Breitband

Telekom startet neue Glasfaser-Aus­bauoffensive

Die Deut­sche Telekom will 94 weitere Gewer­bege­biete mit Glas­faser-Anschlüssen erschließen. In Zukunft soll die Glas­faser zur Norm werden.
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Die Deut­sche Telekom betreibt nach eigenen Angaben das mit einer Gesamt­länge von 600.000 Kilo­metern größte Glas­faser-Netz seiner Art in Europa. Jetzt will der Bonner Tele­kom­muni­kati­ons­dienst­leister das Ausbau-Tempo weiter forcieren. Davon sollen Gewer­betrei­bende genauso profi­tieren wie Privat­kunden. Ziel ist es, die Glas­faser nicht nur bis zum nächsten Vertei­ler­kasten, sondern direkt in die Wohn- und Geschäfts­häuser zu legen.

Jetzt hat die Telekom ange­kün­digt, mehr als 17.200 Unter­nehmen in 94 Gewer­bege­bieten ein Angebot zu unter­breiten, mit dem der Internet-Zugang künftig in Gigabit-Geschwin­dig­keit möglich ist. Die Detail­pla­nungen für den Netz­ausbau haben nach Angaben des Unter­neh­mens bereits begonnen und inter­essierte Firmen haben drei Monate lang Zeit, sich für einen Anschluss zu entscheiden. Dieser wird kostenlos gelegt, sodass auf die Kunden nur die Kosten für den gebuchten Termin zukommen.

"Die Telekom sucht für den Glas­faser­ausbau den Schul­ter­schluss mit den Kommunen und Wirt­schafts­ver­bänden vor Ort, damit unser Mittel­stand nicht den Anschluss verpasst. Dies ist essen­ziell für die Inno­vati­ons­fähig­keit jedes Stand­orts", sagt Jean-Pascal Roux, Leiter Wohnungs­wirt­schaft und Breit­band­ausbau Geschäfts­kunden der Telekom Deutsch­land.

Glas­faser-Anschluss soll zum Stan­dard werden

Telekom beschleunigt Glasfaser-Ausbau in Gewerbegebieten Telekom beschleunigt Glasfaser-Ausbau in Gewerbegebieten
Foto: Telekom
Die Telekom strebt an, Glas­faser-Anschlüsse bis 2030 bundes­weit verfügbar zu machen. Dazu setzt das Unter­nehmen je nach Region auch auf die Zusam­men­arbeit mit Mitbe­wer­bern. Die Glas­faser trans­por­tiert - anders als die bishe­rigen Kupfer­leis­tungen - Daten für Internet, TV und Telefon nicht mehr elek­trisch, sondern als Licht­impulse. Die neue Anschluss­technik soll künftig zum Stan­dard für die digi­tale Grund­ver­sor­gung von Immo­bilien werden.

Zu den Kommunen, in denen nun weitere Gewer­bege­biete mit Glas­faser-Anschlüssen ausge­stattet werden sollen, gehören Städte wie Aschaf­fen­burg, Leipzig und Wilhelms­haven genauso wie klei­nere Orte, etwa Binzen, Neu Wulms­dorf und Waghäusel. Die Telekom betonte, durch eine Bünde­lung von Aufträgen - etwa durch Unter­nehmen und die Wohnungs­wirt­schaft - die entspre­chenden Regionen beim Ausbau prio­risieren zu können.

In der Vergan­gen­heit erntete die Telekom oft Kritik für ihre Stra­tegie, zunächst die bishe­rige Kupfer­ader durch VDSL Vecto­ring aufzu­werten statt direkt mehr Energie in den Glas­faser-Ausbau zu stecken. Auf der anderen Seite wird eine halb­wegs flächen­deckende Glas­faser-Versor­gung erst in einigen Jahren realis­tisch, während die Vecto­ring-Technik schon jetzt Band­breiten von bis zu 250 MBit/s in die meisten Haus­halte bringt.

Wie bereits berichtet will die Telekom allein in Berlin bis 2027 eine Million Glas­faser-Anschlüsse legen.

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