Streaming

Streaming im Test: Probleme mit Paramount+

Nach dem Start von Para­mount+ bleiben Fragen zur Platt­form offen. So vermissen Nutzer unter anderem 4K und Dolby Audio. Wir haben uns im Test ange­schaut, welche Probleme außerdem vorhanden sind und haken bei Para­mount nach.
Von Björn König

So mancher Strea­ming-Fan schien beim Start von Para­mount+ enttäuscht. Dass es zu Beginn wie auch bei anderen Strea­ming-Diensten noch einige Lücken im Katalog gibt, war durchaus zu erwarten. Weniger Verständnis gab es aber bei den tech­nischen Defi­ziten. Nur Stereo-Ton, fehlende 4K-Auflö­sung, Arte­fakte und nied­rige Auflö­sung beim Start von Streams trüben den Strea­ming-Spaß.

Wir haben uns im Test noch­mals genauer ange­schaut, welche konkreten Probleme wirk­lich bestehen.

Streams brechen häufig ab

In der Fire-TV-App brechen Streams häufig ab In der Fire-TV-App brechen Streams häufig ab
Foto: Björn König
Tatsäch­lich fiel uns im Test immer wieder auf, dass Streams häufig abbre­chen, obwohl keine erkenn­bare Verbin­dungs­stö­rung mit dem Internet- und DSL-Zugang vorliegt. Dies scheint insbe­son­dere ein Problem mit der App auf dem Fire TV Cube zu sein. Auffällig ist dort auch, dass es immer wieder zu Tonpro­blemen im Heim­kino­modus via Echo Studio kommt.

Ein häufiger Kritik­punkt war außerdem, dass es beim Strea­ming-Start häufiger zu Arte­fakten bzw. einem verschwom­menem Bild kommt. Auf dem Fire TV ist uns dies nicht aufge­fallen, jedoch durchaus auf dem Android-Smart­phone. Die volle Auflö­sung stand erst nach 15 bis 20 Sekunden zur Verfü­gung. Das ist im Vergleich mit anderen Strea­ming-Diensten in der Tat unbe­frie­digend.

Probleme mit paral­lelen Streams

Ein eben­falls lästiges Problem fiel uns bei paral­lelen Streams auf. Läuft beispiels­weise ein Stream auf einem Gerät, und es wird kurz hinter­ein­ander zwischen zwei Inhalten auf einem anderen Gerät gewech­selt, quit­tiert Para­mount+ dies per Fehler­mel­dung. Offenbar wird aktuell nicht erkannt, dass die Streams tatsäch­lich nur auf zwei Geräten parallel geöffnet sind.

Der letzte große Kritik­punkt bezieht sich auf das Fehlen von 4K/UHD und Dolby Atmos. In unserem Test­setup hielten sich die Quali­täts­ein­bußen auf einem 32 Zoll Full-HD-Panel in Grenzen, auch die Tonqua­lität über den Echo Studio war vertretbar, aller­dings in der Tat kein Vergleich zu Mitbe­wer­bern wie Amazon Prime Video oder Disney+. Dies­bezüg­lich muss Para­mount eindeutig noch nach­lie­fern.

Rück­frage bei Para­mount

Zu einigen Punkten hakten wir nochmal bei Para­mount-Spre­cherin Vanessa Vatterodt nach. Demnach sollen 4K und Dolby Audio im kommenden Jahr folgen, ein genauer Zeit­punkt wurde jedoch nicht genannt. Bei Mitbe­wer­bern wie Disney+ oder Netflix sind seit vielen Jahren auch Tonspuren in weiteren Spra­chen wie Fran­zösisch, Italie­nisch und Spanisch üblich, darauf müssen Strea­ming-Fans aller­dings bei Para­mount+ vorerst verzichten.

Immerhin ist geplant, die App auf möglichst vielen Platt­formen bereit­zustellen. Ange­kün­digt sind unter anderem Amazon-Fire-HD-Tablets, auf welchen Para­mount+ zum Start noch nicht verfügbar ist. Last but not least wird es im Gegen­satz zu Netflix in Deutsch­land vorerst kein werbe­unter­stütztes Abomo­dell von Para­mount+ geben. Dieses Preis­modell wird aktuell in den USA umge­setzt.

Im Gespräch: So will Para­mount in Deutsch­land erfolg­reich sein.

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