Ausland

VoLTE im Roaming: Das ist der aktu­elle Stand

Das Tele­fonieren im LTE-Netz ist mitt­ler­weile Stan­dard. Doch wie sieht es im Ausland aus? Wir haben die Netz­betreiber nach dem aktu­ellen Stand zu VoLTE Roaming befragt.
Von / Christian Bekker

Ein für die Nutzung des LTE-Mobil­funk­stan­dards geeig­netes Smart­phone ist heut­zutage Stan­dard. Spätes­tens mit der Abschal­tung der UMTS-Netze dürften die letzten Handy-Oldtimer in Rente geschickt worden sein, die nur 2G und 3G, nicht aber den 4G-Stan­dard unter­stützen. Ansonsten ist ein schneller Internet-Zugang nämlich allen­falls über WLAN-Hotspots, nicht aber im Mobil­funk­netz möglich.

Als LTE einge­führt wurde, diente der Netz­stan­dard zunächst nur für den mobilen Internet-Zugang. Für Tele­fonate schal­teten die Mobil­tele­fone auto­matisch ins GSM- oder UMTS-Netz um. Dadurch dauerte der Rufaufbau gering­fügig länger. Zudem kam die Verbin­dung nicht immer zuver­lässig zustande. So konnte dieses Circuit Swit­ched Fall­back (CSFB) genannte Verfahren nur eine Notlö­sung sein.

Nach 4G für den schnellen mobilen Internet-Zugang kam demnach Voice over LTE (VoLTE), also die Tele­fonie im 4G-Netz. Die Einfüh­rung dauerte eine Weile. Mitt­ler­weile kann aber fast jeder Mobil­funk-Nutzer im Heimat­netz seines Provi­ders über VoLTE tele­fonieren. Da spielt es keine Rolle, ob ein Lauf­zeit­ver­trag oder eine Prepaid­karte genutzt wird oder ob der Anwender einen Handy-Anschluss vom Discounter hat.

Jenseits der Grenze ist alles anderes

Überblick zu VoLTE im Roaming Überblick zu VoLTE im Roaming
Foto. Image licensed by Ingram Image, Montage: teltarif.de
Wir haben bei den derzeit drei deut­schen Mobil­funk-Netz­betrei­bern nach­gefragt, inwie­weit Kunden auch im Inter­national Roaming die Möglich­keit haben, über das LTE-Netz zu tele­fonieren. Das Ergebnis über­rascht. Während VoLTE im Heimat­netz des jewei­ligen Provi­ders mitt­ler­weile Stan­dard ist, ist die Tele­fonie im 4G-Netz derzeit noch die Ausnahme, wenn das Smart­phone in einem anderen Mobil­funk­netz - etwa im Ausland - einge­bucht ist.

Vor allem auf Auslands­reisen kommt demnach über­wie­gend weiterhin die CSFB-Technik zum Einsatz. Das heißt, das Smart­phone ist für die mobile Internet-Nutzung stan­dard­mäßig im 4G-Netz einge­bucht - je nach Roaming-Abkommen und Verfüg­bar­keit am Aufent­haltsort ggf. auch mit 5G-Erwei­terung. Wird ein Tele­fonat aufge­baut, so schaltet das Handy auto­matisch auf GSM oder UMTS um. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine einge­hende oder abge­hende Verbin­dung handelt.

Dieses Verfahren funk­tio­niert aller­dings so lange, wie der Betreiber, in dessen Netz das Mobil­telefon einge­bucht ist, ein GSM- oder UMTS-Netz anbietet - und zumin­dest einer der Netz­stan­dards am Aufent­haltsort des Kunden verfügbar ist. Swisscom in der Schweiz hat - anders als die deut­schen Netz­betreiber - GSM anstelle von UMTS abge­schaltet. Bei AT&T und T-Mobile in den USA sieht das genauso aus, und zumin­dest in den Verei­nigten Staaten stehen auch die 3G-Netze zur Dispo­sition.

Auf Seite 2 lesen Sie, in welchen auslän­dischen Netzen für welche deut­schen Kunden das VoLTE Roaming bereits nutzbar ist.

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