WhatsApp: Sprachchats als Text & Backup-Verschlüsselung
WhatsApp: Auch Backups werden verschlüsselt
Foto: WhatsApp / Montage: teltarif.de
Wenn WhatsApp neue Funktionen ankündigt, sind diese meist fertig entwickelt und erscheinen beim nächsten Update des Messengers. Oft kocht es aber schon viele Monate vorher fleißig in der Gerüchteküche - was den Schluss nahelegt, dass manchmal von der ersten Idee bis zur finalen Umsetzung einer neuen Funktion bei WhatsApp viel Zeit vergeht.
Immerhin nimmt sich Facebook bei der WhatsApp-Weiterentwicklung die Wünsche der Nutzer zum Teil zu Herzen. Denn es bringt beispielsweise wenig, wenn die Chat-Kommunikation Ende-zu-Ende-verschlüsselt ist, das gesamte Backup der Chats dann aber in der iCloud oder auf Google Drive völlig unverschlüsselt abgelegt wird.
So funktioniert die Backup-Verschlüsselung
WhatsApp: Auch Backups werden verschlüsselt
Foto: WhatsApp / Montage: teltarif.de
In einem Blogeintrag beschreibt Facebook die Arbeit an der Backup-Verschlüsselung für WhatsApp. Man betont, nach wie vor keinen Zugriff auf die Backups in Google Drive oder iCloud zu haben. Mit der neuen Funktion will der Dienst aber ausschließen, dass möglicherweise Google oder Apple darauf Zugriff haben.
Um Ende-zu-Ende-verschlüsselte-Backups zu ermöglichen, hat Facebook nach eigenen Angaben ein neues System zur Speicherung von Schlüsseln entwickelt, das sowohl mit iOS als auch mit Android funktionieren soll. Wenn die verschlüsselten Backups aktiviert sind, werden diese mit einem eindeutigen, zufällig generierten Key verschlüsselt.
Die Benutzer können den Schlüssel dann manuell oder mit einem Benutzerkennwort sichern. Wenn sich jemand für ein Passwort entscheidet, wird der Schlüssel in einem Backup Key Vault gespeichert, der auf einer Komponente basiert, die als Hardware-Sicherheitsmodul (HSM) bezeichnet wird - spezialisierte, sichere Hardware, die zum sicheren Speichern von Schlüsseln verwendet werden kann. Wenn der Kontoinhaber Zugriff auf sein Backup benötigt, kann er mit seinem Schlüssel darauf zugreifen oder sein persönliches Passwort verwenden, um seinen Schlüssel aus dem HSM-basierten Backup Key Vault abzurufen und sein Backup zu entschlüsseln.
Der HSM-basierte Backup Key Vault hat die Aufgabe, Versuche zur Passwortüberprüfung durchzusetzen und den Schlüssel nach einer begrenzten Anzahl erfolgloser Zugriffsversuche dauerhaft unzugänglich zu machen. Diese Sicherheitsmaßnahmen bieten Schutz vor Brute-Force-Attacken, den Schlüssel abzurufen. WhatsApp weiß nur, dass im HSM ein Schlüssel vorhanden ist. Es wird den Schlüssel nach eigenen Angaben selbst nicht kennen.
Textumwandlung von Sprachnachrichten im Vorab-Test
Das Portal WABetaInfo hatte bereits vor vier Monaten über die Möglichkeit berichtet, eine Transkription Ihrer Sprachnachrichten mit einer Drittanbieter-App auf WhatsApp für Android zu erhalten. Bisher wurde dafür eine externe App benötigt, da WhatsApp diese Funktion nicht unterstützt. Das soll sich nun ändern: WhatsApp arbeitet offenbar selbst an der Transkription von Sprachnachrichten.
Die Nachrichten sollen dazu nicht an den WhatsApp- oder Facebook-Server gesendet werden, um die Transkription zu erhalten, aber Apple stellt sie offenbar zur Verfügung. Die Sprachnachricht soll Apple auch dabei helfen, seine Spracherkennungstechnologie zu verbessern. Das soll jedoch nicht direkt mit der Identität des Nutzers verknüpft werden.
Die Transkriptions-Funktion soll optional sein, aber wenn der Nutzer sich dazu entscheidet, eine Nachricht zu transkribieren, ist eine besondere Erlaubnis erforderlich. Nachdem der Nutzer die Erlaubnis gegeben hat, kann er den Transkriptionsdienst ausprobieren und einen neuen Abschnitt "Transkript" öffnen, in dem er auch zu einem bestimmten Zeitstempel springen kann.
Wenn eine Nachricht zum ersten Mal transkribiert wird, wird deren Transkription lokal in der WhatsApp-Datenbank gespeichert, sodass sie nicht erneut transkribiert werden muss, wenn der Anwender seine Transkription später sehen möchte. Es gibt allerdings noch keine Informationen zur Verfügbarkeit von Transkriptionen für Android. Unter iOS jedenfalls befindet sich die Funktion in der Entwicklung, daher wird sie voraussichtlich in einem zukünftigen Update für Betatester veröffentlicht.
WhatsApp testet derzeit die Chat-Mitnahme von Android-Smartphones zum Apple iPhone. Der umgekehrte Weg ist zu Samsung-Smartphones bereits möglich.