Windows 10 droht Fragmentierung
Muss sich Microsoft mit einer Fragmentierung von Windows 10 auseinandersetzen?
Bild/Logo: Microsoft, Grafik/Montage: teltarif.de
Vor etwa zwei Jahren hat Microsoft mit Windows 10 sein aktuelles Betriebssystem veröffentlicht, welches als Windows-as-a-Service angeboten wird. Das bedeutet, dass es keinen klassischen Nachfolger mehr gibt, sondern das Betriebssystem mit ständigen Feature-Updates aktuell gehalten wird.
Mittlerweile scheint ein Rhythmus von einem halben Jahr sich durchzusetzen und dahingehend sind die jüngsten Statistiken von AdDuplex zum Fall Creators Update durchaus interessant. Schließlich wollte Microsoft die Verteilung optimieren und erste Zahlen scheinen das Vorhaben zu bestätigen.
Hohe Akzeptanz
Muss sich Microsoft mit einer Fragmentierung von Windows 10 auseinandersetzen?
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Laut den von AdDuplex erhobenen Zahlen ist das Fall Creators Update bisher auf knapp 5,3 Prozent aller Update-berechtigten Geräte installiert worden. Wirklich aussagekräftig werden die Zahlen nach der zweiten Woche, wenn ein besserer Vergleich zur Vorgängerversion hergestellt werden kann. So konnte das im April veröffentlichte Creators Update zwei Wochen nach seiner Veröffentlichung 9,8 Prozent an Installationen vorweisen. Insofern sind die von AdDuplex veröffentlichten Zahlen noch nicht aussagekräftig genug, da das Fall Creators Update noch keine zwei Wochen lang verfügbar ist.
Idealerweise sollte der Vergleich zur Verteilung allerdings nach dem ersten Monat durchgeführt werden, denn erst dann wird sich zeigen, ob Microsofts Strategie mit der verringerten Update-Größe für eine schnellere Verteilung tatsächlich auszahlt.
Laut AdDuplex hat das Creators Update aktuell gesehen mit 74,6 Prozent erwartungsgemäß den größten Anteil der im Umlauf befindlichen Versionen von Windows 10. Direkt danach folgt mit 17,3 Prozent das Anniversary Update zum einjährigen Geburtstag von Windows 10 auf dem zweiten Platz, während mit 5,3 Prozent das Fall Creators Update immerhin auf den dritten Rang kommt.
Erhoben wurden die Zahlen bis einschließlich den 24. Oktober, wie AdDuplex angibt.
Die aktuellen Marktanteile von Windows 10 und den einzelnen Versionen
Bild: AdDuplex
Fragmentierung bei Windows 10?
Allerdings zeigt der Vergleich mit früheren Statistiken zur Update-Schnelligkeit von Microsoft auch einen ersten Schwachpunkt am Modell von Windows-as-a-Service. Denn auch wenn die fast 75 Prozent des Creators Update (Windows 10 Version 1704) als direkten Vorgänger zum Fall Creators Update (Windows 10 Version 1709) löblich sind, sah es beim Wechsel eine Generation vorher noch anders aus. Da konnte das Anniversary Update (Windows 10 Version 1611) eine Verbreitung von gut 92 Prozent vorweisen.
Selbst wenn die ersten zwei Versionen (1507 und 1511) von Windows 10 zusammengefasst werden, sind laut den Statistiken aktuell 6 Varianten unterwegs, einschließlich den Redstone4-Builds im Windows Insider Program - Tendenz im Halbjahresrhythmus steigend. Und da Microsoft den Rhythmus mit den halbjährlichen Feature-Updates wohl beibehalten will, wird sich das Problem auf Dauer gesehen weiter verschärfen. Überhaupt steht die Frage im Raum, wie lange Microsoft diese Strategie aufrechterhalten kann, was den Umfang an neuen Funktionen für die einzelnen Feature-Updates anbelangt.
Denn eines darf auch nicht vergessen werden: Zwar existiert nur ein Windows 10 als Betriebssystem, aber jedes einzelne Feature-Update wird als eigene Version mit eigenen Support-Zeiträumen betrachtet. So werden zum Beispiel die Versionen 1507 und 1511 offiziell nicht mehr mit neuen Sicherheitsupdates versorgt.
Lesen Sie in einer weiteren Meldung, welche Neuerungen Microsoft mit dem Fall Creators Update verteilt.