Vodafone 5G: Daten-Nutzung steigt rasant
Vodafone setzt verstärkt auf 5G
Foto: Vodafone
Am 12. Juni 2019 endete die bislang längste Mobilfunk-Frequenzauktion in Deutschland. Damit wurde der Grundstein für den Start der 5G-Netze gelegt. Wenige Wochen später lieferten sich die Deutsche Telekom und Vodafone einen Wettlauf: Beide Unternehmen wollten als erste den neuen Netzstandard für Endverbraucher anbieten. Die Telekom startete zwar als erstes Unternehmen mit der Vermarktung von 5G-Tarifen. Beim Netzstart für Endverbraucher hatte aber Vodafone die Nase vorn.
Möglich wurde der frühe Netzstart von Vodafone durch Frequenzen im 3500-MHz-Bereich, die gar nicht im Rahmen der Auktion vergeben wurden. Sie gehörten einst zum Fundus von E-Plus und gingen somit an Telefónica über, als der Münchner Betreiber die E-Plus Gruppe übernommen hatte. Genutzt haben E-Plus und o2 diese Frequenzen nicht. Vodafone hat das Spektrum erworben und konnte hier mit 5G starten, noch bevor die im Rahmen der Auktion vergebenen Frequenzen fernmelderechtlich zugeordnet wurden.
Netzstart im Juli 2019
Vodafone setzt verstärkt auf 5G
Foto: Vodafone
Jetzt hat Vodafone eine Zwischenbilanz zu zwei Jahren 5G in Deutschland gezogen. Am 17. Juli 2019 wurden 25 Basisstationen im 3500-MHz-Bereich offiziell eingeschaltet. Kunden bietet der Netzbetreiber seitdem die 5G-Option an, während Smartphone-Auswahl zunächst auf zwei Modelle - von Huawei und Samsung - beschränkt war.
Im vergangenen Jahr haben Telekom und Vodafone fast zeitgleich den Start der DSS-Technologie verkündet. Damit funken LTE und 5G parallel im gleichen Frequenzspektrum. Zudem gibt es den neuen Netzstandard bei Vodafone nun auch auf 700 und 1800 MHz. So ist ein schnellerer Netzausbau möglich. 25 Millionen Menschen leben nach Vodafone-Angaben im Einzugsbereich eines 5G-Senders des Unternehmens.
5G Standalone gestartet
Ende April 2021 war Vodafone erneut Pionier: Als erster deutscher Netzbetreiber starteten die Düsseldorfer mit dem eigenständigen 5G-Netz, das ohne LTE-Technologie als "Unterbau" auskommt. Wie der Konzern weiter mitteilte, werden in den Shops mittlerweile 29 verschiedene 5G-Handymodelle von acht Herstellern verkauft. Rund 60 Prozent der verkauften Smartphones unterstützen den neuen Netzstandard.
Dabei ist gerade der Smartphone-Kauf im 5G-Zeitalter für viele Interessenten ein Frust-Faktor. Die Geräte der ersten Generation beherrschen die DSS-Technik nicht, die Modelle der zweiten Generation kommen mit einigen in den Netzen verwendeten Frequenz-Kombinationen nicht zurecht und 5G Standalone unterstützt offiziell bislang nur ein einziges Smartphone-Modell auf dem deutschen Markt.
50 Mal mehr Daten als vor einem Jahr
"Es gibt immer mehr 5G-Stationen, immer mehr 5G-Anwendungen und immer mehr 5G-Smartphones. Die neue Mobilfunk-Generation wird zunehmend alltäglich. Heute übertragen unsere 5G-Stationen jeden Tag 50 Mal mehr Daten als noch vor einem Jahr - und das obwohl Großveranstaltungen mit vielen tausenden Menschen, wo sich die Vorteile von 5G besonders stark bemerkbar machen, im vergangenen Jahr nicht stattfinden konnten", erklärt Vodafone-CTO Gerhard Mack.
Das größte Datenvolumen werde in Berlin verbraucht, gefolgt von Hamburg, Frankfurt am Main und München. Betrachtet man eine einzelne Basisstation, so ist ein Sendemast in einem Industriegebiet in Weimar führend. Zu den mehr als 10.000 5G-Antennen, die bereits in Betrieb sind, sollen im laufenden Geschäftsjahr weitere 9000 Antennen an 3000 Standorten für den neuen Netzstandard kommen. 4000 dieser zusätzlichen 5G-Antennen sind bis Ende 2021 geplant.
Vodafone-5G-Rückblick im Video
Noch deutlich kleiner fällt der bisherige 5G-Ausbau von Telefónica aus. Wie berichtet hat o2 gerade seine 1500. Antenne für den neuen Mobilfunkstandard in Betrieb genommen.