Themenspezial: Verbraucher & Service Umtausch

Aktion: Apple tauscht Ladegeräte von Drittanbietern um

Original-Netzteile zum vergünstigten Preis
Von Marie-Anne Winter

Ein Original-Netzteil von Apple. Ein Original-Netzteil von Apple.
Bild: Apple
Nachdem mehrere schwere Zwischenfälle mit nachgebauten Billig-Ladegeräten für iPhones Schlagzeilen gemacht haben, startet Apple am 16. August eine Rücknahme-Aktion für Ladegeräte von Drittanbietern. Diese können in Apple Retail Stores oder bei autorisierten Apple-Händlern abgegeben werden.

Wer im Rahmen des USB Power Adapter Takeback Program sein Billig-Ladegerät für iPhone, iPod oder iPad abgibt, kann im Gegenzug ein Original-Apple-Netzteil für 10 US-Dollar oder einem vergleichbaren Betrag in der jeweiligen Landeswährung erwerben.

Dazu muss nicht nur das umzutauschende Nachbau-Netzteil, sondern auch das Apple-Gerät mitgebracht werden, mit dem das neue Netzteil benutzt werden soll. Ein Original-Netzteil von Apple. Ein Original-Netzteil von Apple.
Bild: Apple
Pro Gerät kann ein Original-Netzteil vergünstigt gekauft werden. Die Aktion läuft bis zum 18. Oktober. So wie es derzeit aussieht, gilt die Aktion für die USA und für China, möglicherweise wird sie auch auf andere Länder ausgeweitet.

Laut Apple können sämtliche USB-Adapter umgetauscht werden, die für die Benutzung mit iPhone, iPod oder iPad angeboten werden. Apple verspricht eine umweltfreundliche Beseitigung der abgegebenen Geräte.

Apple reagiert mit dieser Aktion auf einige Vorfälle in China, wo vor einigen Wochen eine junge Frau nach einem Stromschlag gestorben war. Die Flugbegleiterin hatte nach Aussage ihrer Schwester mit ihrem iPhone telefoniert, während es mit einem offenbar fehlerhaften Ladegerät von einem Drittanbieter aufgeladen wurde. Auch ein Mann in Peking soll durch einen ähnlichen Vorfall schwer verletzt worden sein.

Original-Zubehör versus Universal-Ladegerät

Die Hersteller warnen schon immer, ihre Geräte nur mit den jeweiligen Original-Ladegeräte zu verwenden. Das ist einerseits nachvollziehbar, weil der Hersteller ja auch mit dem Zubehör für seine Handys und Smartphones Geld verdienen will - entsprechend kreativ waren die Unternehmen dann auch bei der Gestaltung ihrer Adapter, so dass man selbst für verschiedene Geräte desselben Herstellers unterschiedliche Ladegeräte kaufen musste.

Andererseits ist das ärgerlich für die Kunden, die für jedes Handy ein eigenes Ladegerät nicht nur kaufen, sondern ja auch jeweils dabei haben müssen, von den Müllbergen aus giftigem Kunststoff- und Elektroschrott mal ganz abgesehen. Deshalb hat die EU bereits vor Jahren gewünscht, dass es künftig einen einheitlichen Standard für Ladegeräte geben solle, der USB-Standard mache das möglich.

Mittlerweile ist eine freiwillige Vereinbarung der Handy-Hersteller schon wieder ausgelaufen, die sich darauf geeinigt hatten, ein universelles Ladegerät für sämtliche Modelle anzubieten. Immerhin sollen aber Ende 2012 etwa 90 Prozent der neuen Ladegeräte mit dem verabredeten Micro-USB-Anschluss ausgestattet gewesen sein. Inzwischen reicht einigen Herstellern aber der maximale Ausgangsstrom von 1,5 Ampere nicht mehr aus. Sie wollen für ihre neuen leistungsstarken Geräte auch stärkere Netzteile ausliefern.

Apple hatte ohnehin nicht so richtig mitgemacht und seine Geräte weiterhin mit dem Dock-Connector bzw. jetzt mit Lightning-Steckern ausgerüstet, anstatt komplett auf USB umzustellen. Das hat Dritthersteller allerdings nicht davon abgehalten, Ladegeräte für Apple-Produkte anzubieten.

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