Sony Xperia X im Test: Keine Innovation, der Z-Serie zu ähnlich
Die Haupt-Kamera des Sony Xperia X bietet 23 Megapixel und ist mit einem Hybrid-Autofokus sowie einem Weitwinkel-G-Objektiv mit f2.0-Blende (24 Millimeter) ausgestattet. Videoaufnahmen sind mit der Smartphone-Kamera in Full-HD-Auflösung möglich. Sony hat die Kamera-App etwas überarbeitet und diese schlichter gestaltet. Es existiert noch ein Manuell- und Automatik-Modus. In beiden Modi sind Aufnahmen mit 8 Megapixel voreingestellt. Wer die volle Kamera-Auflösung nutzen möchte, der muss diese aktiv in den Einstellungen auswählen - die Fotos werden im 4:3-Format aufgenommen, das 16:9-Format wird mit 20 Megapixel geschossen.
Die rückseitige Smartphone-Kamera des Xperia X muss sich im Test wieder unserem Testszenario bei guten und schlechten Lichtverhältnissen stellen.
Bei guten Lichtbedingungen und mit Blitz macht die Handy-Kamera durchschnittliche Fotos. So werden die Farben der Quadrate
zwar naturgetreu und kräftig dargestellt, allerdings gibt es in puncto Detailreichtum Einbußen und das Ergebnis wirkt etwas zu dunkel.
Die Umrisse der Blütenblätter könnten auch noch etwas schärfer sein.
23-Megapixel-Hauptkamera beim Sony Xperia X im Test
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Bei schummrigen Lichtverhältnissen sind löblicherweise die farbigen Quadrate gut voneinander unterscheidbar.
Allerdings werden die Kanten der Quadrate unscharf dargestellt und fransen - insbesondere beim gelben Quadrat - aus.
Details wie die einzelnen Blütenblätter verschwinden fast komplett vom Foto und es herrscht ein leichtes Bildrauschen vor.
Insgesamt liefert die Haupt-Kamera nur Fotos mit mittelmäßiger Qualität ab - hier haben wir mehr erwartet.
Die 13-Megapixel-Frontkamera soll laut Sony insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen punkten können. In unserem Hands-On waren wir bereits über die gute Aufnahme im Halbdunklen überrascht. In unserem Test haben wir diesen Punkt nochmals im Dunklen ohne Lichtquelle untersucht. Die Selfie-Aufnahme bei guten Lichtverhältnisse geht in Ordnung. Bei Dunkelheit sieht man deutlich die Puppe, aber das Test-Foto ist - auch nach mehrmaligen Versuchen - unscharf.
- Testfoto 3: Beispielfoto Frontkamera - gutes Licht
- Testfoto 4: Beispielfoto Frontkamera - schlechtes Licht
Kamera-Menü beim Sony Xperia X im Test
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Telefonie, Lautsprecher und Internet
Das Sony Xperia X bietet LTE-Cat.-6-Unterstützung mit bis zu 300 MBit/s im Down- bzw. bis zu 50 MBit/s im Upstream. Alternativ kann per WLAN-ac auf dem 2,4-GHz- und 5-GHz-Frequenzband im Internet gesurft werden. In puncto Telefonie und Gesprächsqualität gibt es an dem Xperia X nichts auszusetzen. So haben wir bei Test-Telefonaten - auch an einer gut befahrenen Straße - den Gesprächspartner klar und deutlich verstanden. Die Hintergrundgeräusche wurden dabei fast vollständig herausgefiltert.
Einen Pluspunkt erhält das Android-Smartphone für seinen Sound. Die Front-Surround-Lautsprecher bieten einen sehr angenehmen Klang - die Höhen und Tiefen werden gut wiedergegeben. Dank ClearAudio+ und einer digitalen Geräuschminimierung hat der Nutzer die Möglichkeit, die Audio-Qualität nochmals zu verbessern, was im Test auch etwas zur Optimierung beigetragen hat.
Außerdem bietet das Sony Xperia X NFC, GPS/Glonass, Bluetooth 4.2, Google Cast, DLNA und PS4-Remote-Play.
Rückseite des Sony Xperia X im Handy-Test
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Akku-Laufzeit besser als beim Xperia Z5
Sony verspricht eine Akku-Laufzeit von bis zu zwei Tagen mit dem Sony Xperia X. Der Akku hat eine Kapazität von 2620 mAh. Bei gelegentlicher Nutzung und unter Berücksichtigung der Energiesparmodi hält das Smartphone knapp zwei Tage durch, ohne dass man den Akku laden muss. Ein USB-C-Anschluss ist nicht vorhanden und auch eine Quick-Charge-Funktion gibt es nicht.
Im Akku-Test von PCMark liefert das Sony Xperia X ein gutes Ergebnis ab und hält 5 Stunden und 37 Minuten durch. Zum Vergleich: Das Sony Xperia Z5 hat gerade einmal 4 Stunden und 9 Minuten geschafft. Für den Test haben wir die maximale Helligkeitsstufe eingestellt. Es wird die Zeit gemessen, in der der Ladestand von 80 auf 20 Prozent fällt. Dabei wird ein typisches Nutzerszenario simuliert: Es werden Fotos und Videos ausgeschaut, im Internet gesurft und Apps aufgerufen.
Fazit: Sony Xperia X ist ein teures Mittelklasse-Smartphone
Das Sony Xperia X kann im Test mit einer sehr guten Verarbeitung, hochwertigen Materialien und einem aktuellen System punkten. Das Smartphone bietet auch eine bessere Akku-Laufzeit als das Highend-Modell Xperia Z5. Dafür muss das Xperia X Kritik für die mittelmäßige Haupt-Kamera und einen fehlenden Snapdragon-820-Prozessor einstecken. Die Qualität des Displays könnte hinsichtlich der Leuchtstärke auch etwas besser sein. Insgesamt lässt sich festhalten, dass Sony bei seiner neuen X-Serie zu wenig wagt und auf bewährte Dinge setzt. Das Design - trotz kleinerer Änderungen wie das leicht gebogene Display-Glas oder der durchgehende Metall-Rahmen - erinnert zu stark an die Z-Reihe. Hinzu kommt, dass zwar eine bessere Version des Xperia X mit dem Xperia X Performance existiert, diese aber hierzulande nicht verfügbar ist. Kurz und knapp: Bei der neuen X-Serie bleiben die großen Innovationen aus.