Vodafone Deutschland: 5G für bis zu 16 Millionen Menschen
Direkt vor der 5G-Antenne kann man ordentlich Speed erwarten.
Foto: Vodafone Deutschland
Die Techniker von Vodafone haben weitere Standorte für die neue Mobilfunk-Generation vorbereitet. Rechnerisch sei alle 20 Minuten eine neue 5G-Antenne gestartet worden oder jede Stunde wären (statistisch) 9.000 weitere Menschen per 5G erreichbar gewesen, dort, wo sie wohnen und ihren Alltag verbringen. Insgesamt stehe das 5G-Netz von Vodafone jetzt für 16 Millionen Menschen bereit, teilte man sichtlich stolz in Düsseldorf mit.
Die Zahlen sind der Idealfall
Direkt vor der 5G-Antenne kann man ordentlich Speed erwarten.
Foto: Vodafone Deutschland
Diese genannten Zahlen gelten natürlich nur unter der Voraussetzung, dass alle erreichbaren Personen einen 5G-fähigen Mobilfunkvertrag bei Vodafone nutzen (das kann auch CallYa-Prepaid mit 5G-Option sein) und ein passendes 5G-fähiges Gerät zur Hand haben.
Vodafone erklärt, dass es jetzt 5G in Metropolen, in mittelgroßen Städten und auch auf dem Land gäbe und im kommenden Jahr soll der Ausbau "ambitioniert" weiter gehen. Das ist auch dringend notwendig, weil die Telekom beim eigenen 5G-Netzausbau ein ziemlich scharfes Tempo vorgelegt hat und weit vorne liegt, was von Fachmagazinen wie Connect oder Chip bestätigt wird.
Vergangenes Jahr gestartet
Im vergangenen Jahr hatte Vodafone sein "erstes 5G-Netz in Deutschland" gestartet, vor sechs Wochen das erste 5G-Ziel erreicht. Vor allem in mittelgroßen Städten wie Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) und in ländlichen Regionen wie Köhn (Schleswig-Holstein) oder Kolbingen (Hochschwarzwald, Baden-Württemberg) ging 5G bereits an den Start, mehr als 5.000 5G-Antennen (entspricht ca. 1666 Standorte) in 800 Städten und Gemeinden seien aktiviert worden.
Der nächste 5G-Schub
„Wir bauen 5G in Metropolen, in mittleren Städten und auch auf dem Land. Und dabei kommen wir schneller voran als geplant. Nie ist ein Netz schneller gewachsen“, schwärmt Vodafone Deutschland CEO Hannes Ametsreiter. Beim 5G-Ausbau in Deutschland setze Vodafone "als einziger Anbieter" auf einen Technik-Mix aus allen drei Frequenzbereichen.
Für Städte und Industrie: High- und Mid-Band
5G im Vergleich
Grafik: Vodafone Deutschland
An den meisten Standorten – vor allem in Städten – nutzt Vodafone 5G-Frequenzen aus dem sogenannten "Mid-Band" (1,8 Gigahertz), sie erreicht einen Umkreis von bis zu drei Kilometern mit der neuen Mobilfunk-Technik und verspricht derzeit Bandbreiten von "bis zu 500 Megabit pro Sekunde". Dabei ist zu beachten, dass diese Werte von der Anzahl der Nutzer abhängen, die an diesem Ort zugleich auf das Netz zugreifen.
Ähnliche Geschwindigkeiten können an diesen Stationen jetzt auch mit LTE erreicht werden, weil Vodafone die Kapazitäten direkt für beide Netze erhöht. In den meisten Fällen kann das "doppelt so viel Bandbreite mit 5G und LTE" als bislang alleine mit LTE bedeuten.
Richtig Geschwindigkeit auf 3,6 GHz
Direkt vor dem Sendemast kann man hohe Geschwindigkeiten erreichen.
Foto: Vodafone Deutschland
Eine 5G-Station im High-Band kann heute bereits Geschwindigkeiten von bis 1.000 Megabit pro Sekunde erreichen, hat aber aufgrund der hohen Frequenz nur maximal einem Kilometer Reichweite. Beide Frequenz-Bereiche (Mid- und High-Band) werden bereits von den meisten 5G-Smartphones, die auf dem Markt verfügbar sind, unterstützt.
Vodafone hat eine Internetseite eingerichtet, wo es Informationen zu den verfügbaren 5G-Smartphones und den damit nutzbaren Frequenzbereichen gibt.
5G auf dem Land: Low-Band statt langsames DSL
Ergänzend zum 5G-Ausbau auf High- und Mid-Band nutzt Vodafone bereits an bestimmten vereinzelten Standorten schon Frequenzen im sogenannten "Low-Band" (700 Megahertz oder Band n28). Die Idee ist, Mobilfunk auf dem Land auszubauen und nervige Funklöcher zu schließen, dort wo sie noch zu häufig vorkommen. Diese Frequenzen können bis zu acht Kilometer weit reichen und noch Bandbreiten von bis zu 200 Megabit pro Sekunde bringen, mit 5G-Netz wie auch mit LTE-Netz. Möglich macht das "Dynamic Spectrum Sharing" (DSS), womit Vodafone mit einem Ausbauschritt zeitgleich das LTE- und das 5G-Netz auf dem Land verbessern will.
Vodafone will 5G im Low-Band vor allem in Regionen bauen, wo sonst nur sehr langsame DSL-Anschlüsse verfügbar sind. Damit möchte Vodafone den Kunden, die sich dafür entscheiden, zuhause in Kombination mit einem 5G-fähigen Mobilfunk-Router wie dem GigaCube 5G einen deutlich schnelleren Festnetz-Ersatz anbieten.
Wer das Glück hat, in einer bereits ausgebauten Region zu leben, kann mit "nahezu allen auf dem Markt verfügbaren Handys" die verbesserten LTE-Geschwindigkeiten nutzen, erste Smartphones empfangen hier schon das 5G-Signal, jedoch nicht alle Modelle. Man sollte regelmäßig nach Updates für das Smartphone schauen, weil dadurch neue Frequenzen und Kombinationen freigeschaltet werden können.
Der Hauptkonkurrent Telekom meldet inzwischen 99 Prozent Netzabdeckung mit LTE (4G).