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Telekom verstärkt Glasfaser-Ausbau auf dem Land

Die Telekom will bis 2030 allein in länd­lichen Regionen rund acht Millionen Glas­faser-Anschlüsse schaffen. In den Flut­gebieten sind noch viele Haus­halte ohne Fest­netz.
Vom Telekom-Pressegespräch berichtet

Die Deut­sche Telekom will die Glas­faser-Anschlüsse sukzes­sive zu einer Selbst­ver­ständ­lich­keit machen, wie es heute bereits der herkömm­liche Fest­netz­anschluss ist. Wie das Unter­nehmen im Rahmen eines Pres­sege­sprächs erklärte, sollen in diesem Jahr 1,2 Millionen neue FTTH-Haus­halte dazu­kommen. Für 2030 hatte die Telekom schon früher die Vision formu­liert, dass Glas­faser-Anschlüsse flächen­deckend verfügbar seien.

Zu Jahres­beginn sorgte ein Kälte­ein­bruch dafür, dass der Netz­ausbau nicht so schnell voran­ging wie geplant. So begründet die Telekom auch, dass mit 430.000 neuen FTTH-Haus­halten in diesem Jahr noch nicht die Hälfte des für 2021 geplanten Ausbau-Volu­mens erreicht ist. Der Netz­betreiber sieht sich "im Plan", zumal bei den Neuan­schlüssen eine stei­gende Tendenz zu sehen sei. Telekom informiert über Glasfaser-Ausbau Telekom informiert über Glasfaser-Ausbau
Quelle: Telekom, Screenshot: teltarif.de
Mehr als 30.000 Kilo­meter Glas­faser hat die Telekom nach eigenen Angaben bislang in diesem Jahr verlegt. Für die Zukunft mahnt der Konzern die Möglich­keit an, alter­native Ausbau-Tech­nolo­gien zu nutzen. Der "mini­mal­inva­sive Glas­faser-Ausbau" (Schlitz fräsen, Aushub absaugen, Kabel einbringen, verfüllen) würde die Anwohner laut Telekom weniger beein­träch­tigen als der klas­sische Tiefbau. Zudem steige die Tages­leis­tung beim Netz­ausbau von rund 150 auf etwa 400 Meter.

Speziell für dünn besie­delte Regionen bringt die Telekom auch die ober­irdi­sche Verka­belung an Holz­masten ins Spiel. So sei der Netz­ausbau deut­lich güns­tiger reali­sierbar. Der Tele­kom­muni­kati­ons­kon­zern nannte durch­schnitt­liche Kosten von 85 Euro pro Mieter beim klas­sischen Tiefbau. Beim mini­mal­inva­siven Glas­faser-Ausbau würden die Kosten auf 65 Euro sinken, beim ober­irdi­schen Ausbau auf 10 Euro.

Ausbau-Schwer­punkt im länd­lichen Raum

Die Telekom will beim Glas­faser-Ausbau in den kommenden Jahren vor allem auch länd­liche Regionen berück­sich­tigen. "In Kommunen mit weniger als 20.000 Einwoh­nern ist die digi­tale Infra­struktur oftmals nicht so weit entwi­ckelt wie in den Groß­städten. Deshalb wollen wir bis 2030 mindes­tens acht Millionen Glas­faser-Anschlüsse im länd­lichen Raum reali­sieren", so Srini Gopalan, im Vorstand der Telekom für das Deutsch­land-Geschäft verant­wort­lich. Schon 2025 sollen 4,5 Millionen Haus­halte versorgt werden. Wiederaufbau in den Flutgebieten Wiederaufbau in den Flutgebieten
Quelle: Telekom, Screenshot: teltarif.de
Gopalan: "Der Glas­faser­ausbau ist ein lokales Geschäft mit hoher Komple­xität. Deshalb ist der offene Dialog mit den Kommunen und deren Entschei­dern für uns so wichtig. Das ist auch ein Grund dafür, dass wir Zustän­dig­keiten und Entschei­dungs­kom­petenzen immer stärker von Bonn aus in die Regionen verla­gern."

Flut­gebiete: 20.000 Anschlüsse noch nicht wieder aktiv

Die Telekom gab im Rahmen ihres Pres­sege­sprächs auch ein Update zur Situa­tion in den Flut­gebieten in Rhein­land-Pfalz und Nord­rhein-West­falen. Insbe­son­dere im Fest­netz seien die Schäden noch nicht voll­ständig behoben. Zwar seien rund 80 Prozent der betrof­fenen Fest­netz­anschlüsse wieder in Betrieb. Bei knapp 20.000 Anschlüssen seien die Tech­niker noch am Werk, um diese möglichst bald wieder aufschalten zu können.

Für den Wieder­aufbau gelte: Schnel­lig­keit geht vor Perfek­tion. Oft kommen daher zunächst Provi­sorien zum Einsatz. Häufig sei die Infra­struktur aber so schwer zerstört, dass sie komplett neu aufge­baut werden muss. In 17 beson­ders stark betrof­fenen Orts­teilen will die Telekom direkt Glas­faser ausbauen.

In einer weiteren Meldung haben wir darüber berichtet, was die Telekom im Rahmen des Pres­sege­sprächs zum 5G-Ausbau gesagt hat.

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