Smart City

So will Augsburg den 5G-Netzausbau beschleunigen

Augs­burg baut 5G-Technik in vorhan­dene Stra­ßen­lampen ein, um den Netz­ausbau zu forcieren.
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Die Stadt Augs­burg will den Ausbau der 5G-Mobil­funk­netze voran­treiben und dafür Stand­orte verwenden, die es bereits gibt. Vorhan­dene Stra­ßen­lampen sollen mit der Sende- und Empfangs­technik für die neue Mobil­funk­genera­tion aufge­rüstet werden. Zwei Later­nen­masten wurden bereits umge­baut, weitere Stand­orte sollen folgen. "Wir freuen uns, den Bürge­rinnen und Bürgern diese Entwick­lung für ein leis­tungs­fähiges 5G-Netzes anbieten und Augs­burg damit als echte Smart City etablieren zu können", so Horst Thieme, Smart City Manager der Stadt Augs­burg.

Als Vorteil sieht die schwä­bische Metro­pole die Möglich­keit, bereits vorhan­dene Infra­struktur effi­zient zu nutzen und gleich­zeitig den 5G-Netz­ausbau voran­zutreiben. Die Sende­masten fügten sich harmo­nisch ins Stadt­bild ein, da die Laternen ohnehin schon vorhanden waren. Am Fuße des Mastes befindet sich jeweils ein Podium, das die Technik - auch für mehrere Mobil­funk-Netz­betreiber - beinhaltet.

Stra­ßen­lampen-Sender sollen andere Mobil­funk-Stand­orte ergänzen

Montage eines 5G-Senders in einer Straßenlampe Montage eines 5G-Senders in einer Straßenlampe
Foto: Kaddl's Buidlmacherei via Stadt Augsburg
Die Stra­ßen­lampen-Sender sollen die vorhan­denen Mobil­funk­antennen auf Haus­dächern nicht ersetzen, sondern ergänzen. Die Netz­betreiber hätten so die Möglich­keit, Kapa­zität nach­zurüsten, wo dies drin­gend erfor­der­lich sei. So würden nicht zuletzt auch Rettungs­dienste ein stabi­leres 5G-Netz bekommen. Augs­burg arbeitet für den Aufbau der Technik mit der 5G-Syner­gie­werk GmbH aus München zusammen, die die Sende­sta­tionen betreibt.

Die Masten seien so gestaltet, dass die Stadt weiterhin Umwelt- und Verkehrs­sen­sorik anbringen kann, um die Luft­qua­lität zu messen und Verkehrs­flüsse zu erfassen. Die Option für die Stadt­werke, LoRaWan-Module an den Masten anzu­bringen, soll erhalten bleiben, um soge­nanntes Smart Mete­ring zu nutzen. Das heißt, der Ener­gie­ver­sorger hat die Möglich­keit, compu­ter­gestützt Ener­gie­ver­brauch und -zufuhr zu messen, zu ermit­teln und zu steuern.

Horst Thieme: "Konzept ist bislang einzig­artig in Deutsch­land"

"Das Konzept ist bislang einzig­artig in Deutsch­land. Die Planung, Koor­dina­tion und Instal­lation der Masten erfolgt in enger Zusam­men­arbeit mit den lokalen Stadt­werken", so Smart City Manager Horst Thieme. Der Geschäfts­führer der 5G-Syner­gie­werk GmbH, Ralf Gerbers­hagen, ergänzt: "Wir bringen Tele­kom­muni­kati­ons­anbieter und Ener­gie­ver­sorger zusammen, um den Ausbau des 5G-Netzes zu beschleu­nigen und nutzen dabei die vorhan­dene, kommu­nale Infra­struktur. Diese erneuern wir und ermög­lichen der Stadt somit, Zukunfts­tech­nolo­gien an diesem Mast­system anzu­wenden."

Nicht mitge­teilt hat die Stadt Augs­burg bislang, welche Mobil­funk-Netz­betreiber ggf. an den Basis­sta­tionen in den Stra­ßen­lampen Inter­esse zeigen. Ganz neu ist die Idee im Übrigen nicht. o2 star­tete schon vor zwei Jahren ein vergleich­bares Projekt in Frank­furt am Main. Hier kamen aber keine herkömm­lichen Stra­ßen­lampen, sondern spezi­elle LED-Vari­anten zum Einsatz. Wir hatten uns den 5G-Sender in der Frank­furter Gutleut­straße seiner­zeit ange­sehen.

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