Kundenservice

Amazon stoppt Rückerstattung bei Preisfall von gekauften Produkten

Amazon hat die Rückerstattung von Geld bei einem Preisfall von gekauften Produkten bisher wohl nur aus Kulanz zugelassen. Der Online-Händler will dem nun endgültig einen Riegel vorschieben - aus Datenschutz­gründen.
Von Marleen Frontzeck-Hornke

Amazon stoppt Rückerstattung bei Preisfall von gekauften Produkten Amazon stoppt Rückerstattung bei Preisfall von gekauften Produkten
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Erst kürzlich hat ein Mitarbeiter des Customer Service bei Amazon teltarif.de Einblicke in die Kundenbetreuung von Amazon gewährt. Dabei ging es vor allem um die Sperrung von Konten, wenn der Kunde zu viele Artikel an Amazon zurückgeschickt hat. Nun will Amazon offenbar noch einen Schritt weiter gehen und auch die Teilerstattungen von erworbenen Produkten einschränken, bei denen eine Preissenkung innerhalb von sieben Tagen nach dem Kauf stattgefunden hat, wie recode.net berichtet.

Bisher hat Amazon seinen Kunden eine Rückerstattung gewährt, sofern der Preis eines bereits erworben Artikels gefallen ist. Der Kunde muss dabei den Kundenservice über den Preisfall informieren. Anscheinend hat Amazon zumindest schon für den us-amerikanischen Markt die Teilerstattung gestoppt. Davon ausgenommen seien dem Bericht zufolge Fernseher.

Rückerstattung schon immer aus Kulanz?

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Wie eine Unternehmens­sprecherin von Amazon den Kollegen auf Nachfrage mitgeteilt hat, würde die Rückerstattung der Gelder schon immer nur für TV-Geräte gelten. Dass Kunden auch für andere Produkte eine Teilerstattung des Kaufbetrages erhalten haben, sei eine "Ausnahme" gewesen und aus reiner Kulanz geschehen. Bisher hat Amazon seinen Kunden diese Freiheit eingeräumt und ab sofort gelte diese nicht mehr.

Ein Grund für diesen Schritt sind wohl Start-Up-Fimen, die sich auf die Beobachtung der Preise für Amazon-Kunden spezialisiert haben. Diese Unternehmen kümmern sich dann auch automatisch um die möglichen Rückerstattungen von Beträgen für die gekauften Produkte. Dafür muss der Kunde in der Regel seine Amazon-Anmeldedaten freigeben. Amazon weist dabei auch daraufhin, dass das Unternehmen die Sicherheit seiner Kunden sehr ernst nehme und diese daran erinnern wolle, die eigenen Login-Daten für den Amazon-Account mit niemanden zu teilen.

Kurzer Kommentar

Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass Amazon diese Regelung auch für deutsche Amazon-Kunden einführen wird. Allerdings ist es nicht abwegig, dass das Unternehmen weiterhin manchen Kunden eine Erstattung bei einer Preissenkung des gekauften Produktes nachträglich gewährt. Zudem ist der Schritt von Amazon zumindest in puncto Datenschutz verständlich. So besteht für Amazon-Kunden, die an derartige Start-Up-Firmen ihre Login-Daten weitergeben, die Gefahr des Daten-Missbrauchs.

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