Ungarn: Magyar Telecom startet 5G-Netz
Der ungarische Netzbetreiber Magyar Telekom und der Netzwerkausrüster Ericsson haben ein kommerzielles 5G-Netz in Ungarn gestartet. Die Magyar Telekom ist eine Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom, die rund 59 Prozent der Anteile am Unternehmen hält, und Nachfolger der einstigen staatlichen "Magyar Posta".
Teile von Budapest versorgt
Mit 5G versorgt werden Teile der Hauptstadt Budapest und speziell das Hauptquartier der Magyar Telekom in der "Könyves Kálmán körút" (Ringstraße). Weitere Installationen gibt es im Groupama-Fußballarena und dem Puskás-Ferenc-Stadion in Budapest, wo man bei Veranstaltungen mit einem besonders hohen Nutzungsaufkommen rechnet.
Teile von Ungarns Hauptstadt Budapest sind bereits mit 5G von Ericsson durch Magyar Telecom versorgt.
Foto: Ericsson
Darüberhinaus wird die "ZalaZone"-Automobil-Teststrecke im Ort Zalaegerszeg (etwa 240 km westlich von Budapest) mit 5G versorgt, um elektrisches, autonomes und vernetztes Fahren erproben zu können. Das Projekt "ZalaZone" wurde bereits im April 2017 gestartet und umfasst ein etwa 265 Hektar großes Gelände, in das rund 120 Millionen Euro investiert wurden. Rund um Zalaegerszeg befinden sich zahlreiche Automobilzulieferer.
Systemlieferant ist Ericsson
Die kommerzielle Einführung von 5G bei der Magyar Telekom basiert auf 5G-Produkten und Lösungen aus Ericssons Funksystem. Der Live-Start des 5G-Netzes erfolgt nur zwei Wochen, nachdem Magyar Telekom die entsprechenden 3,5-GHz-Frequenzen bei der ungarischen Frequenzversteigerung am 26. März 2020 erhalten hatte. Das 5G-Netz steht den Vertrags-Kunden der Magyar-Telekom zur Verfügung, sofern Sie schon 5G-fähige Geräte besitzen. Der 5G-Startschuss ist das aktuellste Projekt zwischen Ericsson und Magyar Telecom beim Netzausbau, welcher die Versorgung mit 2G, 3G und 4G umfasst.
Tibor Rékasi, Chef von Magyar Telekom, berichtet, dass sich sein Unternehmen schon lange vorher auf die Einführung von 5G vorbereitet hatte, sobald klar war, welche wirtschaftlichen Möglichkeiten die 5G-Technologie bieten werde. Sechs Monate lang habe man gemeinsam mit dem Hersteller Ericsson erste Tests durchgeführt. "Dadurch konnten wir den kommerziellen Betrieb so schnell nach Erhalt der Frequenzlizenz starten. 5G bietet unseren Kunden höhere Datenraten und niedrige Latenzzeiten, sowie die Verbindung vieler neuer Geräte. 5G wird zu einer Plattform für neue Anwendungen und Möglichkeiten sowohl für Branchen als auch für Einzelpersonen".
Arun Bansal, Präsident für Europa und Lateinamerika bei Ericsson, freut sich über den Aufbau und "die starke und fruchtbare Partnerschaft, die wir mit Magyar Telekom haben, die sich ebenso für Innovation und Digitalisierung engagiert haben, wie wir." Und fügt hinzu: "Gerade in Krisenzeiten sind Mobilfunknetze noch wichtiger als je zuvor. Wir alle sind darauf angewiesen, dass sie stabil und sicher bleiben, von Notfall- und Gesundheitsdiensten bis hin zu Kommunikation in der Familie. 5G eröffne Möglichkeiten wie nie zuvor, von der medizinischen Fernbetreuung, sofortige Notfalldienste, oder Drohnen, die Hilfsgüter liefern, für die Gesellschaft während einer Pandemie".
Der zweite europäische Netzausrüster, das Unternehmen Nokia, hat einen polnischen Energieversorger mit einem LTE-Funknetz auf 450 MHz ausgerüstet.