iOS: Datenschutzprobleme?

Falsches Datenschutzversprechen: Apple am Pranger

In puncto Privat­sphäre soll es ein Defizit bei den iPhones geben. Dies beteuern Sicher­heits­for­scher. Verbrau­cher haben eine Sammel­klage einge­reicht.
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Der Daten­schutz ist ein wich­tiges Verkaufs­argu­ment der iPhones, aber gerade dieser soll nicht gewähr­leistet sein, wie es in einer Sammel­klage gegen Apple heißt. Erst vergan­gene Woche haben zwei Forscher darauf hinge­wiesen, dass der Hersteller trotz deak­tiviertem Tracking weiterhin Infor­mationen ausspäht. Dies führte zum Zorn vieler Konsu­menten, was letzt­end­lich den Ausschlag für den nun erfolgten juris­tischen Schritt gegeben haben dürfte.

Im betref­fenden Doku­ment beruft sich der ausfüh­rende Kläger auf einen Verstoß gegen das kali­for­nische Gesetz zum Miss­brauch persön­licher Daten.

Sammel­klage gegen Apple

Sicherheitseinstellungen des iPhones Sicherheitseinstellungen des iPhones
Bild: Apple
Apple bewirbt sein mobiles Betriebs­system iOS unter anderem damit, die Privat­sphäre des Anwen­ders sicher zu halten. User können in den Einstel­lungen die Nach­ver­fol­gung persön­licher Daten deak­tivieren. Laut zwei Sicher­heits­for­schern der Soft­ware­firma Mysk (via Gizmodo) könne die Firma aber dennoch weiterhin Infor­mationen abgreifen. Sei es über den App-Store, Apple Music, Apple TV oder anderen Apple-Programmen des iPhones. Dies verstoße laut Elliot Libman, dem Verant­wort­lichen der kürz­lich initi­ierten Sammel­klage, gegen das Gesetz „Cali­fornia Inva­sion of Privacy“.

Der Kläger erläu­tert: „Privat­sphäre ist einer der Haupt­merk­male, welche Apple nutzt, um sich von der Konkur­renz abzu­grenzen. Aber Apples Daten­schutz­garan­tien sind komplett illu­sorisch.“ Im Schrift­stück wird vorge­worfen, dass die Prak­tiken des Herstel­lers zur Daten­ver­fol­gung allge­gen­wärtig und unge­setz­lich seien. Apple wisse über die „intimsten und prekären Aspekte“ des Nutzer­ver­hal­tens seiner Apps Bescheid. Dabei spiele es keine Rolle, ob der User der trüge­rischen Option diese Details privat zu halten, zuge­stimmt hat.

Welche Daten sollen unsi­cher sein?

Primär sammelt der kali­for­nische Hersteller Daten seiner eigenen Soft­ware, darunter Apple App Store, iTunes Store, Apple Music, Apple TV, Apple Books und Apple Aktien. Im App Store sollen in Echt­zeit Infor­mationen, etwa ange­klickte Bereiche, gesuchte Apps, die Besuchs­dauer einer App-Seite, wie man eine bestimmte Anwen­dung gefunden hat oder betrach­tete Werbung, über­mit­telt werden.

Die verschickten Daten beinhalten Details über den User und dessen Mobil­gerät, inklu­sive ID-Nummern, iPhone-Modell, Bild­schirm­auf­lösung, Tasta­tur­sprache und die Art der Inter­net­ver­bin­dung. Dabei ist es unwe­sent­lich, ob man iOS 16 oder ein älteres Betriebs­system verwendet.

Indes gibt es Neuig­keiten rund um das Daten­schutz-Klage­recht von Verbrau­cher­schüt­zern.

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