Motorola Moto G 2 im Test: Das unempfindliche Dual-SIM-Smartphone
Klang der Lautsprecher
Neu beim Motorola Moto G der 2. Generation ist, dass zwei Lautsprecher auf der Vorderseite angeordnet sind. Hierdurch will der Hersteller einen Stereosound, wie beispielsweise beim HTC One, ermöglichen. In unserem Test konnte der Klang allerdings nicht mit dem Vorbild mithalten. Der Bass klingt nicht satt sondern schwach. Wird die Lautstärke zu weit aufgedreht, hört sich die Musik schnell blechern an. Insgesamt ist das Klangbild jedoch zu hoch und nicht voll.
Einen positiven Eindruck haben die beiden Lautsprecher bei uns leider nicht hinterlassen. Gut finden wir ihre Positionierung sowie ihre doppelte Ausführung.
Akkukapazität
Hebt man die Rückabdeckung ab, kommen die beiden SIM-Karten-Slots und der microSD-Karten-Slot zum Vorscheinen. Auch die Position des fest verbauten 2 070-mAh-Akkus lässt sich erahnen, welcher leider nicht ausgetauscht werden kann. Wünschenswert wäre ein wechselbarer Akku gewesen, sodass dieser ggf. auch gegen einen voll aufgeladenen Ersatzakku ausgetauscht werden kann.
Der Akku hielt in unserem Test etwa einen Tag bei normaler Nutzung durch. Dies liegt unter anderem auch an dem in HD auflösenden Display, den wenigen Prozessen, die bei unserem Test im Hintergrund liefen (wenige vorinstallierte Apps) sowie dem fehlende LTE-Modul, auf das wir später noch näher eingehen.
Kameratest
Für Schnappschüsse reicht die Kamera des Moto G 2 aus
Bild: teltarif.de
Die Rückkamera löst mit 8 Megapixel und die Frontkamera mit 2,1 Megapixel auf.
Die Kamera-App bietet Autofokus. Weitere Einstellungsmöglichkeiten sind unter anderem
HDR-Fotos und Panorama-Aufnahmen. Bei dem Test der Panorama-Funktion ist uns aufgefallen, dass
der Richtungspfeil nicht exakt die Position und Bewegung der Kamera anzeigt. Das Smartphone kann
während der Aufnahme dadurch schnell falsch gehalten oder weiterbewegt werden. Die Aufnahme
bricht sodann als fehlerhaft ab und muss komplett neu durchgeführt werden.
Zwar gibt es im Vergleich zum Moto G einige Neuerungen bei der Kamera-App, dennoch bietet sie recht wenige Funktionen. So können bei aktuellen Smartphone-Flaggschiffen, wie beispielsweise beim
Sony Xperia Z3 oder dem Samsung Galaxy S5, neben einem Weißabgleich auch
die ISO-Stufen eingestellt werden. Dieses fehlt hier.
Bei guten Lichtverhältnissen liefert das Moto G 2 passable Fotos ab. Die Bildqualität ist unter anderem durch die Farbausläufen - sichtbar an den rötlichen Quadraten -, der leicht bläulichen Bildfärbung sowie der dunklen Aufnahme trotz der Nutzung von Licht und Blitz stark gemindert. Auffällig sind die fehlenden Details bei unserer Blume aus dem Testszenario.
Auch bei schlechten Lichtverhältnissen ist die Fotoqualität schlecht. Zwar sind die Umrisse der Quadrate in unserem Testszenario auf dem Bild erkennbar, jedoch ist das Bild zu dunkel. Es lässt sich nicht einmal erahnen, welche Farbe das jeweilige Quadrat hat. Auch ein Grundrauschen ist in den Fotos bei guten sowie schlechten Lichtverhältnissen erkennbar.
Unsere beiden Testfotos haben wir für Sie unbearbeitet zum Download bereitgestellt, damit Sie sich ein eigenes Bild von der Qualität machen können:
Die 2-Megapixel-Frontkamera reicht für Videotelefonie aus. Für den einen positiv, bei uns eher negativ aufgefallen ist, dass die Videoaufnahmen sofort starten, sobald die Videokamera geöffnet wird.
Telefonie und Dual-SIM-Funktion
Der Akku ist fest verbaut. Die Abdeckung ist austauschbar.
Bild: teltarif.de
Die in unserem Test durchgeführten Telefonate innerhalb verschiedener Netze auf Mobil- sowie Festnetznummern waren in Ordnung. Die Verbindung war stabil. Zwar waren weder ein Rauschen noch ein Knacken zu vernehmen, dennoch war die Sprachqualität nicht herausragend. Wir hörten unseren Gesprächspartner stets mit einem leichten Hall. Die Telefonie über die Freisprechfunktion bzw. über die Lautsprecher funktionierte gut. Der angerufene Teilnehmer konnte uns und wir ihn gut verstehen; letzteres ist sicherlich auch auf die zwei Mikrofone zurückzuführen, die beim Moto G 2 verbaut wurden. Der leichte Hall war hier nicht mehr wahrzunehmen.
Das Moto G 2 unterstützt mit beiden SIM-Karten-Slots GSM und UMTS sowie EDGE und HSPA+ (21,1 MBit/s). Der Verbindungsaufbau erfolgt bei beiden SIM-Karten schnell. LTE-fähig ist das Gerät nicht. Ob eine LTE-fähige Version demnächst auf den Markt kommt, bleibt abzuwarten. Der Hersteller hatte allerdings auch schon beim Moto G später ein LTE-Modell auf den Markt gebracht.
Weitere Verbindungsmöglichkeiten sind Wifi 802.11 b/g/n sowie Bluetooth 4.0. Auch ein GPS-Modul ist vorhanden. Der WLAN-ac-Standard wird nicht unterstützt.
Insgesamt erfüllte die Dual-SIM-Funktion des Motorola Moto G 2 ihre Aufgabe gut. Die SIM-Karten können während des laufenden Betriebs ausgewechselt werden. Ein Neustart ist nicht erforderlich, damit das Moto G 2 die neu eingelegte SIM-Karte erkennt. Das Smartphone unterstützt Dual Standby, da es nur eine Einheit zum Empfangen und Senden von Daten enthält. Wird also über eine SIM-Karte telefoniert und geht auf der zweiten SIM-Karte zeitgleich ein Anruf ein, wird dieser an die Mailbox weitergeleitet. Die Verwaltung beider SIM-Karten ist bei dem Moto G 2 gut gelöst. Positiv ist uns aufgefallen, dass eingestellt werden kann bzw. sich das Smartphone merkt, welcher Kontakt über welche SIM-Karte kontaktiert wurde. Darüber hinaus kann - wie bei den meisten Dual-SIM-Smartphones - in den Einstellungen festgelegt werden, welche SIM-Karte vorranging für die Datennutzung und für Telefonie genutzt werden soll.
Fazit: Günstiges Smartphone mit passabler Ausstattung
Insgesamt handelt es sich bei dem Motorola Moto G 2 um ein gutes Smartphone im unteren Preissegment, das auf Grund seiner Dual-SIM-Funktion, des aufgeräumten Betriebssystems und der klaren Benutzeroberfläche sowie der Positionierung der beiden Front-Lautsprecher noch einige Punkte bei der Bewertung rausholt. Die Spezifikationen sind zwar etwas mau und auch die Kamera kann nicht wirklich überzeugen, jedoch wird hierdurch der relativ niedrige Preis von unter 200 Euro gerechtfertigt. Allerdings sollte Motorola für kommende Modelle bedenken, dass es zukünftig vermehrt ähnlich gute Smartphones in der gleichen Preisklasse geben wird. Verbesserungsbedarf sehen wir vor allem beim Prozessor sowie beim Gewicht.