Breitband

5G Plus: Vodafone startet "Echtzeit-Netz" für alle

Voda­fone bietet das eigen­stän­dige 5G-Netz auf mehr Smart­phones und erst­mals auch auf Tablets an. Bis 2025 soll "5G Plus" bundes­weit ausge­baut sein.
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Wer 5G+ nutzen möchte, muss dazu eine eigene Option buchen, die das bislang als "5G Core Network" benannte Angebot ablöst. Neben dem etwas grif­figeren Marken­begriff 5G+ soll die Option im Mein-Voda­fone-Menü bzw. in der App auch besser auffindbar sein als bisher. Zudem entfällt nach Angaben des Konzerns die Einschrän­kung, dass Kunden mit einer MultiSIM (deren Bezeich­nung bei Voda­fone öfter wech­selt, aktuell wird das Produkt als "OneNumber" vermarktet) den verbes­serten 5G-Modus nicht nutzen können.

Für das iPhone ist eine SUCI notwendig

Die 5G+-Option bleibt kostenlos und ist wie bisher Kunden mit einem festen Vertrags­ver­hältnis vorbe­halten. An Orten, wo 5G+ nicht verfügbar ist, kann der Kunde - ein passendes Endgerät voraus­gesetzt - auch 5G Non-Stan­dalone in Kombi­nation mit LTE nutzen. Zumin­dest beim iPhone muss der Kunde aber eine "SUCI" (= Subscrip­tion Conce­aled Iden­tifier, das ist die aktu­ellste Form der verschlüs­selten 5G-SIM, mikro­sko­pisch feiner Aufdruck "5G") oder ein eSIM-Profil nutzen. Ansonsten ist die Verbin­dung mit dem 5G-Plus-Netz nicht möglich.

Wer noch keine passende SUCI-SIM besitzt, soll bei der Buchung der Option einen Hinweis erhalten, sodass die Karte ausge­tauscht werden muss.

Das bietet 5G+

Neben den geringen Latenz­zeiten soll 5G+ auch den Smart­phone-Akku schonen. Gegen­über der bisher übli­chen Kombi­nation aus LTE und 5G sei 5G-Stan­dalone um bis zu 20 Prozent strom­spa­render. Damit müsse der Akku nicht mehr so oft wie bisher aufge­laden werden. Dazu kommt, zehnmal so viele Geräte als bisher vernetzen zu können. Voda­fone spricht von einer Million Geräte pro Quadrat­kilo­meter. Vodafone-Netzchef Guido Weissbrich im virtuellen Pressegespräch Vodafone-Netzchef Guido Weissbrich im virtuellen Pressegespräch
Screenshot: teltariif.de
Voda­fone-Chef Hannes Amets­reiter bezeichnet das "voll­stän­dige 5G" als "Game­changer für unsere Indus­trie" und als "digi­talen Schlüssel für den künf­tigen Wohn­stand unserer Gesell­schaft". Für die Indus­trie spielt auch die mit dem eigen­stän­digen 5G-Netz gege­bene Möglich­keit des Network Slicing eine wich­tige Rolle. Das heißt, die Netz­betreiber können Unter­nehmen beispiels­weise eine bestimmte Band­breite garan­tieren.

Bundes­weite Verfüg­bar­keit bis 2025 ange­strebt

Aktuell hat Voda­fone nach eigenen Angaben etwa 4000 Antennen an rund 1000 Stand­orten für 5G Plus in Betrieb. Damit versorgt das Unter­nehmen rund zehn Millionen Kunden, während 5G Non-Stan­dalone im Voda­fone-Netz den Angaben des Konzerns zufolge für rund 45 Millionen Menschen zur Verfü­gung steht.

Beim weiteren Ausbau-Prozess will Voda­fone an jeder 5G-Station auch 5G+ frei­schalten. Bis 2025 soll das "Echt­zeit-Netz" von Voda­fone "für fast alle Menschen in Deutsch­land zuhause verfügbar" sein, wie die Tele­fon­gesell­schaft selbst­bewusst mitteilte. Dieses Ziel hat Voda­fone - wie auch Telekom und Telefónica - aber selbst für LTE bis heute nicht erreicht, denn auch im 4G-Netz gibt es nach wie vor Lücken.

In einer weiteren Meldung erfahren Sie, wo Voda­fone, Telekom und Telefónica zuletzt Funk­löcher geschlossen haben.

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