Verfahren

iPhone zum Einheitspreis

Weil die aktuellen iPhone-Modelle iPhone 6S und 6S Plus bei allen 16 Händlern in Russland zum gleichen Preis verkauft wurden, gehen die russischen Wettbewerbshüter wegen verbotener Preisvorgaben gegen Apple vor.
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

iPhones zum Einheitspreis? Russische Wettbewerbshüter gehen wegen verbotener Preisvorgaben gegen Apple vor. iPhones zum Einheitspreis? Russische Wettbewerbshüter gehen wegen verbotener Preisvorgaben gegen Apple vor.
Bild: Apple
Wegen verbotener Preisvorgaben für die iPhones, die in Russland verkauft werden, geht die Kartellbehörde in Moskau gegen den Hersteller Apple vor. Gegen die russische Vertriebsgesellschaft Apple Rus sowie mehrere internationale Töchter des US-Konzerns wurde ein Verfahren eingeleitet, wie das Staatliche Anti-Monopol-Komitee gestern in Moskau mitteilte. iPhones zum Einheitspreis? Russische Wettbewerbshüter gehen wegen verbotener Preisvorgaben gegen Apple vor. iPhones zum Einheitspreis? Russische Wettbewerbshüter gehen wegen verbotener Preisvorgaben gegen Apple vor.
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Die Apple-Modelle iPhone 6S und iPhone 6S Plus seien bei 16 Handelsketten und Telekom-Anbietern in Russland zum gleichen Preis verkauft worden. Genannt werden konkret MTS, M.Video, Beeline, Eldorado, Evroset, OZON, Re:Store, Svyaznoy, Megafon, Yulmart, Media Markt, Citylink, Kholodilnik.ru, DNS, ION (Know-How) und Tekhnosila.

"Dieses Zusammentreffen könnte das Ergebnis einer Koordination der Preise bei russischen Händlern durch die Apple-Gruppe sein", erklärte die Behörde. Der angeblich nur empfohlene Verkaufspreis sei tatsächlich eine feste Vorgabe gewesen. Ein ähnliches Vorgehen sei auch bei anderen iPhone-Modellen beobachtet worden. Von Apple in Russland gab es der Agentur Interfax zufolge zunächst keine Reaktion auf die Vorwürfe.

Apples Hochpreispolitik

Apple ist seit jeher für strenge Preisvorgaben für den Verkauf seiner Produkte bekannt. Sonder- und Rabatt-Aktionen mit deutlichen Preisabschlägen für aktuelle Modelle gibt es bei Apple-Produkten nicht. Apple räumt Händlern in der Regel nur geringe Preisnachlässe beim Einkauf ein - schon deshalb sind diese mehr oder weniger gezwungen, sich weitgehend an die Preisvorstellungen des Herstellers zu halten - oder sich halt mit einer noch geringeren Marge zufrieden zu geben. Das erklärt, warum die Preise bei den unterschiedlichen Händlern zwar variieren, aber immer in der Nähe der Preise im Apple-Shop liegen.

Auch andere Edelmarken verfolgen eine solche Preispolitik, etwa Bang & Olufsen oder Sonos. Wer auf Apple-Schnäppchen hofft, hat eigentlich nur bei Auslaufmodellen Glück, bei denen absehbar ist, dass sie in näherer Zukunft nicht mehr mit System-Updates versorgt werden, wie es derzeit beim iPhone 5S oder beim iPad mini 2 der Fall ist.

Auch beim Blick in den Refurbished Store, in dem Apple selbst gebrauchte, generalüberholte Geräte anbietet, kann man durchaus interessante Angebote entdecken, wenn man keinen gesteigerten Wert auf die neueste Technik legt.

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