VoLTE im Roaming: Das ist der aktuelle Stand
Ein für die Nutzung des LTE-Mobilfunkstandards geeignetes Smartphone ist heutzutage Standard. Spätestens mit der Abschaltung der UMTS-Netze dürften die letzten Handy-Oldtimer in Rente geschickt worden sein, die nur 2G und 3G, nicht aber den 4G-Standard unterstützen. Ansonsten ist ein schneller Internet-Zugang nämlich allenfalls über WLAN-Hotspots, nicht aber im Mobilfunknetz möglich.
Als LTE eingeführt wurde, diente der Netzstandard zunächst nur für den mobilen Internet-Zugang. Für Telefonate schalteten die Mobiltelefone automatisch ins GSM- oder UMTS-Netz um. Dadurch dauerte der Rufaufbau geringfügig länger. Zudem kam die Verbindung nicht immer zuverlässig zustande. So konnte dieses Circuit Switched Fallback (CSFB) genannte Verfahren nur eine Notlösung sein.
Nach 4G für den schnellen mobilen Internet-Zugang kam demnach Voice over LTE (VoLTE), also die Telefonie im 4G-Netz. Die Einführung dauerte eine Weile. Mittlerweile kann aber fast jeder Mobilfunk-Nutzer im Heimatnetz seines Providers über VoLTE telefonieren. Da spielt es keine Rolle, ob ein Laufzeitvertrag oder eine Prepaidkarte genutzt wird oder ob der Anwender einen Handy-Anschluss vom Discounter hat.
Jenseits der Grenze ist alles anderes
Überblick zu VoLTE im Roaming
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Wir haben bei den derzeit drei deutschen Mobilfunk-Netzbetreibern nachgefragt, inwieweit Kunden auch im International Roaming die Möglichkeit haben, über das LTE-Netz zu telefonieren. Das Ergebnis überrascht. Während VoLTE im Heimatnetz des jeweiligen Providers mittlerweile Standard ist, ist die Telefonie im 4G-Netz derzeit noch die Ausnahme, wenn das Smartphone in einem anderen Mobilfunknetz - etwa im Ausland - eingebucht ist.
Vor allem auf Auslandsreisen kommt demnach überwiegend weiterhin die CSFB-Technik zum Einsatz. Das heißt, das Smartphone ist für die mobile Internet-Nutzung standardmäßig im 4G-Netz eingebucht - je nach Roaming-Abkommen und Verfügbarkeit am Aufenthaltsort ggf. auch mit 5G-Erweiterung. Wird ein Telefonat aufgebaut, so schaltet das Handy automatisch auf GSM oder UMTS um. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine eingehende oder abgehende Verbindung handelt.
Dieses Verfahren funktioniert allerdings so lange, wie der Betreiber, in dessen Netz das Mobiltelefon eingebucht ist, ein GSM- oder UMTS-Netz anbietet - und zumindest einer der Netzstandards am Aufenthaltsort des Kunden verfügbar ist. Swisscom in der Schweiz hat - anders als die deutschen Netzbetreiber - GSM anstelle von UMTS abgeschaltet. Bei AT&T und T-Mobile in den USA sieht das genauso aus, und zumindest in den Vereinigten Staaten stehen auch die 3G-Netze zur Disposition.
Auf Seite 2 lesen Sie, in welchen ausländischen Netzen für welche deutschen Kunden das VoLTE Roaming bereits nutzbar ist.