Verärgerung

Apple fixt durch DRM verursachtes Problem bei App-Updates

Entwickler verärgert über schlechte Bewertungen im Appstore
Von mit Material von dpa

Apple fixt durch DRM verursachtes Problem bei App-Updates Apple fixt durch DRM verursachtes
Problem bei App-Updates
Fotos: Apple, Montage: teltarif.de
Eine Panne auf den Servern von Apple hat für kurze Zeit zum Absturz zahlreicher Anwendungen für iPhone, iPad und Mac geführt. Nach zahlreichen Beschwerden von Nutzern und App-Entwicklern teilte Apple dem Technik-Blog All Things Digital mit, das auf die DRM-Kopierschutztechnik FairPlay zurückgehende Problem sei inzwischen gelöst. Nur eine kleine Zahl von Nutzern sei betroffen gewesen.

Zu dem plötzlichen Absturz kam es bei einzelnen, ganz unterschiedlichen Anwendungen für die mobilen Geräte von Apple, aber auch für den Mac-Computer. Die Programme wie die Musik-App Metronome oder die Vertriebsanwendung Checkout Helper ließen sich nach Berichten von Nutzern nach einem Update gar nicht erst starten. Der Entwickler der weit verbreiteten Notizbuch-Anwendung Instapaper, Marco Arment, stellte eine Liste mit mehr als 100 betroffenen Programmen auf, nach 114 Apps hat er aber aufgehört zu zählen.

Mehrere Software-Entwickler kritisierten, dass Apple auf Anfragen zu dem Problem nicht eingegangen sei und lediglich Standard-Antworten verschickt habe. Die Programmierer klagten nach einem Bericht des Technik-Blogs TechCrunch, dass ihre Anwendungen wegen der Probleme schlechte Bewertungen erhielten, obwohl sie selbst nicht dafür verantwortlich seien.

App-Nutzer schoben Entwicklern die Schuld zu

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Problem bei App-Updates
Fotos: Apple, Montage: teltarif.de
Konkret äußerte sich das Problem darin, dass Apps nach dem Start sofort abgestürzt sind, ohne vorher eine Fehlermeldung auszugeben. Stattdessen wurde der Bildschirm kurz schwarz und anschließend landete der Nutzer wieder auf dem Homescreen seines Geräts. Lediglich Mac-Nutzer wurden in einer kurzen Meldung darüber informiert, dass die App "beschädigt" sei und dass der Anwender das Programm neu installieren solle.

Eine Folge des Problems war, dass die Anwender nicht Apple, sondern den App-Entwicklern die Schuld in die Schuhe schoben. Viele Nutzer bewerteten die betroffenen Apps im Store mit nur einem Stern, was die Gesamtbewertung für die App nach unten zog. Nicht nur von einer Beschädigung bekannter "App-Marken" ist die Rede, sondern auch von der wirtschaftlichen Gefährdung von Entwickler-Existenzen aufgrund der Abwanderung zu konkurrierenden Apps.

Beobachter konnten allerdings feststellen, dass das Problem in einigen Regionen der Welt nicht oder nur partiell auftrat, was es schwierig machte, die Ursache zu lokalisieren.

Forderungen an Apple aus der Entwicklergemeinde für die Zukunft

Einige Entwickler haben bereits Vorschläge, wie man in Zukunft in einem solchen Fall besser verfahren könnte. Sinnvoll könnte eine Funktion sein, bei der Entwickler eine neue App-Version erst einmal einem beschränkten Kundenkreis zur Verfügung stellen. Nach den Rückmeldungen dieser Anwender wird die App im Store endgültig freigeschaltet - oder bei Beschwerden muss der Entwickler nachbessern. Anwender und Entwickler sollten dazu in der Lage sein, eine nach dem Update unbrauchbare App auf Knopfdruck sofort wieder auf die alte Version zurückzusetzen.

Dabei sollten alle Daten (beispielsweise der Spielstand in Games) immer erhalten bleiben. Alle Vorschläge zielen darauf ab, dass sowohl Entwickler als auch Anwender den Update-Prozess wesentlich flexibler handhaben können als bisher - ohne die recht tiefgreifende Regulierung seitens Apple.

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