iPhone-Reparatur

Apple iPhone: Freie Werkstätten erhalten Original-Ersatzteile

Apple-Origi­nalteile für das iPhone waren bisher nur für einige tausend auto­risierte Service-Partner zugäng­lich. Nun sollen auch kleine Werk­stätten sie bekommen können - zunächst in den USA.
Von dpa /

Defekte iPhones sollen künftig auch von freien Werkstätten (offiziell) repariert werden können Defekte iPhones sollen künftig auch von freien Werkstätten (offiziell) repariert werden können
picture alliance/Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa
Apple wird allen unab­hängigen Repa­ratur-Werk­stätten den Zugang zu Original-Ersatz­teilen für sein iPhone öffnen. Das Programm startet zunächst in den USA und soll mit der Zeit auf andere Länder ausge­weitet werden, wie Apple mitteilte. Die teil­nehmenden Werk­stätten können von Apple auch Spezi­alwerk­zeug und Repa­ratur­anlei­tungen bekommen. Voraus­setzung ist, dass sie einen von Apple zerti­fizierten Tech­niker haben - die Größe des Repa­ratur­betriebs spielt dabei keine Rolle.

Bei dem neuen Programm geht es nur um Repa­raturen nach Ablauf der Garan­tiezeit. In den häufigsten Fällen ist das der Austausch eines kaputten Displays oder der Batterie. Garan­tiefälle werden weiterhin von Apple selbst oder dem Netz der auto­risierten Service-Anbie­tern behan­delt. Man wolle den Kunden aber mehr Auswahl­möglich­keiten für hoch­wertige Repa­raturen geben, erklärt der Konzern.

Apple will die ausge­bauten Kompo­nenten zurück­haben

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Die unab­hängigen Werk­stätten können dabei sowohl Ersatz­teile direkt von Apple als auch solche von anderen Herstel­lern verwenden, die oft güns­tiger sind. Sie müssen das aller­dings ihren Kunden trans­parent machen. Zudem will Apple die ausge­bauten Kompo­nenten zurück­haben, wenn sie durch Original-Teile ersetzt werden. Das solle eine Wieder­verwen­dung oder ein besseres Recy­cling gewähr­leisten.

Der Schritt ist eine erheb­liche Verän­derung für Apple. Bisher hatten nur die über 5000 auto­risierten Service-Provider Zugriff auf Original-Teile. Bei Repa­raturen anderswo konnten Probleme auftau­chen. So bekamen Nutzer zuletzt eine Fehler­meldung zu sehen, wenn ihre iPhone-Batterie von einer nicht auto­risierten Werk­statt ausge­tauscht wurde. Apple erklärte dazu, es sei wichtig, dass sichere Batte­rien kompe­tent einge­baut würden. Bei Batterie-Repa­raturen in unab­hängigen Werk­stätten, die an dem neuen Programm teil­nehmen, wird die Fehler­meldung nun nicht mehr auftau­chen.

Für die unab­hängigen Werk­stätten, die an dem neuen Programm teil­nehmen, sollen Original-Teile genauso viel kosten wie für auto­risierte Service-Anbieter. Die Tech­niker-Zerti­fizie­rung mit einem 40-stün­digen Ausbil­dungs­kurs sei kostenlos, betont Apple. Der Konzern machte zugleich deut­lich, dass er den Einsatz von Original-Bauteilen nahe­legt. "Wir glauben, dass die sicherste und zuver­lässigste Repa­ratur eine Repa­ratur ist, die von einem geschulten Tech­niker durch­geführt wird, der Origi­nalteile verwendet, die ordnungs­gemäß konstru­iert und streng geprüft wurden", erklärte der für das opera­tive Geschäft zustän­dige Top-Manager Jeff Williams.

Apple-Geräte seien schwer zu repa­rieren

Apple wurde immer wieder dafür kriti­siert, dass Geräte des Konzerns oft schwer zu repa­rieren seien, zum Beispiel weil Teile mit Kleb­stoff befes­tigt werden. So bemän­gelte die auf Repa­ratur­anlei­tungen spezia­lisierte Website iFixit zum Beispiel, dass man beim iPhone XS alle Kompo­nenten ausbauen und den gesamten Rahmen ersetzen müsse, um die Glas­platte auf der Rück­seite des Geräts auszu­tauschen. Apple erklärt grund­sätz­lich, der Konzern wolle lang­lebige Geräte bauen.

Das Thema bekam in diesem Jahr zusätz­lichen Auftrieb, weil mehrere US-Bundes­staaten Gesetze für ein Kunden-Recht auf Repa­raturen erwägen. Darunter ist auch Kali­fornien, wo Apple seinen Sitz hat. Der Konzern betont, an dem neuen Programm sei lange gear­beitet worden.

Das neue iPhone kommt am 10. September. Details lesen Sie in einer weiteren Meldung.

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