Jelly Star im Test: Performance-starker 3-Zoll-Winzling
Klein, aber oho, so würden wir das Jelly Star nach einem ersten Blick auf das Datenblatt beschreiben. Das neueste Mini-Smartphone von Unihertz reiht sich nahtlos in die Jelly-Reihe ein und weiß im wahrsten Sinne des Wortes zu glänzen, nicht nur durch innere Werte, sondern auch durch eine dynamische LED-Beleuchtung auf der Rückseite.
Ob der Winzling, den der Hersteller als derzeit kleinstes Smartphone mit Android 13 bezeichnet, nur protzt oder tatsächlich etwas auf dem Kasten hat, haben wir in unserem Testlabor für Sie herausgefunden. Alle Daten zum Jelly Star lesen Sie im dazugehörigen Datenblatt.
Erster Eindruck: Klimperkleines Pummelchen
Das Unihertz Jelly Star im Test bei teltarif.de
Bild: teltarif.de
Am Jelly Star ist eigentlich alles rund, Ecken sucht man hier ebenso vergebens wie Eleganz. Unser Testgerät verfügt über eine halbtransparente blaue Rückseite, die einen Blick ins Innere des Smartphones zulässt. Unter anderem dadurch hebt es sich vom Jelly 2 ab, das mit einem undurchsichtigen Backcover daherkommt. Außerdem kokettiert das Handy mit einer ähnlichen LED-Beleuchtung, wie wir sie vom Unihertz Luna kennen. Ein echter Hingucker ist es also, das Jelly Star, das es hierzulande auch in Rot und im Unihertz-Store offenbar auch in Schwarz gibt.
Breiter Displayrand & transparentes Gehäuse
Mit seinen überaus geringen Abmessungen von 95,1 mal 49,6 mal 18,7 mm verschwindet das Jelly Star unauffällig in jeder Handtasche. In der Hosen- oder Hemdtasche trägt es aufgrund seiner üppigen Tiefe jedoch ziemlich auf, ist dafür aber mit nur 116 g sehr leicht.
Das glatte, abgerundete Kunststoff-Backcover macht das Jelly Star zum Handschmeichler, entpuppt sich allerdings als ziemlich rutschig und Magnet für Fingerabdrücke. Der Hersteller beugt vor, indem er ein transparentes TPU-Case mit Handschlaufe mitliefert. Im silberfarbenen Karton, in dem das Handy ausgeliefert wird, befinden sich außerdem ein USB-Kabel, ein Netzteil, eine Kurzanleitung, ein Pin zum Öffnen des SIM-Kartenslots, eine Displayschutzfolie und die üblichen Serviceheftchen.
Rückseite mit Kamera-Einheit und LED-Beleuchtung
Bild: teltarif.de
Auf der Rückseite verbaut Unihertz auch ein metallisch glänzendes ovales Modul, das die Hauptkamera, den LED-Blitz und den Fingerabdrucksensor beherbergt.
Kapazitive Tasten unter dem flachen Display, das durch Panda Glass geschützt ist, erinnern an die Anfänge der Touchscreen-Smartphones oder Senioren-Handys. Die drei Menütasten übernehmen die üblichen Zurück-, Startbildschirm- und Task-Manager-Funktionen und sparen Platz auf dem ohnehin sehr klein bemessenen Panel ein. Im Test reagierten sie schnell und zuverlässig auf Berührung.
Kapazitive Tasten unter dem Display des Jelly Star
Bild: teltarif.de
Eine Selfiekamera und die Hörmuschel befinden sich in dem breiten Rand über dem Screen. Auf der linken Seite sehen wir die Lautstärkewippe und auf der Unterkante ein Mikrofon sowie punktförmige Öffnungen für den Lautsprecher.
Lautstärkewippe auf der linken Seite
Bild: teltarif.de
Etwas gewöhnungsbedürftig platziert Unihertz den Ein-/Ausschalter zuoberst auf der rechten Seite. So landet der Finger zu Beginn häufig auf der darunterliegenden, frei programmierbaren Drei-Funktionen-Taste. Unter der Funktionstaste sitzt ein Hybridslot, der zwei Nano-SIM-Karten oder eine Nano-SIM- und eine MicroSD-Karte fasst, eine Stufe darunter siedelt sich zudem der untypisch platzierte USB-Typ-C-Steckplatz an. Alle physischen Tasten verfügen über einen strammen, gleichmäßigen Druckpunkt.
USB-Typ-C-Anschluss, Hybrid-Kartenslot, Funktionstaste und Ein-/Ausschalter auf der rechten Seite
Bild: teltarif.de
Ein kabelgebundenes Headset lässt sich über einen 3,5-mm-Audio-Anschluss an der Oberkante verbinden, neben dem sich ein weiteres Mikrofon und ein Infrarotsender zur Steuerung kompatibler Geräte im Haushalt tummeln.
Gegen eindringendes Wasser oder Staub ist das Jelly Star nicht geschützt.
Infrarot-Sender, Mikrofon und Headset-Anschluss an der Oberkante
Bild: teltarif.de
Display: Anreiz zum Digital-Detox
Beim Jelly Star schauen wir auf ein 3 Zoll "großes" 60-Hz-LCD-Display mit einer Auflösung von 480 mal 854 Pixel. Das hört sich zunächst einmal nach wenig an, sorgt angesichts der stark limitierten Oberfläche aber für 323 ppi (Pixel pro Zoll) und eine klare Darstellung.
Diese trübt sich etwas, wenn man das Handy so kippt, dass man über die Ecken auf den Bildschirm schaut. Von oben, unten oder den Seiten her betrachtet, bietet der Screen jedoch eine relativ gute Blickwinkelstabilität. Farben wirken echt, die Weißdarstellung ist LCD-typisch insgesamt eher kühl.
Das Display des Jelly Star aus verschiedenen Blickwinkeln
Bild: teltarif.de
Im Testlabor ermittelten wir eine maximale Helligkeit von 370 Lux. Diese reicht für die Nutzung in Innenräumen oder unter bewölktem Himmel aus, bei direkter Sonneneinstrahlung ist jedoch kaum mehr etwas auf dem Bildschirm zu erkennen.
Zum Texten ist das Display für durchschnittlich dicke Erwachsenenfinger sehr knapp bemessen, besonders, wenn diese eine größere Tastatur gewohnt sind. Der Touchscreen reagiert jedoch punktgenau, sodass die Texteingabe mit etwas Übung zwar wenig komfortabel, aber möglich ist. Es empfiehlt sich, das Display zum Schreiben ins Querformat zu bringen.
Performance & Akku: Wäre weniger Rechenpower mehr?
Unihertz stattet sein Jelly Star mit einem Helio-G99-Octa-Core-Prozessor aus, der mit 2,0 bis 2,2 GHz taktet und von einer Mali-G57-MC2-GPU begleitet wird. Hinzu gesellen sich ein 8 GB großer Arbeitsspeicher und ein 256 GB fassender UFS-2.2-Flash-Speicher, der sich mittels MicroSD-Karte erweitern lässt.
Das Ensemble beschert dem Winzling eine überaus flüssige Performance, wenngleich sich das Handy langweilige 49 Sekunden für den Systemstart gönnt. Bei Geekbench konnten wir für das Jelly Star im Single-Core-Test 732 Punkte und im Multi-Core-Durchlauf 2040 Punkte ermitteln. Im AnTuTu-3D-Benchmark stemmte das Smartphone insgesamt 420.143 Punkte.
Ein Winzling mit ausgezeichneter Performance
Bild: teltarif.de
Hinsichtlich der Laufzeit des fest verbauten 2000-mAh-Akkus, die im Testlabor nur 6 Stunden und 52 Minuten betrug, fragen wir uns dennoch, ob weniger (Antriebsstärke) nicht vielleicht mehr gewesen wäre.
Zwar ist die Akkukapazität - verglichen mit anderen Mini-Smartphones, die teilweise mit unter 1000 mAh auskommen müssen - schon recht großzügig bemessen, allerdings werden sich nur wenige Nutzer ein Gerät mit dieser Displaygröße kaufen, um darauf große Videodateien zu bearbeiten oder stundenlang Games zu zocken, die so viel Rechenpower erfordern. Wenngleich sogar Asphalt 9 problemlos auf dem Jelly Star läuft, ermüden die Augen schon nach kurzer Zeit intensiven Starrens auf den Winz-Bildschirm.
Telefonieren, Messaging, flüssiges Surfen im Internet, Video-Streaming und Gelegenheits-Gaming wären bei solch einem kleinen Screen auch mit weniger Dampf unter der Haube möglich, was sich wiederum günstig auf die Akkulaufzeit auswirken würde. Die Kraftzelle des Jelly Star lässt sich im Übrigen kabelgebunden mit maximal 10 Watt aufladen.
Auf der folgenden Seite lesen Sie mehr über die Software & LED-Beleuchtung, die Kamera, Telefonie & Connectivity sowie das Fazit.