Netzausbau

5G-Netzausbau kommt schneller vo­ran als geplant

Die deut­schen Mobil­funk-Netz­betreiber bauen 5G schneller aus als zunächst geplant. Es kommen aber auch Frequenz­kom­bina­tionen zum Einsatz, die viele Handys nicht beherr­schen.
Von mit Material von dpa

5G ist in immer mehr Regionen verfügbar 5G ist in immer mehr Regionen verfügbar
Bild: teltarif.de
Der Ausbau der 5G-Mobil­funk­netze in Deutsch­land kommt zügiger voran als ursprüng­lich geplant. Wie Telefónica mitteilte, erreicht das 5G-Netz des Unter­neh­mens mitt­ler­weile 75 Prozent der Bevöl­kerung. Damit über­treffe o2 das ursprüng­liche Ziel, bis zum Jahres­ende die Hälfte der Bevöl­kerung mit 5G zu errei­chen, deut­lich.

Konzern­chef Markus Haas sagte: "Wir beschleu­nigen unseren 5G-Ausbau." Um den schnellen Mobil­funk­stan­dard zügiger in länd­liche Regionen zu bringen und eine möglichst gute Versor­gung in der Fläche zu erzielen, konzen­triere sich das Unter­nehmen derzeit vor allem auf die reich­wei­ten­starken 700-MHz-Frequenzen. Allein im Zeit­raum von Juli bis Oktober seien so weitere 25 Prozent der Bevöl­kerung mit dem schnellen Mobil­funk­stan­dard erreicht worden.

Telefónica koppelt 5G auf 700 MHz aller­dings - vor allem auf dem Land - in der Regel an einen LTE-Träger auf 800 MHz. Diese Frequenz­kom­bina­tion wird aber von vielen, auch aktu­ellen Smart­phones nicht unter­stützt. Dazu gehört auch die gerade erst veröf­fent­lichte iPhone-14-Reihe von Apple, während beispiels­weise die Galaxy-S22-Serie von Samsung mit der Kombi­nation von LTE 800 mit 5G auf 700 MHz zurecht­kommt.

Voda­fone: "Ausbau­ziel für 2022 vorzeitig erreicht"

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Auch der o2-Konkur­rent Voda­fone teilte mit, er habe sein "5G-Ausbau­ziel für 2022 vorzeitig erreicht". Seit Jahres­beginn hätten die Voda­fone-Tech­niker 20.000 zusätz­liche 5G-Antennen akti­viert. Dadurch erreiche das Unter­nehmen mitt­ler­weile mehr als 60 Millionen Menschen oder 75 Prozent der Bevöl­kerung mit seinem 5G-Angebot, sagte die Netz-Chefin des Tele­kom­muni­kati­ons­kon­zerns, Tanja Richter. Im Sommer hatte der Wert noch bei 68 Prozent gelegen.

"Das Daten­wachstum im Mobil­funk­netz hält an. 5G liefert hohe Band­breiten und hilft, die stei­genden Daten­massen schneller, ener­gie­effi­zienter und stabiler zu über­mit­teln als bishe­rige Mobil­funk-Tech­nolo­gien", beschrieb Richter die Vorteile der Tech­nologie.

Als einziger deut­scher Netz­betreiber bietet Voda­fone auch schon die Nutzung von 5G Stan­dalone für Privat­kunden an. In diesem Fall ist 5G nicht nur eine LTE-Erwei­terung für mehr Internet-Geschwin­dig­keit, sondern eine eigen­stän­dige Netz­tech­nologie, die zudem den Vorteil beson­ders geringer Latenz­zeiten mit sich bringt.

Telekom: 92 Prozent der Haus­halte mit 5G versorgt

Spit­zen­reiter bei der 5G-Abde­ckung ist nach eigenen Angaben aller­dings weiterhin die Deut­sche Telekom. Bereits heute werden nach Angaben des Bonner Tele­kom­muni­kati­ons­kon­zerns mehr als 92 Prozent der Haus­halte von seinem 5G-Netz erreicht.

Im kommenden Jahr soll mit 1&1 ein weiteres 5G-Netz auf dem deut­schen Markt starten. Hier gab es zuletzt Berichte über Verzö­gerungen beim Netzauf- und ausbau. Wie gut der Ausbau­stand zum Netz­start sein wird, ist derzeit noch nicht absehbar. Für nicht mit dem eigenen Netz abge­deckte Regionen hat der Betreiber eine National-Roaming-Verein­barung mit Telefónica getroffen, sodass Kunden zumin­dest über GSM und LTE eine nahezu flächen­deckende Versor­gung zur Verfü­gung haben.

Aktu­elle Details zum Ausbau der deut­schen Mobil­funk­netze haben wir in einer eigenen Meldung zusam­men­gestellt.

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