preise für das Oppo Find X3 Pro in eine ähnliche Rich­tung bewegen.

Das Xiaomi Mi 11 kam Mitte März zum Start­preis von 800 Euro nach Deutsch­land. Der Preis ist um rund 50 Euro gefallen. Gerin­gere Preise sind in Zukunft zu erwarten, der Blick auf die Preis­ent­wick­lung des Vorgän­gers Mi 10 lässt bis dahin konkre­tere Prognosen zu.

Im März 2020 kostete das Mi 10 in der Basis­ver­sion eben­falls 800 Euro. Im November 2020 fiel der Preis um 200 Euro, derzeit ist das Modell für rund 477 Euro zu bekommen, was insge­samt einer Diffe­renz von über 320 Euro gegen­über der UVP entspricht. So könnten sich auch die Preise für das Xiaomi Mi 11 im Laufe des Jahres entwi­ckeln.

Fazit

Smart­phone-Preise sind insge­samt sehr instabil. Sie können sich jeden Moment ändern. Je nach Modell sind große Sprünge schon kurz nach dem Markt­start zu verzeichnen. Promi­nentes Beispiel sind die Premium-Geräte von Samsung, deren hohe Preise relativ zeitnah nach dem Release einbre­chen.

Wer nach den ersten Ange­boten noch etwas länger warten kann, wird in der Regel mit einem weiteren Preis­ver­fall belohnt. Vertraut man den Prognosen, sind die Chancen gut, ein Samsung-Smart­phone der Ober­klasse kurz vor dem Release der Nach­folger zum güns­tigsten Preis zu erhalten, beim iPhone dauert es etwas länger, zum Beispiel, wenn das neue Modell bereits auf dem Markt ist.

Ähnlich ist es auch bei OnePlus. Die Andro­iden des chine­sischen Konzerns sind über­raschend preis­stabil, nach dem Release der neuen Geräte sind gute Einspar­mög­lich­keiten gegen­über der UVP aber auch hier gegeben.

Letzt­lich muss aber jeder selbst entscheiden, wann der rich­tige Zeit­punkt zum Smart­phone-Kauf ist und ob Angebot X zum Zeit­punkt Y attraktiv erscheint.

Smart­phones im Test von teltarif.de

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