Was ist eigentlich mit...

Saygus V²: Das Smartphone mit zwei MicroSD-Slots

Vor einem Jahr präsentierte Saygus ein Smartphone mit zwei Speicherkarten-Lesern. Seither wurde es still um die Firma. Auf dem MWC haben wir Saygus am Messestand besucht und nachgefragt, ob das Smartphone noch auf den Markt kommen wird.
Vom Mobile World Congress in Barcelona berichtet Hans-Georg Kluge

Saygus V² - ein Smartphone, zwei Speicherkartensteckplätze. Saygus V² - ein Smartphone, zwei Speicherkartensteckplätze.
Bild: teltarif.de
Schon auf der CeBIT 2015 sorgte der Hersteller Saygus für Aufsehen: Das Android-Smartphone Saygus V² hat nämlich einige Besonderheiten: Zum einen ist da die Möglichkeit, zwei MicroSD-Karten einzusetzen. Und zum anderen soll es möglich sein, alternative Betriebssysteme von der Speicherkarte zu booten. Vergangenes Jahr hieß es, das Smart­phone werde im Mai ausgeliefert - das Licht der Welt hat das Saygus V² dennoch bis heute nicht erblickt. Auf dem diesjährigen MWC war Saygus erneut vor Ort - wir haben einmal nachgefragt, wann es denn diesmal soweit ist.

Saygus: Es geht bald los

Saygus V² - ein Smartphone, zwei Speicherkartensteckplätze. Saygus V² - ein Smartphone, zwei Speicherkartensteckplätze.
Bild: teltarif.de
In wenigen Wochen sollen die ersten Auslieferungen beginnen, hieß es vom gut gelaunten Saygus-Gründer Chad Sayers. Es habe im vergangenen Jahr Probleme mit Lieferanten gegeben, sodass der ursprünglich anvisierte Liefertermin nicht zu halten gewesen sei. Deswegen sei es außerdem nötig gewesen, die Konstruktion zu überarbeiten - daran arbeite nun ein eigenes Team von Saygus. Vergleichsfotos bestätigen zumindest die veränderte Bauweise - so hat Saygus offenbar die Position der Speicher- und SIM-Karten-Leser verändert.

Saygus hat die Konstruktion gegenüber dem Prototyp von 2015 verändert. Saygus hat die Konstruktion gegenüber dem Prototyp von 2015 verändert.
Bild: teltarif.de
Ansonsten bleibt es bei der Ausstattung, die bereits vergangenes Jahr angekündigt wurde: Ein Snapdragon 801 sorgt für Power, allerdings stammt der Prozessor aus dem Jahr 2014. Der Arbeits­speicher ist 3 GB groß. Der 5-Zoll-Full-HD-Screen soll auch im Sonnenlicht gut lesbar sein - das Handy regele automatisch bestimmte Einstellungen des Displays, unter anderem den Kontrast. Für Fotos sorgt eine 21-Megapixel-Hauptkamera, Selfies lassen sich mit 13 Megapixel knipsen. Der interne Speicher ist mit 64 GB großzügig dimensioniert. Zusammen mit zwei Speicherkarten lassen sich nach Angaben von Saygus 464 GB Daten auf dem Smart­phone ablegen.

Mit einer 21-Megapixel-Kamera ist das Saygus V² gut für Fotos geeignet. Mit einer 21-Megapixel-Kamera ist das Saygus V² gut für Fotos geeignet.
Bild: teltarif.de
Die Specs sind also gegenüber den 2015 angekündigten Daten kaum verändert. Das könnte dem Hersteller ein wenig vor die Füße fallen, denn die High-End-Klasse ist inzwischen anders aufgestellt. Unter den vier Neuerungen gegenüber dem im Vorjahr präsentierten Prototypen hat Saygus Dual-SIM-Funktionalität ergänzt und verwendet nun das aktuelle Android 6.0 Marshmallow. Außerdem kommt nun ein USB-C-Stecker zum Einsatz und das Gehäuse ist jetzt wasserfest - es soll sich abwaschen lassen, wenn es schmutzig geworden ist.

Spezielle Features

Weiterhin mit dabei ist die Wireless-HD-Technik, die dafür sorgt, dass der Bildinhalt des Smart­phones beinahe verzögerungsfrei auf einen Fernseher übertragen wird. Dies klappte in unseren Versuchen hervorragend. Als Demo hatte Saygus ein Netflix-Video auf dem Smart­phone laufen. Befehle wie Stop oder Play oder ein schneller Sprung zu einem anderen Zeitiges erfolgte ohne wahrnehmbare Verzögerung auf dem Fernseher. Allerdings muss der Empfänger extra hinzugekauft werden, lediglich der Sender ist im Smart­phone implementiert. Die dahinter stehende Technik setzt auf Funk-Übertragungen im 60-GHz-Band.

Das Gehäuse besteht aus Kevlar. Das Gehäuse besteht aus Kevlar.
Bild: teltarif.de
Der Preis liegt weiterhin ziemlich hoch, Saygus nennt einen Preis von 650 Dollar. Zunächst sollen aber Vorbesteller aus dem vergangenen Jahr bedient werden. Erst danach sind weitere Chargen für Neukunden vorgesehen.

Persönlicher Kommentar von Hans-Georg Kluge
Hans-Georg Kluge Tja, geliefert hat Saygus bislang noch nicht. Nun will der Hersteller aber ernst machen. Zumindest die Stimmung auf dem Messestand war gut und es gab einen funktionierenden Prototyp des Saygus² zu sehen. Skepsis ist dennoch angebracht, ob das ambitionierte Smart­phone-Projekt tatsächlich durchstartet. Wenn Saygus es aber tatsächlich schafft, das Smart­phone auf den Markt zu bringen, kann es mit einigen interessanten Features punkten - wird sich aber trotz des hohen Preises mit der 2014er-Technik kaum an die Spitze des Feldes setzen.

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