Gefahrenpotenzial

Android-Smartphone: Über 80 Prozent mit alter Version

Als echte Bedrohung haben Sicherheitsexperten die starke Verbreitung veralteter Android-Versionen ausgemacht.
Von Daniel Rottinger

Eine Vielzahl der Nutzer verwendet eine veraltete Android-Version Eine Vielzahl der Nutzer verwendet eine veraltete Android-Version
Bild: teltarif/Google/Android
Etwas mehr als zwei Drittel der Nutzer in Deutschland verwenden ein Smartphone mit Android-Betriebssystem. Soweit so beeindruckend, doch wesentlich interessanter ist, dass 80 Prozent der Android-Nutzer insgesamt eine veraltete Version des Google-OS auf ihrem Handy installiert haben.

Zu dieser Erkenntnis kommt eine aktuelle Studie des Antiviren-Herstellers G DATA (PDF) [Link entfernt] . Dieser hatte im Oktober eine Versions-Aufschlüsselung unter den Android-Handys mit installierten G-DATA-Sicherheitslösungen durchgeführt. Das Resultat: nur 20 Prozent hatten ein aktuelles OS installiert.

Android 6 dürfte nicht zur Trendwende führen

Eine Vielzahl der Nutzer verwendet eine veraltete Android-Version Eine Vielzahl der Nutzer verwendet eine veraltete Android-Version
Bild: teltarif/Google/Android
Vor allem die lange Bereitstellungsdauer für Updates durch die Gerätehersteller sei einer der Gründe für die mangelnde Aktualität der Androiden. Da im Oktober 2015 gerade erst mit der Verbreitung von Android 6 begonnen wurde, galt in der Studie noch Android Lollipop als die aktuellste Version. Allerdings kann davon ausgegangen werden, dass sich an den Zahlen nichts groß ändern dürfte beziehungsweise keine Besserung in Sicht ist: Eine rasante Verbreitung von Android 6 über alle Gerätehersteller hinweg ist eher utopisch.

Einfallstor für Schadsoftware: IoT-Devices

Als ein Einfallstor für Schadsoftware nennt G DATA die zunehmende Verbreitung von IoT-Devices. Darunter fallen etwa auch Fitness-Tracker, die zur Auswertung der Daten mit einem Smartphone verbunden werden. Hierbei sei immer die Frage zu klären, ob der Übertragungsweg nicht als Schleuse von Angreifern genutzt werden könne und sich diese darüber sogar Zugriff auf die App verschaffen könnten. Zudem würden täglich etwa 6400 neue Schaddateien für Android verbreitet. Insgesamt, so die Schätzung von G DATA, sei mit einer Gesamtzahl von zwei Millionen neuer Android-Schadprogramme für das Gesamtjahr 2015 zu rechnen.

Statistik: Wenig Firmware-Updates nach Android Jelly Bean

Wirft man einen Blick auf die Zahlen der Auswertung, wird schnell klar, dass viele Nutzer nach der Android-Jelly-Bean-Generation kein Firmware-Update mehr durchgeführt haben. So haben etwas mehr als ein Drittel der Nutzerschaft der G-DATA-Apps noch eine Jelly-Bean-Version installiert. KitKat rangiert mit rund 20 Prozent auf Platz zwei.

Mit etwas über 10 Prozent ist die Nutzer­gruppe vertreten, die noch nicht einmal Android 4.x auf ihrem Gerät nutzt - so verwenden etwa noch 1,29 Prozent der Nutzer Android 2.2 (2010).

In einem weiteren Artikel sind wir auf die aktuelle Gefahr für Android-Handys durch einen WhatsApp-Kettenbrief eingegangen.

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