Kaufratgeber

Das Tablet als Weihnachtsgeschenk: Darauf sollten Sie achten

Durchblick behalten im Modell-Dschungel zwischen iPad, Galaxy Tab, Xoom und Co.
Von Steffen Herget

Bei der verwendeten Technik ähneln sich vor allem die High-End-Modelle derzeit stark. Die meisten Tablets der Oberklasse haben Dual-Core-Prozessoren mit Taktfrequenzen von 1 oder 1,2 GHz und mindestens 16 GB Speicherplatz, mit dem Asus Eee Pad Transformer Prime kommt allerdings gerade das erste Quad-Core-Tablet auf den Markt. Viele, aber nicht alle Modelle lassen sich mit Speicherkarten aufrüsten, iPad 2 und Samsung Galaxy Tab 10.1N als hochpreisige Top-Modelle beispielsweise bieten diese Möglichkeit nicht. Auch USB- und HDMI-Ausgänge sind nicht immer in Standardgröße vorhanden, denn diese lassen ein Tablet-Gehäuse schnell recht dick werden. Acer beispielsweise hat einen normalgroßen USB-Port an seinen Android-Tablets wie dem Iconia A500 zu bieten, über den sich auch externe Datenträger oder Geräte direkt anschließen lassen. Häufig kommen allerdings Mini- oder Micro-Versionen der Schnittstellen zum Einsatz, die den Einsatz von Adaptern nötig machen. Wer solche Dinge häufig mit dem Tablet nutzen muss, sollte dies in seine Überlegungen einbeziehen.

Es geht auch günstig

Ebenfalls geachtet werden sollte auf die Akku-Laufzeit. Gerade für den Einsatz unterwegs ist die Ausdauer, die ein Tablet abseits der Steckdose mitbringt, sehr wichtig. Auch hier hatte das iPad Maßstäbe gesetzt, Android-Tablets kommen mittlerweile häufig auf ähnliche Werte von zehn Stunden aktiver Nutzung und mehr. Das Problem ist, dass viele Hersteller dem Beispiel von Apple folgen und keine genauen Kapazitäten für die verwendeten Akkus angeben, sondern nur eigene Laufzeit-Angaben machen. Diese fallen gerne einmal recht optimistisch aus, sollten also wenn irgend möglich mit unabhängigen Testergebnissen verglichen werden. Falls sich Angaben finden, sollten es für ein Zehn-Zoll-Tablet schon eine Kapazität von mindestens 20 Wh sein, bei einem Sieben-Zöller können wegen dem kleineren Bildschirm auch etwas weniger stark sein.

Bewährte Modelle wie das Xoom sind häufig günstig Bewährte Modelle wie das Xoom sind häufig günstig
Bild: Motorola
Bei all den technischen Finessen müssen aber auch die Einsteiger nicht außen vor bleiben. Nicht jeder braucht den Tablet-Alleskönner, der einen Haufen Geld kostet, dann aber nicht ausgereizt wird. Auf dem Markt sind durchaus brauchbare Einsteiger-Tablets, wie etwa das Archos 101, Viewsonic ViewPad 7e oder das Creative Ziio. Diese bieten zwar nicht die allerschnellsten Prozessoren, den meisten Speicherplatz oder die aktuellste Software, sind aber zum einfachen Surfen, E-Mail und etwas Musik und Video ebenfalls zu gebrauchen. Natürlich dürfen hier keine Höchstleistungen erwartet werden, auch mit der Wiedergabe von HD-Videos haben die meist mit Single-Core-Prozessoren ausgestatteten Tablets so ihre Probleme. Gerade für einen Einsteiger sind die günstigen Preise aber durchaus eine Überlegung wert.

Spezialisten in Bauform und Ausstattung

Hier und da finden sich auch echte Spezialisten unter den Tablets. So versucht etwa der taiwanesische Hersteller Asus mit dem Eee Pad Slider und dessen Tastatur zum Aufschieben aus der Masse herauszustechen. Für das Asus Eee Pad Transformer ist eine separate Docking-Station mit Tastatur und Zusatz-Akku erhältlich, die das Tablet de facto zum - ziemlich teuren - Netbook macht. Auch Acer hat für sein Windows-Tablet Iconia W500 eine solche Lösung im Programm. Damit sollen sich die Tablets besser zum Arbeiten eignen, da sich auf einer echten Tastatur schneller schreiben lässt als auf einer virtuellen. Solche Lösungen haben aber auch Nachteile. Sie machen die Tablets schwerer und dicker, die Zusatz-Teile kosten zudem einen ordentlichen Aufpreis. Gerade für Vielschreiber, etwa Studenten oder Geschäftsleute, wiegen die Vorteile solcher Spezial-Lösungen allerdings oft die Nachteile auf. Ebenfalls exotisch: Der japanische Hersteller Sony setzt bei dem neuen Sony Tablet P auf ein Design zum Zusammen-Klappen, das mit zwei Touchscreens ausgestattet ist.

Asus Eee Pad Slider mit Tastatur zum Aufschieben Asus Eee Pad Slider mit Tastatur zum Aufschieben
Bild: Asus
Einen zweiten Blick wert sind auch Oberklasse-Tablets, die schon eine Weile auf dem Markt sind und demnächst von Nachfolge-Modellen abgelöst werden. Beispielsweise wird das erste Samsung Galaxy Tab noch immer verkauft, das erste Honeycomb-Tablet Motorola Xoom ebenfalls. Diese und ähnliche Tablets sind bewährt und stark im Preis gesunken, so dass hier häufig für vergleichsweise wenig Geld ein gutes Tablet gekauft werden kann.

Fazit: Für Jeden was dabei

Es bleibt festzuhalten, dass Tablets auf den zweiten Blick längst nicht alle gleich sind, es gibt verschiedenste Punkte zu beachten. Dabei kommt es vor allem darauf an, was der Nutzer mit dem Tablet so alles anfangen möchte. Einsteiger oder solche, die einfach nur Mailen und Lesen möchten, brauchen kein teures High-End-Modell und können auch mit günstigen Tablets glücklich werden. In der Oberklasse leisten sich die Kandidaten wenig Ausrutscher, hier entscheiden letzten Endes Geschmack, spezielle Features und die Wahl zwischen iPad und Android-Tablet.

Bei einem Tablet-Kauf gilt allerdings mindestens so sehr wie bei einem Handy oder Netbook: Selbst ausprobieren ist Trumpf. In den großen Elektronikmärkten werden zahlreiche Modelle ausgestellt. Dort kann sich der interessierte Tablet-Käufer zumindest einen eigenen Eindruck von Design, Gewicht oder dem Bildschirm machen. Hier sind die Geschmäcker einfach verschieden, manch Einem gefällt ein etwas schwereres Modell besser oder ein Display, das vielleicht bei der Mehrheit nicht so gut wegkommen mag. Daten alleine sind schlicht abstrakte Größen, ein reine Gewichtsangabe sagt beispielsweise nur wenig darüber aus, wie ein Tablet in der Hand liegt und sich anfühlt. Der persönliche Eindruck, und sei es nur durch kurzes Anfassen und Ausprobieren, sollte beim Tablet-Kauf nicht vernachlässigt werden.

vorherige Seite:

Tablets in der Datenbank

Mehr zum Thema Themenspecial ITk-Discounter

Tablet-Tests von teltarif.de