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Opera, Dolphin, Skyfire: Alternative Android-Browser im Test

Mehr Features, mehr Geschwindigkeit
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Sehr übersichtlich präsentiert sich auch der Opera Mobile. Die Installation des Pakets aus dem Android Market (zwölf Megabyte) nimmt allerdings etwas Zeit in Anspruch. Nach dem Start öffnet sich Opera Mobile mit neun frei definierbaren Schnellzugriffen, weitere Lesezeichen können nach Auswahl des Opera-Symbols unten rechts unter "Lesezeichen" abgelegt werden. Opera verfügt über zwei Eingabefelder am oberen Bildschirmrand. Während das linke Feld Webadressen aufnimmt, führt das rechte eine direkte Suche bei Google durch. Der Sinn von zwei Feldern ist allerdings zweifelhaft, denn auch das linke ermöglicht Google-Suchen. Dafür ist der Browser ansonsten sehr gut strukturiert, die Menüs lassen keine Frage offen. Alle wichtigen Funktionen werden über das Opera-Symbol aufgerufen, das Optionen-Menü kommt zwar schlichter daher, aber deutlich übersichtlicher als etwa beim Dolphin Browser HD daher.

Opera Mobile für Android Opera Mobile für Android
Bild: teltarif.de
Die Geschwindigkeit des Opera Mobile ist eine seiner besten Eigenschaften. In gerade einmal vier Sekunden hatte der die vollständige teltarif.de-Seite geladen. Webseiten zeigt der Opera Mobile in der Übersicht, zum Lesen von Artikel muss erst herangezoomt werden. Mit einem Doppeltipp vergrößert der Opera Mobile Webseiten auch intelligent, zum Beispiel anhand der Spaltenbreite eines Textes. Ein ärgerliches Manko hat der Browser aber: Zum Starten benötigt er ordentlich Zeit, in der Regel sind es etwa fünf Sekunden. Da sind die Konkurrenten schneller.

Wer viel unterwegs surft und keine Datenflatrate nutzt, sollte sich den kleinen Bruder Opera Mini anschauen. Beim Opera Mini werden Webseiten von Opera-Servern gerendert und anschließend komprimiert aufs Smartphone geschickt. So lässt sich auch bei langsamen Internetverbindungen noch surfen. Nachteil: Mit HTML5 kann der "kleine Opera" nichts anfangen.

Der Exot: Skyfire

Skyfire spricht kein Deutsch Skyfire spricht kein Deutsch
Bild: teltarif.de
Skyfire ist der einzige Browser, der in unserer Auswahl nicht in einer deutschen Übersetzung vorliegt. An der Sprache soll es allerdings nicht scheitern, denn die meisten Funktionen sind selbsterklärend. Dafür hat Skyfire eine Menge Möglichkeiten an Bord, die eher für Unübersichtlichkeit sorgen als die Sprache. Installiert wird der Browser ebenfalls über den Android Market (Größe: 1,6 Megabyte). Im Gegensatz zu anderen Browsern wird der Skyfire über zwei Menüleisten im oberen und unteren Bereich des Displays gesteuert. Die Android-Menütaste lässt lediglich Verknüpfungen erscheinen, etwa zu Facebook oder zum Google Reader. Das untere Menüband besteht in den Starteinstellungen aus drei Reihen, die sich horizontal scrollen lassen. Diese Fülle an Infos sorgt für wenig Übersicht – es empfiehlt sich, am Ende des Menübands über "Options" einige Details auszublenden. Die wichtigsten Funktionen wie Einstellungen, Seitensuche und Downloads verstecken die Entwickler hinter einem kleinen Pfeil in der oberen Menüleiste. Daneben finden sich auch Buttons für Zurück, Startseite, Lesezeichen und Tab-Browsing.

In Sachen Geschwindigkeit spielt der Skyfire ganz oben mit. Die teltarif.de-Seite hatte er in fünf Sekunden geladen. Webseiten öffnet er standardmäßig in gezoomter Ansicht, zum Aufrufen der Übersicht muss also per Multitouch heraus gezoomt werden. Dies lässt sich in den Einstellungen aber auch ändern. Abgeschaltet werden sollte dort auch die Skyfire-Startseite, deren "Featured Sites" in Deutschland wenig Sinn machen. Auch häufige Google-Suchen treffen kaum die Interessen deutscher Nutzer.

Insgesamt arbeitet der Skyfire sehr zuverlässig und leistet sich kaum Darstellungsfehler. Von den hier getesteten Browsern ist er aber der unübersichtlichste. Das liegt vor allem an den zwei Menüleisten oben und unten. Kleiner Trost: Skyfire ist noch Beta. Für die endgültige Version haben die Entwickler somit noch Zeit, solche Probleme auszubessern.

Fazit: Es bleibt eine Geschmacksfrage

Selbstverständlich ist die Liste der Browser in unserem Test keineswegs vollständig. Im Android Market tummeln sich zahlreiche weitere Kandidaten, unter anderem die gerade veröffentlichte neue Firefox-Version. Es gilt aber: Wirklich andere Funktionen als die der hier getesteten Browser sind kaum zu finden. Und wer möchte schon fünf verschiedene Browser auf seinem Android-Smartphone nutzen? Unsere Erfahrung hat gezeigt: Es empfiehlt sich ein Browser für die Standardaufgaben – und eventuell ein weiterer mit ultraschnellen Ladezeiten und geringem Datenverbrauch, wie zum Beispiel der Opera Mini. Flash unterstützen die Browser übrigens von Haus aus nicht – es sei denn, der Adobe Flash Player aus dem Android Market ist installiert.

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