Android 12: Google schickt Apps in den "Winterschlaf"
Android 12 bringt Winterschlaf für Apps
Fotos: Google/teltarif.de, Montage: teltarif.de
In wenigen Wochen bereits könnte Google die erste Entwickler-Vorschauversion von Android 12 veröffentlichen. Auf der Xda-Developers-Webseite gibt es schon jetzt Hinweise auf eine Funktion, die die neue Variante des Android-Betriebssystems mit sich bringen wird. Hinweise zu einer Art "Winterschlaf" für Apps sind den Angaben zufolge im Quellcode des Android Open Source Project (AOSP) aufgetaucht.
Die Funktion stellt offenbar ein Pendant zur Funktion "Apps auslagern", die Apple schon vor geraumer Zeit für das iOS-Betriebssystem eingeführt hat. Anwendungen, die der Besitzer des Smartphones oder Tablets schon seit einiger Zeit nicht mehr genutzt hat, werden dabei in einen erweiterten Ruhemodus geschickt, bis das jeweilige Programm wieder aktiv eingesetzt wird.
Optimierung für Speicherplatz und Akkuverbrauch
Android 12 bringt Winterschlaf für Apps
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Durch den "Hibernation-Modus" wird RAM-Speicher freigegeben, den die Applikation normalerweise belegt. Die jeweilige App würde auch keine Akkukapazität durch Hintergrund-Aktivitäten mehr verbrauchen. Vermutlich kann die Anwendung auch keine neuen Funktionen mehr aktivieren, bis der Handy-Besitzer das ausdrücklich möchte. Nicht bekannt ist, wie lange eine App vor dem "Winterschlaf" bewahrt wird.
Bei Apple heißt es zum vergleichbaren iOS-Feature, dass ungenutzte Apps nur dann ausgelagert werden, wenn wenig freier Speicherplatz verfügbar ist. Zudem würden die Daten und Dokumente des Nutzers erhalten bleiben. Wenn eine betroffene Anwendung erneut installiert wird, sollten alle Einstellungen demnach noch verfügbar sein.
Viele Details noch offen
Wie es weiter heißt, gibt es noch keine weiteren Informationen zum Winterschlaf für selten genutzte Apps. So ist es beispielsweise unklar, nach welchen Kriterien die Funktion greift und ob ein Anwender das - wie unter iOS - möglicherweise verhindern kann. Unklar ist außerdem, wie der erweiterte Ruhezustand erreicht wird und inwieweit Nutzer darüber informiert werden, wenn eine App betroffen ist.
So gut der Vorstoß von Google auch gemeint ist: Der Kunde sollte zumindest die Gewalt darüber haben, ob die Funktion greift oder nicht. Problematisch ist der "Hibernation-Modus" möglicherweise für Messenger, die nur selten genutzt werden, über die der Anwender aber dennoch erreichbar sein möchte. Auch Apps, von denen nur Push-Benachrichtigungen empfangen werden, aber nur selten geöffnet werden, könnten so plötzlich ihren Dienst versagen.
Verbesserungen könnte Android 12 für den Zugang zu alternativen AppStores mit sich bringen.