Kameratest

Xiaomi Mi 10 Pro: High-End aus China im Kameratest

Das Mi 10 Pro posi­tio­niert sich als Xiaomis Ober­klasse. Das macht sich nicht nur am Preis, sondern auch an der modernen Ausstat­tung wie der 108-Mega­pixel-Quad­ka­mera bemerkbar. Die haben wir einem Praxis-Test unter­zogen.
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Xiaomi ist vor allem im Mittel­klasse-Segment vertreten, stattet seine vergleichs­weise güns­tigen Modelle mit zahl­rei­chen Premium-Features aus. Mit dem Mi 10 Pro stellt der Smart­phone-Hersteller aus China ein Modell vor, das sich direkt mit Ober­klasse-Vertre­tern aus den Häusern Samsung, Apple und Huawei anlegen will. Nach UVP kostet es rund 1000 Euro, eine stolze Summe, für die man einiges erwarten darf.

Das Xiaomi Mi 10 Pro kann mit vielen starken Specs, edler Premium-Optik, einem sehr hellen Display sowie schnellem Laden mit über­durch­schnitt­li­cher Ausgangs­leis­tung punkten und präsen­tiert sich mit einer Giga-Auflö­sung der Quad­ka­mera.

Im nach­fol­genden Test­be­richt haben wir uns speziell dem Kame­ra­system gewidmet und geprüft, was das Setup auf der Linse hat.

Xiaomi Mi 10 Pro: Quad­ka­mera im Test

Dominanter Hinweis auf den 108-Megapixel-Sensor Dominanter Hinweis auf den 108-Megapixel-Sensor
Bild: teltarif.de
108-Mega­pixel-Haupt­ka­mera, OIS, zehn­fa­cher, opti­scher Hybrid-Zoom, 50-facher Digi­tal­zoom und eine 20-Mega­pixel-Ultra­weit­winkel-Kamera klingen nach Benutz-mich-ich-kann-was. Die Giga-Auflö­sung hatte Xiaomi bereits im Vorjahres-Modell Mi Note 10 inte­griert, Hersteller wie Samsung zogen mit Modellen wie dem Galaxy S20 Ultra und dem brand­ak­tu­ellen Note 20 Ultra nach.

Xiaomi Mi 10 Pro

Über den Mehr­wert dieser Sensoren im Smart­phone-Kamera-Bereich lässt sich streiten. Wir haben mit der Quad­ka­mera des Xiaomi Mi 10 Pro verschie­dene Aufnahmen im Test­labor und auf den Straßen des tropi­schen Berlin-Frie­denaus gemacht.

Bei guten Licht­ver­hält­nissen ist die Labor-Aufnahme auf den ersten Blick unauf­fällig, weil die Gesamt­dar­stel­lung mit einer natür­li­chen Farb­wie­der­gabe punkten kann. Auf den zweiten Blick fällt jedoch auf, dass die Aufnahme insge­samt etwas dunkel erscheint, was insbe­son­dere bei der Wieder­gabe von Details - wie den Blüten­stän­geln und den Blüten der Test-Rose - sichtbar wird. Quadkamera im Split-Setup Quadkamera im Split-Setup
Bild: teltarif.de
Das Ergebnis bei schlechtem Licht ist ansehn­lich. Alle Farben lassen sich gut erkennen, vor allem lassen sich die dunklen braun und schwarz problemlos aufgrund der ausrei­chenden Gesamt­hel­lig­keit vonein­ander unter­scheiden. Zuneh­mendes Bild­rau­schen bei schlechtem Licht ist normal, was aber wiederum der Detail­dar­stel­lung schadet. Die Blüten­stängel sind ein Beispiel dafür, dass oft diese Detail­dar­stel­lung leidet. Im Falle des Ergeb­nisses der Mi-10-Pro-Kamera sind diese zwar nicht gänz­lich als einzelne zu erkennen, immerhin werden sie aber nicht voll­ständig verschluckt.

Die Kamera-App bietet einen eigenen Nacht­modus. Der macht auch das, was er soll: Hellig­keit und Kontrast erhöhen. Der Nacht­modus des Xiaomi Mi 10 Pro macht die Darstel­lung bei schlechtem Licht insge­samt wärmer, während sie ohne den akti­vierten Modus etwas kälter wirkt. Schön ist, dass die Details der Blüten­stängel im Nacht­modus besser zur Geltung kommen. Insge­samt gefällt uns die Aufnahme im Stan­dard-Modus aber besser, weil die Farb­dar­stel­lung natür­li­cher wirkt. Die Aufnahmen, die wir mit der Kamera des Xiaomi Mi 10 Pro im Test­labor gemacht haben, können Sie sich nach­fol­gend anschauen.

Haupt­ka­mera: Labor-Aufnahmen

Die 20-Mega­pixel-Selfie­ka­mera ist als links­sei­tiges Punch-Hole ins Display gestanzt worden. Auch dessen Quali­täten haben wir im Labor unter­sucht. Bei gutem Licht ist das Ergebnis grund­sätz­lich in Ordnung. Die Farb-Wieder­gabe könnte für unseren Geschmack aber etwas kräf­tiger sein, das Test-Objekt erscheint leicht blass. Mit dem richtigen Hintergrund-Bild wird das Selfie-Punch-Hole unsichtbar Mit dem richtigen Hintergrund-Bild wird das Selfie-Punch-Hole unsichtbar
Bild: teltarif.de
Bei schlechtem Licht ist die Farb­wie­der­gabe getreuer und inten­siver, was uns entspre­chend besser gefällt. Aller­dings schafft es auch die Front­ka­mera des Xiaomi Mi 10 Pro nicht, das Objekt vom dunklen Hinter­grund zu trennen, weil dafür die ausrei­chende Ausleuch­tung fehlt. Die Labor-Aufnahmen, die wir mit der Selfie­ka­mera des Xiaomi Mi 10 Pro gemacht haben, können Sie sich nach­fol­gend anschauen.

Selfie­ka­mera: Labor-Aufnahmen

Neben den Labor-Aufnahmen haben wir die Quali­täten der Kamera auch unter freiem Himmel auspro­biert. Wir haben verschie­dene Modi in der Kamera-App gewählt und den Auslöser betä­tigt. Alle Aufnahmen haben wir im 16:9-Format gemacht. Die Aufnahme im 108-Mega­pixel-Modus ist nur im 4:3-Format möglich.

Smart­phone-Kamera-Knipser, die Wert auf mehr Details in ihren Bildern legen, können diesen Modus auspro­bieren. Auf dem Smart­phone-Display selbst sind Unter­schiede zwischen dem Stan­dard-Modus und dem 108-Mega­pixel-Modus jedoch kaum zu erkennen. Um einen mögli­chen Mehr­wert dieser Einstel­lung sichtbar zu machen, können Bild­be­reiche manuell vergrö­ßert werden. Wir haben das an einem Beispiel gemacht, und einen vergrö­ßerten Bereich der Stan­dard-Aufnahme neben einen vergrö­ßerten Bereich der 108-Mega­pixel-Aufnahme posi­tio­niert. Xiaomi Mi 10 Pro: Standard-Modus vs. 108-Megapixel-Modus Xiaomi Mi 10 Pro: Standard-Modus vs. 108-Megapixel-Modus
Bild: teltarif.de
Der Vergleich zeigt: Im Xiaomi Mi 10 Pro kann der Modus für mehr Details, einen höheren Kontrast und eine insge­samt höhere Schärfe sorgen. Wer darauf aller­dings keinen großen Wert legt, kann getrost auf den 108-Mega­pixel-Modus verzichten. Die Bild­datei ist im 108-Mega­pixel-Modus auch deut­lich größer als im Stan­dard-Modus. So ist das von uns gemachte Bild in der Stan­dard-Aufnahme rund 7,5 MB groß, die Aufnahme im 108-Mega­pixel-Modus benö­tigt über 20 MB.

Darüber hinaus haben wir verschie­dene Zoom­stufen auspro­biert. Bis zu 10-fach sieht das Ergebnis noch richtig gut und vor allem kontrast­reich aus. Ab höheren Zoom­stufen wird es jedoch nicht nur schwerer, das Smart­phone mit der Hand auf das gewünschte Objekt zu fokus­sieren, sondern die Schärfe der von uns gemachten Bilder leidet deut­lich. Die Uhrzeit, die auf der Kirch­turmuhr ange­zeigt wird, lässt sich bei 50-fachem Zoom aber noch ganz gut erkennen. Die Bilder, die wir außer­halb des Test­la­bors mit der Kamera des Xiaomi Mi 10 Pro gemacht haben, können Sie sich nach­fol­gend anschauen.

Haupt­ka­mera: Außen­auf­nahmen

Fazit des Kame­ra­tests

Die Haupt­ka­mera des Xiaomi Mi 10 Pro macht gute Bilder. Aus den Socken gehauen haben uns die Ergeb­nisse aller­dings nicht. Hier und da ist noch Luft nach oben. Die Labor-Fotos, die wir bei schlechtem Licht gemacht haben, können sich auch ohne akti­vierten Nacht­modus sehen lassen. Die Bilder der Front­ka­mera könnten bei ausrei­chendem Licht gut und gerne kräf­tiger sein. Käufer des Xiaomi Mi 10 Pro werden insge­samt aber kein Smart­phone mit schlechter Kamera bekommen, solider Durch­schnitt trifft es ganz gut.

Abseits des Kame­ra­sys­tems kann das Xiaomi Mi 10 Pro mit einer sehr guten Gesamt­per­for­mance, einem guten Stereo­laut­spre­cher­system sowie einem sehr hellen Display punkten. Leider ist das 5G-Smart­phone nicht Dual-SIM-fähig und auch der interne Spei­cher ist nicht erwei­terbar. Alle Daten, die Test­note sowie die Bewer­tung mit Pro und Contra zum Xiaomi Mi 10 Pro können Sie sich im Daten­blatt zum Gerät anschauen.

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