DSL-Ausbau

Torsholt: Breitband-Internet im Eigenbau

Gemeinde baut die nötigen Kanäle selbst
Von Hans-Georg Kluge

Torsholt hat jetzt Breitband-Internet. Dank des engagierten Einsatzes der Bürger gibt es dort jetzt auch DSL. Torsholt hat jetzt Breitband-Internet. Dank des engagierten Einsatzes der Bürger gibt es dort jetzt auch DSL.
Bild: Kirill_M - Fotolia.com
Für die Bewohner des Dorfes Torsholt [Link entfernt] wird der DSL-Breitband-Traum nun wahr. Das meldet die Nordwest-Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe [Link entfernt] . Torsholt liegt im Ammerlander Kreis zwischen Westerstede und Bad Zwischenahn bei Oldenburg (Niedersachsen).

Zusammen mit der Firma Coldewey und EWE Tel haben die Bürger des Ortes Torsholt in Eigenregie die nötigen Tiefbau-Arbeiten durchgeführt. Nach Angaben der Zeitung mussten die Bewohner des Dorfes neben den Eigenleistungen einen Betrag von 15 000 Euro aufbringen und die Schaltung von mindestens 100 Anschlüssen garantieren. Die Erdarbeiten mussten über eine Strecke von 3,2 Kilometern geführt werden.

Die Zeitung zitiert der Vorsitzenden des Ortsbürgervereins Egon Harms mit den Worten, "Ich bin unwahrscheinlich stolz auf diese Leistung unserer Torsholter. Schnelles Internet wird noch mehr an Bedeutung gewinnen, und damit haben wir unser Dorf zukunftsfähig gemacht". Lohn der Mühen sind neben einem schnellen Internetanschluss auch das gute Gefühl, in gemeinschaftlicher Arbeit etwas ganz besonderes erreicht zu haben.

Hegensdorf 2007: Breitbandinternet dank Eigenleistungen

Torsholt hat jetzt Breitband-Internet. Dank des engagierten Einsatzes der Bürger gibt es dort jetzt auch DSL. Torsholt hat jetzt Breitband-Internet. Dank des engagierten Einsatzes der Bürger gibt es dort jetzt auch DSL.
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Bereits vor einigen Jahren haben die Bewohner des Dorfes Hegensdorf (Ostwestfalen) in Eigenregie die nötigen Infrastrukturarbeiten ausgeführt. Dort konnten die Kosten von zunächst 40 000 Euro auf ein Viertel gesenkt werden. Auch hier war klar: Ohne einen eigenen Beitrag hätte kein Betreiber das Dorf mit einer Hochgeschwindigkeitsleitung an das Internet angeschlossen, da eine solche Investition wirtschaftlich unrentabel wäre.

In beiden Fällen ist das Interesse und der Einsatz der Bürger die treibende Kraft hinter dem neuen Internet-Anschluss gewesen. Sowohl in Hegensdorf als auch in Torsholt ließen sich die Betreiber der Infrastruktur überzeugen und haben das Unterfangen letztlich unterstützt. Der Ansatz, Eigenleistungen zu erbringen, um die Kosten eines solchen Anschlusses zu senken, könnte auch in anderen Fällen interessant sein und funktionieren.

Für das Gelingen eines solchen Projektes ist vorhandenes Fachwissen von entscheidender Bedeutung. Beim Bau der nötigen Kabelkanäle müssen Normen und Vorschriften beachtet werden. Dafür seien Fachleute nötig, die die Bauarbeiten beaufsichtigen können, schreibt die Nordwest-Zeitung weiter. Sind die Voraussetzungen erfüllt, könnte das Modell Hegensdorf und Torsholt Schule machen.

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