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Fußball live bei Amazon Music: Erster Test

Amazon Music hat die Nachfolge von 90elf und Sport1.fm angetreten. Wir haben uns die ersten Sportübertragungen bei Amazon angehört und berichten über den Einstand des Internetkonzerns als Fußballradio.
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Fußball live bei Amazon Music Fußball live bei Amazon Music
Foto: teltarif.de
Am vergangenen Wochenende startete die 2. Fußball-Bundesliga in die Saison 2017/18. Damit feierten auch die Liveberichte bei Amazon Music Premiere. Die Übertragungs­rechte hatte sich der Konzern schon vor einem Jahr gesichert. Kurz vor Saisonstart sind nun noch die Rechte für Liveberichte von den Spielen des DFB-Vereinspokals dazugekommen.

Anders als 90elf und Sport1.fm, die die Übertragungs­rechte für IP-Audio und DAB+ bislang innehatten, gestaltet Amazon Music kein lineares 24-Stunden-Programm. Es gibt auch keine eigene App für Sportfans. Stattdessen wurden die Sendungen in die vorhandene Amazon-Music-Anwendung integriert.

Am Donnerstagabend tauchte auf der Startseite der neue Menüpunkt "Fußball live" auf. Voraussetzung ist allerdings, dass die aktuelle Version der Amazon-Music-App installiert war. Auf einem Smartphone, bei dem die Anwendung noch nicht aktualisiert wurde, war zwar ein Platzhalter zu sehen, nicht aber das Untermenü für die Sportberichte.

Das Menü für die Fußball-Reportagen ist übersichtlich gestaltet. Die Übertragungen werden in chrono­logischer Reihenfolge aufgeführt. Dazu erfährt der Hörer auch einige Details - etwa den Reporter, den Schiedsrichter, das Stadion und die Zuschauerzahl. Gibt es mehrere Partien parallel, so gibt es zusätzlich zu den Einzelspielen auch eine Konferenz.

Amazon Music: Sendestart 90 Minuten vor Anpfiff

Fußball live bei Amazon Music Fußball live bei Amazon Music
Foto: teltarif.de
Der Sendestart erfolgte am Freitag um 19 Uhr - eineinhalb Stunden vor dem ersten Spiel der neuen Saison. Hier konnten Interessenten einige Details zu den Planungen von Amazon Music erfahren - etwa zu den Podcasts, die es zusätzlich zu den Reportagen der Livespiele geben soll. Vermisst hat der interessierte Hörer allerdings Interaktion mit den Fans. Es gibt keine Facebook-Seite für die Amazon-Sportberichte, keine E-Mail-Adresse und auch keine Rufnummer, an die Interessenten sich wenden und beispiels­weise Fragen zum Programm stellen könnten.

Die Reportagen selbst hinterließen am ersten Sende-Wochenende dagegen einen guten Eindruck. Auch technisch ist Amazon offenbar gut vorbereitet, denn Probleme konnten wir nicht feststellen und auch die Streams liefen im Test von Amazon Music stabil. Allerdings verursachte die Android-App auf einem im Test verwendeten Samsung Galaxy S8+ Duos mehrfach Performance-Probleme. Einmal mussten wir das Smartphone sogar neu starten, um wieder ein flüssig laufendes Betriebssystem zur Verfügung zu haben. Die iOS-App verursachte auf dem Apple iPhone 7 Plus keine derartigen Fehler.

Test-Fazit: Wichtige Empfangswege fehlen

Amazon hat zwar alle möglichen Empfangswege aufgeführt. So soll etwa die digitale Assistentin Alexa eine zentrale Rolle bei der Nutzung der Übertragungen einnehmen. Anders als 90elf und Sport1.fm werden allerdings herkömmliche WLAN-Radios nicht unterstützt und für den mobilen Empfang fehlt die Ausstrahlung über DAB+.

Schade ist es außerdem, dass die Audio-Übertragungen anders als bei 90elf und Sport1.fm nun hinter einer Bezahl­schranke verschwinden. Nicht jeder Fußballfan ist Amazon-Prime-Kunde und den Dienst ausschließlich für die Sportberichte zu buchen, ist des Guten dann doch zu viel, zumal Interessenten, die neben Bundesliga und Supercup auch den DFB-Pokal hören möchten, sogar ein Abo für Amazon Music Unlimited benötigen.

Den Musikstreaming-Dienst von Amazon stellen wir Ihnen in einer weiteren Meldung in Bildern vor.

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