Comeback für Tablet Computer in Deutschland
Klassische Tablets verlieren an Bedeutung
Bild: teltarif.de
Das Geschäft mit Tablet Computern in Deutschland legt
überraschend kräftig zu. Nachdem noch im Frühjahr mit rückläufigen
Umsätzen und Verkaufszahlen für Tablets gerechnet wurde, werden
Verkaufszahlen 2016 nach Angaben des Branchenverbandes Bitkom 2016 um
4 Prozent auf 7,7 Millionen Geräte steigen. Der Umsatz dürfte demnach
um elf Prozent auf 2,3 Milliarden Euro zulegen. "Treiber für dieses
starke Wachstum sind die sogenannten Detachables, also Tablet
Computer, die fest mit einer Tastatur verbunden werden können und
dann für die gleichen Aufgaben eingesetzt werden wie ein vollwertiges
Notebook oder ein PC", sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard
Rohleder.
Das Interesse an klassischen Tablets, die ausschließlich per Finger auf dem Display gesteuert werden, sei dagegen sowohl im Privatkunden- als auch im Geschäftskundenbereich rückläufig. "Die Detachables sind erst seit etwa einem Jahr breit am Markt verfügbar und werden stärker nachgefragt als erwartet", erklärte Rohleder.
Klassische Tablets verlieren an Bedeutung
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Aktuell benutzen nach Angaben des Bitkom 41 Prozent der Bundesbürger
ab 14 Jahren einen Tablet Computer, vor zwei Jahren lag der Anteil
noch bei 28 Prozent. "Die Nachfrage hat sich durch das Angebot an
Smartphones mit immer größeren Displays etwas abgeschwächt. Für viele
Nutzer ersetzt ein solches Phablet die Anschaffung eines eigenen
Tablet Computers", so Rohleder. Hinzu kommt, dass durch
Softwareupdates der Hersteller auch ältere Tablets mit neuen
Funktionen ausgestattet werden und so eine Neuanschaffung verschoben
werden kann.
Der Tablet-Boom war 2010 durch die Vorstellung des iPad von Apple ausgelöst worden. Seit Mitte 2013 verzeichnete Apple in seinen Quartalsberichten allerdings fast durchgehend einen Rückgang bei den Absatzzahlen. Im jüngsten Quartal legte der Umsatz der iPad-Sparte wieder zu, weil die teueren iPad-Pro-Modelle stärker nachgefragt wurden.