Auto-Hotspot

Telekom CarConnect: Der Hotspot mit 10 GB-Tarif im Test

Die Telekom bietet mit CarConnect einen 10-GB-LTE-Tarif für unter 10 Euro zur Nutzung im Auto an. Wir haben das System einem Test unterzogen.
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Einmal eingerichtet funktioniert CarConnect problemlos, ohne dass hierfür weitere administrative Tätigkeiten erforderlich sind. Der WLAN-Zugang wird mit der Zündung automatisch aktiviert. Nach Fahrtende schaltet sich der Hotspot wenige Minuten nach Ausschalten des Motors ebenfalls ab. So ist gewährleistet, dass die Batterie nicht im Stillstand über Gebühr beansprucht wird.

Die App liefert keine sinnlosen Hinweise und Warnungen, sondern nur die Benachrichtigungen, für die man sich ausdrücklich entschieden hat. Allerdings fehlt auch der Mehrwert der früheren vergleichbaren Lösung von o2, die mittlerweile vom Markt genommen wurde und die beispielsweise auch die Effektivität des Fahrstils analysiert und in der zum System gehörenden App dargestellt hatte.

Informationen in der CarConnect-App Informationen in der CarConnect-App Leider bietet die App keine Möglichkeit, das verbrauchte beziehungsweise noch zur Verfügung stehende Highspeed-Datenvolumen zu kontrollieren. Das muss wie bei anderen Tarifen der Telekom über die Webseite pass.telekom.de oder die Kundencenter-App erfolgen.

Mobilfunkempfang nicht ideal

So erfreulich diese relativ leicht zu installierende Hotspot-Lösung für das Auto auch ist: Das System hat auch seine Schattenseiten. Ob der CarConnect-Adapter im eigenen Fahrzeug verwendet werden kann, hängt davon ab, wo sich der OBD-Anschluss befindet. Die Schnittstelle ist dazu gedacht, das Fahrzeug zu Diagnose-Zwecken kurzfristig mit entsprechenden Diagnose-Geräten zu verbinden. Daher kann sich der Anschluss an unzugänglichen Stellen befinden. Bei manchen Autos befindet sich die Schnittstelle im Fußraum, in der Mittelkonsole oder im Handschuhfach. So kann es sich nicht nur kompliziert gestalten, den CarConnect-Adapter einzubauen, auch der Mobilfunk- und GPS-Empfang kann an diesen Stellen stark eingeschränkt sein. In jedem Fall wird der Mobilfunk-Transceiver aber im Faradayschen Käfig (das Auto wirkt als solcher) betrieben, in den Funkwellen nur bedingt eindringen.

CarConnect-Apdapter ragt in den Fußraum CarConnect-Apdapter ragt in den Fußraum Selbst im Großraum Berlin, in dem wir den Test durchgeführt haben, waren schlechte Datenübertragungsraten die Folge. Im direkten Vergleich bot das ebenfalls mit einer Telekom-SIM ausgestattete Smartphone, das sich mittig vor der Frontscheibe befand, deutlich höhere Datenraten als über die WLAN-Verbindung, die der CarConnect-Adapter bereitstellt. Besser wäre die Möglichkeit, eine Außenantenne anzuschließen oder den bei neuen Fahrzeugen oft schon eingebauten Hotspot mit der CombiCard Car der Telekom zu nutzen. Die SIM-Karte ist aber ausdrücklich nur für den Betrieb im mitgelieferten Adapter bestimmt. Speedtest: CarConnect und LTE im Vergleich Speedtest: CarConnect und LTE im Vergleich

Daten werden in die Cloud geladen

Viele Interessenten bemängeln zudem, dass die Fahrzeug- und Fahr-Daten zum Hersteller des CarConnect-Adapters hochgeladen werden. Was die Firma Mojio mit den auf diesem Weg gesammelten Informationen macht, bleibt offen. Kritiker sehen dies als Preis für den ansonsten vergleichsweise günstigen Datentarif an. Umgekehrt ist es bei einem PKW, der beispielsweise von mehreren Familienmitgliedern verwendet wird, durchaus ein Vorteil, wenn man überwachen kann, ob das Auto gerade bewegt wird und wo es sich befindet.

Der Ansatz, einen mobilen Hotspot ins Auto zu bringen und diesen zudem mit einem vergleichsweise günstigen Datentarif auszustatten, ist positiv. Interessant sind zudem die Daten zum Fahrzeug, die sich so auslesen und in der App darstellen lassen. Allerdings wäre eine Lösung mit Außenantennenanschluss oder ein Tarif, der sich auch in anderen Auto-Hotspots einsetzen lässt, zweckdienlicher und kundenfreundlicher. Wer den Dienst nicht mehr nutzen möchte, kann sein CarConnect-Konto auch löschen. Dann werden keine Daten mehr in die Cloud geladen, der 10-GB-Tarif ist aber auch nicht mehr nutzbar.

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