Smart-TV

Netzwerkplayer erweitern die Funktionen des Fernsehers

Smart-TVs bieten neben dem klassischen Fernsehempfang auch die Möglichkeit, Filme und Videos aus Mediatheken und dem Internet zu streamen. Neue TV-Geräte sind inzwischen fast ausnahmslos smart. Doch wie ist es um ältere Fernseher bestellt?
Von Jennifer Buchholz mit Material von dpa

Wenn man kein Smart-TV-Gerät kaufen möchte, kann man seinen eigenen Fernseher auch mit einem Netzwerkplayer aufstücken Wenn man kein Smart-TV-Gerät kaufen möchte, kann man seinen eigenen Fernseher auch mit einem Netzwerkplayer nachrüsten
Bild: dpa
Nicht jeder möchte ständig Geld für die allerneuesten Geräte in die Hand nehmen. Das ist zum Beispiel bei Fern­sehern auch gar nicht immer nötig. Mit einem extern an­geschlossenen Netz­werk­player kann man auch einem durch­schnitt­lichen Gerät viele Fähig­keiten eines Super-Fernsehers verleihen. Ob in Form einer Box oder als Stick: Die Player werden meist per HDMI angeschlossen und bringen Inhalte aus dem Internet oder aus dem Heim­netzwerk auf die Matt­scheibe - und auch Surfen ist meist möglich.

Selbst auf Inhalte von mobilen Geräten im Netzwerk können die Player zugreifen, erklärt Roland Stehle von der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu). Und oft bieten sie auch Zugang zu den Angeboten von Streaming-Diensten.

Netzwerkplayer erweitern die Funktionen des Fernsehers

Wenn man kein Smart-TV-Gerät kaufen möchte, kann man seinen eigenen Fernseher auch mit einem Netzwerkplayer aufstücken Wenn man kein Smart-TV-Gerät kaufen möchte, kann man seinen eigenen Fernseher auch mit einem Netzwerkplayer nachrüsten
Bild: dpa
Die Anschaffung eines Netzwerkplayers ist meist dann sinnvoll, wenn weder beim Fernseher noch beim Blu-ray-Player ein Receiver-Mediaplayer oder eine Streaming-Funktion integriert sind. Dies ist meist bei Geräten der Fall, die vor 2013 verkauft wurden. Die Netzwerkplayer können dem TV-Gerät dann aber einen zweiten Frühling bescheren.

Das Angebot an Playern ist sehr groß. Oft läuft ein Android-Betriebssystem auf den Geräten. Sowohl Google selbst als auch Apple mischen mit dem Chromecast-Stick (35 Euro) beziehungsweise der Apple-TV-Box (100 Euro) auf dem Netzwerkplayer-Markt mit. Viele Hersteller bieten auch Player mit proprietärem Betriebssystem an, etwa Western Digital mit dem WD TV HD Live (80 Euro).

Läuft ein reines Android auf dem Player, können Nutzer beliebige Apps installieren, beispielsweise die von Usern entwickelte Media-Center-Plattform XBMC. Bei Chromecast und Apple-TV findet der Nutzer allerdings eher ein weniger umfangreiches Angebot vor. Sie sind hier auf die von den Herstellern vorgegeben Apps und Content-Dienste angewiesen.

Von einfacher bis umfangreicher Bedienung

Die Bedienung fällt je nach Plattform und Modell sehr unterschiedlich aus. Apple-TV ist relativ einfach zu bedienen. Und auch die Bedienung des Players WD TV HD Live ist problemlos möglich. Die Bedienung der auf Android basierten Systeme ist dabei mit der Bedienung eines Android-Smartphones zu vergleichen. Die Möglichkeiten für Nutzer sind bei solchen Geräten vielfältig - allerdings kann man auch deutlich mehr falsch machen.

Käufer eines Netz­werk­players sollten sich klarmachen, welche Anschlüsse oder Funktionen sie dringend benötigen, welche Formate der Player unbedingt unter­stützen sollte und welche Streaming-Dienste an Bord sein sollten, rät Roland Stehle. "Vorher sollte man sich genau überlegen, was man nutzen will, und dann die entsprechende Auswahl unter Berücksichtigung des Anbieters treffen." Auch wenn drahtloses Streamen häufig am interessantesten ist: Oft ist es auch praktisch, Festplatte oder Speicherstick direkt anschließen zu können. Doch diese Möglichkeit bieten nicht alle Player.

Mehr als 100 Euro muss man dabei nicht für einen Netzwerkplayer ausgeben. Zwar gibt es deutlich teurere Lösungen, diese unterscheiden sich dann durch ihre besonders performante Hardware mit vielen Anschlüssen, großem Speicherplatz, großem Arbeitsspeicher und Mehrkern-Prozessor von den anderen Netzwerkplayern.

Netzwerkplayer nicht zwingend notwendig

Tendenziell sinken die Preise für die Streaming-Geräte: Nach Zahlen der gfu lag ihr Durchschnittspreis 2013 noch bei 93 Euro. Im ersten Quartal 2014 blätterten Verbraucher für einen Netzwerkplayer im Schnitt nur noch 71 Euro hin.

Manch einer kann sogar auf den Kauf eines Netzwerkplayers verzichten. Man muss nur einige vielleicht bereits vorhandenen Geräte hinsichtlich ihrer Features unter die Lupe nehmen, rät die Zeitschrift SFT in einem Netzwerkplayer-Test (Ausgabe 4/14): "Wer weiß, vielleicht kann Ihr alter Blu-ray-Player deutlich mehr als Sie wussten oder Sie stellen erst jetzt fest, dass Ihre PS3 auch als vollwertiges Mediacenter fungieren kann."

Wenn Sie sich doch lieber einen neuen Fernseher anstelle eines Netzwerkplayers kaufen möchten, haben wir in einer gesonderten Meldung ein paar Tipps für Sie.

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