United Internet: 1&1 Drillisch beschert Umsatzplus
Firmenchef Ralph Dommermuth blickt verhalten optimistisch in die Zukunft.
Foto: Picture Alliance / dpa
Im regelmäßigen Reigen der Bekanntgabe von aktuellen Wirtschaftszahlen hat sich heute der Telekommunikations-Konzern United Internet zu Wort gemeldet. Das Unternehmen mit Sitz in Montabaur (Rheinland-Pfalz) und Maintal (Hessen) hat Umsatz und operatives Ergebnis zum Jahresauftakt wie erwartet gesteigert und bleibt aber bei seinen Jahreszielen "unter Vorbehalt".
Leichter Zuwachs
Firmenchef Ralph Dommermuth blickt verhalten optimistisch in die Zukunft.
Foto: Picture Alliance / dpa
Dank gut laufender Service-Geschäfte bei seiner weiter weitgehend geheimnisumwitterten Telekommunikationstochter "1&1 Drillisch" legten die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr konzernweit um vier Prozent auf 1,33 Milliarden Euro zu, wie der im Aktienindex MDax gelistete Konzern heute in Montabaur mitteilte.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) blieb dagegen bei etwas über 300 Millionen Euro fast unverändert. Bereinigt um Sondereffekte, wie etwa einmalige Aufwendungen aus Integrationsprojekten und den vorgesehenen oder schon aufgelaufenen Kosten für den 5G-Netzaufbau wäre das Ergebnis um gut vier Prozent gestiegen.
Geschäftsjahr soll auf Vorjahresniveau bleiben
Das Management um Konzernchef Ralph Dommermuth will Umsatz und Ergebnis bei United Internet und Drillisch im laufenden Geschäftsjahr weiterhin auf Vorjahresniveau halten. Diese Prognose sei allerdings mit Unsicherheiten behaftet, hieß es. Der Konzern werde daher in den nächsten Wochen und Monaten die Auswirkungen der Covid-19-Krise auf die Geschäftsentwicklung analysieren und plant im Rahmen der Halbjahresberichterstattung 2020 eine Konkretisierung seiner Prognose.
Weiter rätseln um Netzausbau und Roaming-Verhandlungen
Bekanntlich hatte 1&1-Drillisch bei der "5G-Versteigerung" mitgeboten und verhandelt derzeit in aller Stille mit allen deutschen Netzbetreibern über die Möglichkeiten eines "National Roaming". Da 1&1-Drillisch ein eigenes 5G-Only-Netz aus dem Nichts aufbauen muss, wäre die Abdeckung am Anfang nicht gegeben. Also sollen die Funklöcher mit National Roaming "überbrückt" werden. Durch Regulierungsauflagen der EU anlässlich der Fusion von E-Plus und Telefónica-o2 kann 1&1-Drillisch bestimmte Frequenz- Netzkontingente von o2 nutzen.
Aktuell verkauft 1&1-Drillisch überwiegend SIM-Karten im Netz von o2, hat aber auch noch Angebote im Netz von Vodafone ("D-Netz") im Angebot. Von Produkten im Netz der Telekom hatte sich Drillisch vor einigen Jahren im Streit getrennt.