Video-Streaming

Film-Flat: Neun Tipps rund ums Videostreaming

Videostreaming ist das neue Fernsehen - aber gibt es nicht alles bei allen Anbietern. Wir verraten Ihnen, worauf Sie bei der Wahl eines Streaming-Anbieters achten sollten.
Von dpa / Marie-Anne Winter

Video-Streaming ist das neue Fernsehen - aber welcher Anbieter ist der Richtige? Video-Streaming ist das neue Fernsehen - aber welcher Anbieter ist der Richtige?
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Die DVD-Sammlung ist selbst für eingefleischte Film- und Serienfans inzwischen ein Relikt aus der Vergangenheit. Gut abgehangene Klassiker und die neusten Blockbuster kommen heute per Flatrate aus dem Netz. Streamingdienste wie Amazon Prime, Watchever, Netflix, Sky Snap und Maxdome machen es möglich. Allerdings gibt es nicht überall jeden Titel zu sehen, und nicht jeder Dienst bietet den gleichen Service. Neun Tipps, die Verbraucher bei der Wahl der richtigen Netz-Videothek beachten sollten:

Der richtige Preis

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Für unbegrenzte Film- und Serienstreams müssen Kunden in der Regel acht bis zehn Euro pro Monat zahlen. Extras wie eine Offline-Option oder die Möglichkeit, ein Abo auf mehreren Geräten zu nutzen, kosten manchmal etwas mehr. Deutlich günstiger wird es nur bei Sky Snap und Amazon Prime, wobei Amazon Prime nur in Verbindung mit einer Jahresmitgliedschaft verfügbar ist. Manche Streamingdienste bieten neben der Flatrate auch noch Filme und Serien zum kostenpflichtigen Einzelabruf an.

Das beste Sortiment

Den einen Streaming-Anbieter mit allen Serien und Filmen gibt es nicht. Man muss als Nutzer schon sehr genau hingucken, was es wo gibt. Manche Filmklassiker und Serien-Hits sind zwar fast überall vorrätig, andere Inhalte dafür nur bei einem Anbieter. Kein Wunder: Firmen wie Amazon und Netflix sind inzwischen nicht mehr nur Streaming-Anbieter, sondern produzieren auch eigene Serien - und bieten diese exklusiv an. Einen Überblick, was wo zu sehen ist, gibt es unter www.werstreamt.es im Netz.

Nichts hält ewig

Nur weil ein Film einmal bei einem Anbieter zu sehen ist, muss das nicht für immer so bleiben. Immer wieder verschwinden Inhalte über Nacht aus dem Sortiment, warnt Georg Tryba von der Verbraucherschützer Nordrhein-Westfalen. Ärgerlich ist das vor allem bei langen Serien, die man nicht an einem Abend anschaut. Vorgewarnt wird der Zuschauer nicht, sagt Tryba: "Die Anbieter packen Sachen vielleicht in eine "Letzte Chance"-Rubrik, aber genaue Informationen gibt es meistens nicht. Das ist schon sehr kundenunfreundlich."

Nur im Original

Synchronisierte Filme und Serien sind in Deutschland selbstverständlich. Viele Fans schauen die Inhalte aber lieber im Original. Nicht jeder Streamingdienst erfüllt diesen Wunsch. Netflix hat da zurzeit die Nase vorn, Amazon Prime zieht aber langsam nach. Bei den anderen Anbietern gibt es tendenziell weniger O-Ton-Fassungen, die sich außerdem oft in einer eigenen Kategorie verstecken. Die Anbieter haben bei Serien öfter O-Ton im Angebot als bei Filmen.

Auch kostenlos im Netz?

Wer keine Lust auf rechtlichen Ärger hat, sollte von illegalen Streams lieber die Finger lassen, rät der Düsseldorfer Rechtsanwalt Michael Terhaag. "Wenn man sich anguckt, wie günstig die legalen Angebote inzwischen sind, stehen Kosten und Risiko da eigentlich in keinem Verhältnis mehr." Ob das Anschauen von Streams wirklich illegal ist, sei rechtlich zwar noch nicht endgültig geklärt. "Aber selbst bei einer unberechtigten Abmahnung müssen Sie häufig ja am Ende noch Ihren Anwalt bezahlen."

Der richtige Internetanschluss

Spaß macht das Kino aus dem Netz nur mit der richtigen Bildqualität und ohne Unterbrechungen. Dafür braucht es einen anständigen Internetzugang. 16 MBit/s sollten es schon sein. Noch mehr Bandbreite benötigen vor allem Familien oder Wohngemeinschaften, in denen mehrere Nutzer gleichzeitig aufs Internet zugreifen. Und man sollte auch daran denken, dass die Qualität der Streams leidet, wenn man parallel noch größere Dateien herunter lädt. Dazu kommt, dass einige DSL-Anbieter inzwischen auch die Geschwindigkeit der Leitung drosseln, wenn Nutzer ein bestimmtes Datenkontingent überschreiten.

Streaming auf jedem Gerät

Über den Browser lassen sich Streaming-Dienstleister auf jedem Computer ansteuern. Dazu kommen spezielle Apps für Tablets und Smartphones, Smart-TVs, Spielkonsolen sowie Mediaplayer und -sticks. Fast jeder Anbieter ist inzwischen fast überall zu finden, und die Benutzerführung ist auf jedem Gerät ähnlich. Umstellen muss sich der Nutzer beim Wechsel vom Tablet zum Fernseher also kaum. Eine Ausnahme sind Anbieter wie Amazon Prime, die ihre eigenen Geräte bevorzugen - in diesem Fall die der Kindle-Familie.

Videostreaming unterwegs

Theoretisch kann man die Dienste auch im Zug oder anderswo nutzen. In der Praxis ist das aber selten eine gute Idee. In einem offenen WLAN klappt das vielleicht noch, im Mobilfunknetz funktioniert Videostreaming dagegen nur mit guter Netzabdeckung, LTE-Tarif und -Handy und einem großen (und teuren) Daten-Paket. Wer unterwegs Filme und Serien anschauen will, sollte sich daher besser für einen Anbieter mit Offline-Modus entscheiden, mit dem sich Inhalte zum Anschauen unterwegs herunterladen lassen.

Gratis ausprobieren

Ein kostenloser Testmonat ist bei den Streamingdiensten Standard. So können potenzielle Kunden in Ruhe ausprobieren, ob Angebot und Apps zu ihnen passen. Angst vor Kostenfallen müssen sie dabei nicht haben: "Das ist tatsächlich ziemlich kundenfreundlich gestaltet", sagt Verbraucherschützer Georg Tryba. Ist der Monat vorbei, wird das Gratisangebot zwar automatisch kostenpflichtig. Die Dienste lassen sich aber in der Regel monatlich und unkompliziert kündigen. Vergessliche Tester landen also nicht in der Kostenfalle.

Wie Sie herausfinden, welche Inhalte es gerade bei welchem Anbieter gibt, erklären wir Ihnen in einer weiteren Meldung: Suchmaschinen für Online-Videotheken und Online-Dienste.

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