OnePlus 10 Pro im Test: Besser als der Vorgänger?
Nach der Veröffentlichung im Heimatland China ist das OnePlus 10 Pro nun auch in Deutschland angekommen. Einen ersten Eindruck vom neuen Top-Modell mit den aussagekräftigen Specs verschafften wir uns bereits auf dem diesjährigen Mobile World Congress in Barcelona. Der Presenter am Messestand bestätigte, dass es sich dabei bereits um die Europa-Versionen handelte. Dieses Jahr im Trend: Grün. Apple veröffentlichte erst kürzlich eine alpingrüne Variante des iPhone 13, und auch Samsung hat ein grünes Galaxy S22 Ultra im Angebot. Das OnePlus 10 Pro im MWC-Hands-on war ebenfalls grün - reine Geschmacksache.
Positiv zurück blieb der Eindruck der Handlichkeit und die gute Gewichtsverteilung des Smartphones, trotz des am Messestand verwendeten Sicherheitskabels. Auf die inneren Werte des OnePlus 10 Pro konnten wir bis dato noch nicht schauen. Jetzt konnten wir uns länger mit dem OnePlus 10 Pro beschäftigen. Unsere Erfahrungen lesen Sie im nachfolgenden Testbericht.
Tolles Handling, 120-Hz-Display
Das Display hat eine Größe von 6,7 Zoll
Bild: teltarif.de
Ohne Sicherheitskabel bestätigt sich der Eindruck der guten Gewichtsverteilung nochmals. Die Kamera sieht üppig aus, zu kopflastig wird das Gerät in der Hand gehalten aber nicht. Das OnePlus 10 Pro wiegt knapp über 200 Gramm und stellt damit die aktuelle Oberklasse-Konkurrenz aus S22 Ultra und iPhone 13 Pro Max mit deren deutlichen Mehrgewichten in den Schatten. Mit einem 6,7-Zoll-AMOLED zählt das OnePlus 10 Pro zu den größten aktuellen Phablets, viel Platz also für Multimedia und stundenlanges Surfen. Wieder gibt es ein 120-Hz-Display mit hoher Maximalauflösung (3216 mal 1440 Pixel, 525 ppi). Schutzstandard ist Gorilla Glass Victus, das einen besseren Schutz vor Kratzern und gegen Brüche haben soll als der Vorgänger Gorilla Glass 6. Für die Rückseite des OnePlus 10 Pro wurde Gorilla Glass 5 verwendet.
Bei der Displayhelligkeit hinkt OnePlus weiterhin den Konkurrenten von Samsung und Apple hinterher. Mit einem von uns ermittelten Wert von rund 500 Candela hat sich das OnePlus 10 Pro nicht zum Vorgänger OnePlus 9 Pro verbessern können. Hohe Werte sind von Vorteil, wenn das Umgebungslicht zunimmt. Das muss nicht mal direktes Sonnenlicht unter freiem Himmel sein. Es genügt schon Sonnenschein, der die Wohnung erhellt. Da schraubt beispielsweise auch das System auf einem iPad Pro (2020, 12,9 Zoll) die automatische Helligkeit auf mehr als Dreiviertel des Reglers hoch. Kommt bei direktem Sonnenlicht noch Fingerabdruckgeschmiere auf dem Display dazu, leidet die Ablesbarkeit des Inhalts sichtlich, wenn die Helligkeit nicht entsprechend hoch ist.
Schöne, matte Gehäuserückseite
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Trotz der geringen Helligkeit des OnePlus-Panels im Vergleich mit anderen Displays, handelt es sich um ein schönes Display mit leicht abgerundeten Seiten, das einen wertigen Eindruck macht. Mit dem OnePlus 10 Pro spielt man gerne herum.
OxygenOS 12.1, die Benutzeroberfläche auf Basis von Android 12, ist wie von OnePlus gewohnt nicht überladen, weshalb das Smartphone sehr schnell und flüssig läuft. Letzteres wird durch die höhere Aktualisierungsrate des Displays je nach Anwendung noch zusätzlich unterstützt.
Neue Position des Fingerabdrucksensors
OnePlus setzt beim Display auf LTPO der zweiten Generation, mit dem Ziel, stromsparender zu sein. Das aktivierbare Always-on-Display soll das stromsparendste auf
dem Markt sein, weil in der Regel die Aktualisierungsrate bei der dauerhaften Anzeige auf 30 Hz reguliert werde, beim OnePlus 10 Pro
sei das aber mit 1 Hz möglich. Der Fingerabdrucksensor sitzt auch beim OnePlus 10 Pro wieder unter dem Display. Die Position hat sich im Vergleich
zum OnePlus 9 Pro verändert und ist mehr in Richtung Displaymitte gewandert, was einer verbesserten Erreichbarkeit zugute kommen soll.
Wir können bestätigen, dass sich der Fingerabdrucksensor im OnePlus 10 Pro angenehm erreichen lässt. Im Test nutzten wir dazu den rechten Daumen.
Die Blickwinkelstabilität des Displays
Bild: teltarif.de
Die Rückseite des OnePlus 10 Pro ist übrigens matt und leicht rau, womit das Modell sicherer in der Hand liegt, anders als es bei Geräten mit rutschigerer Glasrückseite.
Schneller Prozessor, schnelles Laden und Software
Weitere wichtige Leistungseckdaten sind der aktuelle High-End-Chip Snapdragon 8 Gen 1 von Qualcomm und schnelles Laden des Akkus. Mit dem OnePlus 10 Pro führt der Hersteller 80-W-Laden ein. Ein passendes Netzteil liegt dem Lieferumfang bei. Kabelloses Laden ist beim OnePlus 10 Pro mit 50 W möglich. Die von uns ermittelte Akkulaufzeit ist mit 8 Stunden und 20 Minuten nur durchschnittlich, geht aber in Ordnung. Im Vergleich mit dem OnePlus 9 Pro, bei dem wir eine Laufzeit von rund 11,5 Stunden in unserem Testverfahren ermittelten, ist die Ausdauer des OnePlus-10-Pro-Akkus allerdings enttäuschend.
OnePlus und Konzern-Kollege
Oppo sind in diesem Jahr näher zusammengerückt, was die beiden aktuellen Flaggschiffe angeht. So verfügt auch das kürzlich erst erschienene Oppo Find X5 Pro über schnelles Akkuladen mit 80 W und setzt eine Kooperation mit der schwedischen Kamerafirma Hasselblad um.
Benutzeroberfläche: OxygenOS 12.1, Betriebssystem: Android 12
Bild: teltarif.de
Es standen früher schon Gerüchte im Raum, dass OnePlus bei künftigen Smartphone-Modellen auf das Interface OxygenOS verzichten und stattdessen
ColorOS von Oppo verwenden wolle. In einem Pressegespräch bestätigte OnePlus aber, dass der Hersteller eigenständig bleibe und auch das bekannte OxygenOS weiterhin zum Einsatz kommen wird.
OnePlus ist recht transparent, was die Update-Pläne angeht. Das OnePlus 10 Pro soll mit drei großen Android-Updates und vier Jahren Sicherheitsupdates versorgt werden.
Zum Abspeichern von sensiblen Dateien bietet OnePlus auf dem 10 Pro jetzt einen privaten Safe, der nicht in der App-Ansicht auftaucht. Der Zugang zum Safe kann mit einem Passwort oder mit dem Fingerabdruck des Nutzers geschützt werden.
Konnektivität und Speicher
Das OnePlus 10 Pro verfügt über wichtige Konnektivität wie USB-C, Bluetooth 5.2, WLAN-ax, NFC, zum Beispiel für die Nutzung von Google Pay, und 5G-Mobilfunk (Alle Daten zu den unterstützten Bändern finden Sie im Datenblatt zum OnePlus 10 Pro).
Kartenslot, eine Speichererweiterung gibt es nicht
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Dual-SIM-Unterstützung ist Standard. Allerdings fehlt die Möglichkeit, elektronische SIM-Profile anzulegen.
Einen Platz zur Speichererweiterung gibt es im Slot nicht. Die Wahl liegt bei zwei Konfigurationen: Mit 8 GB Arbeitsspeicher und 128 GB internem
Speicher kostet das OnePlus 10 Pro 899 Euro, und mit 12 GB Arbeitsspeicher und 256 GB interner Kapazität schlägt das Flaggschiff mit
einem Preis von 999 Euro zu Buche. Beide Varianten sind in den Farben Schwarz oder Grün erhältlich. Die Vorbestellerphase beginnt ab sofort,
offizielle Verfügbarkeit ist der 5. April.