Fire frei

Verlage setzen auf den iPad-Rivalen Kindle Fire

"Was uns stört, ist, dass Apple die Geschäftsbedingungen diktiert"
Von dpa / Marie-Anne Winter

Kindle Fire Die deutschen Verleger hoffen auf den iPad-Konkurrenten Kindle Fire.
Bild: Amazon
Der neue iPad-Rivale von Amazon hat in der deutschen Verlagsbranche die Hoffnung auf größeren Wettbewerb auf dem Tablet-Computer-Markt geweckt. Insbesondere die beherrschende Stellung von Platzhirsch Apple ist den Verlegern ein Dorn im Auge. "Was uns stört, ist, dass Apple die Geschäftsbedingungen diktiert", sagte Hans-Joachim Fuhrmann, Mitglied der Geschäftsführung beim Bundesverband der Deutschen Zeitungsverleger (BDZV), der Welt am Sonntag.

Amazon Kindle Fire

Kindle Fire Die deutschen Verleger hoffen auf den iPad-Konkurrenten Kindle Fire.
Bild: Amazon
Amazon hatte seinen Tablet-Computer Kindle Fire am Mittwoch vorgestellt. Das Gerät kommt am 15. November zunächst nur in den USA auf den Markt. Einen Zeitplan für den internationalen Start nannte Amazon nicht. Trotzdem ist die Freude bei den deutschen Verlegern bereits groß: Nun gebe es nicht nur einen Anbieter mobiler Infrastruktur, "sondern einen zweiten starken Mitspieler", sagte Wolfgang Fürstner, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), der Zeitung. Das verbessere die Situation der Inhalteanbieter und mache sie wieder zu echten statt zu Juniorpartnern.

Der Hauptgrund für die Freude der Verleger dürfte aber bei den Nutzern nicht unbedingt Begeisterung auslösen. Apple verlangt dem Bericht zufolge von den Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen eine Beteiligung von 30 Prozent für alle Titel, die im AppStore verkauft werden. Ähnlich sehe das Geschäftsmodell auch bei Amazon aus. Allerdings bekommen die Verlage von Apple nur sehr eingeschränkt Informationen über ihre Abonnenten, wie das Blatt weiter schreibt. Nur wenn die iPad-Nutzer beim Kauf der Weitergabe ihrer Daten zustimmten, erhielten die Verlage diese Informationen, die für sie und für die Werbetreibenden wichtig sind. Der Welt am Sonntag zufolge ist Amazon bei der Weitergabe der Daten großzügiger.

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