Unbegrenzt lesen

Zeitschriften-Flat Readly in Deutschland: Für und Wider des Abo-Dienstes

Der aus Schweden stammende Abo-Dienst Readly startet in Deutschland. Die Zeit­schriften-Flatrate kostet monat­lich 9,99 Euro und bietet Zugriff auf Zeit­schriften verschiedener Verlage und Genres digital im PDF-Format. Wir nennen das Für und Wider des neuen Angebotes.
Von Rita Deutschbein

Zeitschriften-Flatrate Readly startet in Deutschland: Für & Wider des Abo-Dienstes Readly startet in Deutschland
Screenshot: teltarif.de via readly
Mit Readly startet heute ein weiteres Abo-Modell in Deutschland. Der aus Schweden stammende und Ende 2012 gegründete Dienst bietet zum Preis von monatlich 9,99 Euro unbegrenzten Zugriff auf Zeitschriften verschiedener Verlage und Genres. Der Lesestoff wird digital im PDF-Format zur Verfügung gestellt und kann auf Geräten mit iOS, Android, Windows 8 oder dem Kindle Fire gelesen werden. Bislang war Readly lediglich Nutzern aus Schweden, Großbritannien und den USA zugänglich.

Zeitschriften-Flatrate Readly startet in Deutschland: Für & Wider des Abo-Dienstes Readly startet in Deutschland
Screenshot: teltarif.de via readly
Wie das Handelsblatt in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, sind in den drei Märkten, in denen Readly bislang seinen Dienst angeboten hat, insgesamt 8 487 Ausgaben von 678 Magazinen verfügbar. In Deutschland haben zum Start unter anderem die Bauer Media Group ("Bravo", "TV Movie"), die Funk-Mediengruppe ("Hörzu", "Bild der Frau"), die International Data Group IDG ("Computerwoche", "PC Welt") sowie die deutsche Ausgabe des "Vice"-Magazins ihre Kooperation bekannt gegeben. Eine Liste mit aktuell verfügbaren Magazinen und Zeitschriften findet sich auf der Readly-Webseite.

"Wir haben 20 Prozent der für uns geeigneten deutschen Zeitschriften im Programm", so Readly-CEO Per Hellberg. Das Angebot soll sukzessive erweitert werden, wobei für die ersten drei bis vier Monate ein sogenannter "Soft Launch" geplant sei, für den auch nur ein begrenztes Marketing-Budget zur Verfügung stehe.

Readly kostenfrei testen mit zwei verschiedenen Probe-Zugängen

Readly bietet eine kostenlose Testphase an, wobei der Leser die Wahl zwischen zwei verschiedenen Probe-Zugängen hat. Zum einen wird ein kostenloser Zugang für zwei Wochen angeboten, für den Nutzer keinerlei Kreditkarten- oder Bankdaten hinterlegen müssen. Mit dem zweiten Test-Zugang haben Nutzer einen vollen Monat lang Zugriff auf das Readly-Angebot, müssen hier allerdings Kreditkarten- bzw. Bankdaten angeben. Denn nach Ablauf des kostenlosen Testzeitraumes geht dieser Premium-Probe-Zugang automatisch in das Abo-Modell für monatlich 9,99 Euro über, wenn der Nutzer nicht rechtzeitig kündigt. Eine Kündigung ist jederzeit unter "Mein Konto" auf der Webseite des Anbieters möglich, wobei nach Ablauf des aktuellen Abo-Zeitraums der Zugang zum Dienst gesperrt wird.

Datenschutz und Nutzungsverhalten: Readly liest mit

Readly finanziert sich durch die Abo-Einnahmen. 30 Prozent der eingenommenen Gelder behält das Unternehmen - exakt den Anteil, den auch Apple für seine über den iTunes-Store verkauften Abos für sich beansprucht. Partner von Readly erhalten vom Unternehmen kostenfrei alle Daten über das Leseverhalten der Nutzer - ein mittlerweile durchaus gängiges Prozedere, das bei Nutzern aber dennoch auf Unbehagen stößt. Denn erfasst werden unter anderem Informationen darüber, wie Kunden die Zeitschriften-Flatrate nutzen, welche Zeitungen und Magazine geöffnet und gelesen werden sowie technische Informationen wie die IP-Adresse, die Gerätekennnummer, den Browsertyp und das Betriebssystem.

Ebenfalls von Readly erfasst werden bei der Anmeldung angegebene persönliche Daten wie die E-Mail-Adresse, das Geburtsdatum und das Geschlecht des Nutzers. Sofern Kunden sich für den Dienst über ihre Facebook-Anmeldedaten einloggen, behält sich Readly vor, den Benutzernamen und andere Daten zu nutzen, die über das Facebook-Konto verfügbar sind. Eingeschlossen sind dabei der Name, das Land, die E-Mail-Adresse sowie Geburtsdatum und Geschlecht. Readly erfasst laut eigenen Angaben nur Informationen, die der Nutzer aufgrund der Daten­schutz­einstellungen bei Facebook zugänglich gemacht hat. Die Daten­schutz­richt­linien im Detail sowie Aussagen darüber, welchen Drittanbietern Readly die persönlichen Daten zur Verfügung stellt, können auf der Webseite des Anbieters nachgelesen werden.

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