Weiterer Streaming-Dienst: "Peacock" startet im April
"Peacock" vor dem Rockefeller Center in Manhattan
Foto: Twitter
So ziemlich jeder New-York-Tourist dürfte hier schon gewesen sein. Die Rede ist vom Rockefeller Center in Manhattan. Bekannt ist der symbolträchtige Ort vor allem für den gigantischen Weihnachtsbaum, welcher mittlerweile schon zu einem Wahrzeichen der US-Ostküstenmetropole wurde. Wer in diesen Tagen am Rockefeller Center vorbei schlendert, trifft allerdings auf einen überdimensionalen Pfau.
Medien-Insider wissen natürlich, was es mit diesem Vogel auf sich hat. Er ist gewissermaßen das Wappentier des US-Medienkonzerns Comcast bzw. seiner Tochter NBCUniversal. Diese rührt gerade kräftig die Werbetrommel für ihren im April startenden Streaming-Dienst "Peacock", in der deutschen Übersetzung schlicht und einfach "Pfau".
Viele Highlights im Programm
"Peacock" vor dem Rockefeller Center in Manhattan
Foto: Twitter
Wie nicht anders zu erwarten, wird der neue Streaming-Dienst vor allem mit Material aus dem Archiv von NBCUniversal gefüllt. Dazu gehören eine ganze Menge an bekannten Serien, darunter zum Beispiel "Law & Order" oder "The Office". Auch die in den USA beliebte Show "Saturday Night Live" zählt zum Portfolio des Medienkonzerns.
In den USA werden zunächst die Kabelanbieter Comcast und Cox ihren Kunden ab April exklusiven Zugang zu "Peacock" bieten, der breite Launch erfolgt dann schließlich drei Monate später im Juli. Das Angebot umfasst einen werbefinanzierten AVoD-Service sowie ein kostenpflichtiges und werbefreies Premium-Angebot. In Deutschland dürfte "Peacock" höchstwahrscheinlich in einem Bundle mit Sky vermarktet werden, da der Pay TV-Sender mittlerweile zu Comcast gehört. Ob und wie Kunden in Deutschland allerdings ohne bestehendes Sky-Abo Zugang zum neuen Streamer bekommen, ist noch nicht vollständig geklärt.
Später Start
Allerdings ist Comcast mit seinem Streaming-Dienst relativ spät dran. Die großen Wettbewerber Disney und Warner dürften bis zum offiziellen Start bereits ihr Revier abgesteckt haben. In den USA ist Disney+ beispielsweise schon seit November 2019 am Markt und konnte insbesondere durch die Blockbuster-Serie "The Mandalorian" aus dem Star Wars-Universum so viele zahlende Zuschauer anlocken, dass der Dienst bereits am ersten Tag aufgrund von Kapazitätsengpässen in die Knie ging.
Dass dies auch "Peacock" passiert, ist eher unwahrscheinlich, denn das Angebot an wirklichen Blockbustern ist noch eher überschaubar. Laut dem US-Wirtschaftssender CNBC wird das Premium-Angebot voraussichtlich rund 15.000 Stunden Content enthalten, darunter 600 Filme und 400 Serien. Das ist zwar noch weniger als bei einigen etablierten Konkurrenten, allerdings für den Start schon recht ansehnlich.
Unsere Einschätzung
NBCUniversal ist zweifellos ein großer Name unter den US-Studios. Sie spielen ganz sicher in einer Liga mit Warner/HBO, insbesondere aufgrund der großen Lizenz-Bibliothek von NBC bzw. dem Film-Portfolio von Universal Pictures. Die entscheidende Frage wird schließlich sein, welche Inhalte auch in dem kostenlosen AVoD-Service enthalten sind. Sollte NBC hier besonders auftrumpfen, könnte das für die kostenpflichtige Konkurrenz von Netflix über Amazon bis Disney durchaus ein ernstes Problem werden. Schließlich werden viele Zuschauer nicht unbedingt noch zu einem kostenpflichtigen SVoD-Abo greifen, wenn es viele attraktive Inhalte bereits kostenfrei gibt. Es ist allerdings eher nicht davon auszugehen, dass NBCUniversal diesen Schritt geht. Kostenlos wird es nach unserer Ansicht wohl nur als Zusatzangebot für ein bereits bestehendes Sky-Abo.
Promo zum Start von "Peacock"