Lücke

Sicherheitslücke: SMS kann Windows Phone lahmlegen

Abhilfe schafft vorerst nur ein Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen
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Sicherheitslücke beim Windows Phone Sicherheitslücke beim Windows Phone
Montage: teltarif
Das Windows-Phone-Betriebssystem von Microsoft ist nahezu ähnlich geschlossen wie die iOS-Firmware des Konkurrenten Apple. Im Gegensatz zu Android-Smartphones oder Blackberrys lassen sich beispielsweise zusätzliche Anwendungen nur aus dem jeweils offiziellen Appstore installieren. Dafür werden Apps nur nach Prüfung durch den Plattform-Betreiber zugelassen.

Sicherheitslücke beim Windows Phone Sicherheitslücke beim Windows Phone
Montage: teltarif
Dennoch hat das Onlinemagazin Winrumors [Link entfernt] nun eine Schwachstelle in der aktuellen Version 7.5 des Windows-Phone-Betriebssystems gefunden, die auch den Codenamen Mango trägt. Diese betrifft nicht mögliche Apps mit Schadsoftware, wie sie gelegentlich im Android Market auftaucht. Vielmehr ist es durch speziell präparierte SMS-Mitteilungen möglich, Smartphones, die auf der Microsoft-Firmware basieren, in Teilen lahmzulegen.

Wie es im Bericht heißt, genügt es, eine Kurzmitteilung mit einer bestimmten, allerdings recht langen Zeichenfolge, an ein Windows Phone zu schicken, um die Funktionalität des Geräts deutlich zu beeinträchtigen. Hat das Handy die SMS empfangen, so startet es automatisch neu. Danach lässt sich der Messaging-Hub, über den neben SMS-Nachrichten auch Instant Messages über den Windows Live Messenger und den Facebook-Chat austauschen lassen.

Auch Facebook-Nachrichten können Reboot auslösen

Sofern der Nutzer des Windows Phone einen Facebook-Kontakt als Kachel auf der Startseite des Telefons eingerichtet hat, kann der Reboot auch dadurch ausgelöst werden, dass die betreffende Person die schädliche Zeichenfolge via Facebook übermittelt. Nach dem Neustart des Telefons muss der Nutzer die Kachel löschen, bevor das Posting dort erneut geladen wird und erscheint. Ansonsten wird der ungewollte Reboot erneut ausgeführt.

Nach Angaben von Winrumors trat der Effekt im Test mit verschiedenen Windows-Phone-Modellen auf. Daher liegt die Vermutung nahe, dass es sich um kein gerätespezifisches Problem, sondern um einen Software-Fehler handelt. Einzige Lösung für betroffene Smartphone-Besitzer ist bislang das Zurücksetzen des Telefons auf die Werkseinstellungen. Danach muss das Gerät allerdings komplett neu eingerichtet werden.

Winrumors will den schädlichen Code nicht veröffentlichen, so dass zumindest die Hoffnung bleibt, dass sich die Schwachstelle nicht weiter verbreitet. Das Portal hat nach eigenen Angaben auch Microsoft involviert. Nun bleibt abzuwarten, wann und in welcher Form der Software-Konzern das Problem behebt. Wahrscheinlich ist ein baldiges Software-Update, das über die Zune-Software am Windows-PC bzw. über den Windows Phone Connector am Mac installiert werden muss.

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